Vorschau Tirreno - Adriatico

Info: TIRRENO - ADRIATICO | Startliste | Rückblick 2010
Autor: Christine Kroth (Cofitine)
Bericht: Tirreno-Adriatico zum ersten Mal mit Mannschaftszeitfahren

Tirreno - Adriatico, das “Rennen zwischen den Meeren”, könnte man in diesem Jahr auch das “Rennen zwischen den Zeitfahren” nennen. Denn es startet mit einem 16,8 km langen Mannschaftszeitfahren und endet mit einem 9,3 km langen Einzelzeitfahren. Die 1049 km dazwischen, verteilt auf fünf Etappen, sind aber schon allein deshalb nicht zu verachten, weil sie zum Teil weit über 200 km pro Etappe lang sind. Damit sind sie, wenige Tage vor dem ersten großen Frühjahrsklassiker Mailand - San Remo, ein guter Test für alle Fahrer, die Tirreno - Adriatico nützen, um sich auf eben jenen Klassiker vorzubereiten.

Favoriten

Die Protagonisten der letztjährigen Ausgabe sind auch in diesem Jahr wieder zu den Topfavoriten zu zählen. Sowohl Vorjahressieger Stefano Garzelli (Acqua & Sapone), als auch sein Landsmann und letztjährige Zweitplatzierte Michele Scarponi (Lampre ISD) haben beste Chancen auf den Sieg! Hinzu kommt Scarponis Teamkollege Damiano Cunego, der wohl ebenfalls ein Auge auf den Gesamtsieg geworfen haben dürfte.
Ebenso werden die Italiener auf ihre Landsleute Ivan Basso und Vinenzo Nibali (Liquigas) und Giovanni Visconti (Varnese Vini) hoffen.
Gegen einen italienischen Erfolg werden sich aber etliche Fahrer anderer Nationen stemmen. Allen voran Ex-Weltmeister Cadel Evans (BMC Racing), Joaquim Rodriguez (Katusha) und der Sieger der Strade Bianche, Philippe Gilbert (Omega-Pharma - Lotto). Alle drei haben beste Chancen auf den Sieg bzw. eine Podiumsplatzierung.
Aussichtsreiche Kandidaten dürften aber auch Andy Schleck (Leopard - Trek), Peter Velits (HTC - Highroad) und David Arroyo (Movistar) sein.

Starter aus Deutschland/Österreich/Schweiz

Deutsche Fahrer haben vor allem auf den flachen Etappen beste Chancen auf einen Etappensieg. Andre Greipel (Omega Pharma - Lotto) wird bei diesem Vorhaben von seinen Landleuten und Teamkollegen Sebastian Lang und Marcel Sieberg unterstützt.
Auch Danilo Hondo (Lampe ISD) wird wohl eher als Helfer für seinen Teamkollegen Alessandro Petacchi in Erscheinung treten können.
Deutsche Hoffnungen liegen aber auch bei dem zuletzt starken Dominic Klemme (Leopard Trek) und seinem Teamkollegen Fabian Wegmann.
Außerdem sind für BMC Marcus Burghardt und für Garmin Cervélo Andreas Klier am Start.
Die Schweizer Hoffnungen ruhen auf Michael Albasini (HTC - Highroad), der durchaus Chancen auf eine Top-10-Platzierung haben dürfte, und natürlich auf Fabian Cancellara (Leopard Trek), der in beiden Zeitfahren Siege anstrebt.
Außerdem sind für Ag2R Martin Elmiger, für Radioshack Gregory Rast und für BMC Racing Michael Schär am Start.
Österreich ist mit Bernhard Eisel vertreten, der ein wichtiger Helfer im Sprint für Mark Cavendish ist.

-> Zur Startliste (kurzfristige Änderungen sind noch möglich)

Die Etappen im Einzelnen

1. Etappe

Mittwoch, 09.03.11
Marina di Carrara (Cronometro a squadre)
16,8 km

Start (1. Team): 14.55 Uhr
Ziel (letztes Team): 16.10 Uhr

Streckenverlauf:
Die 1. Etappe der siebentägigen Rundfahrt ist ein Mannschaftzeitfahren in Marina di Carrara, der durch Marmor bekannt gewordenen Stadt am ligurischen Meer. Der Kurs ist durchweg flach und bietet Teams mit guten Zeitfahrern und Rollern beste Möglichkeiten auf einen Etappensieg. Zwar wird diese Etappe sicher nicht entscheidend sein, aber für die Favoriten auf den Gesamtsieg ist es wichtig, sich mit einer guten Mannschaftleistung eine günstige Ausgangsposition für die nächsten Etappen zu schaffen.

2. Etappe

Donnerstag, 10.03.11
Carrara - Indicatore (Arezzo)
202 km

Start: 11.15 Uhr
Ziel: 16.00 - 16.30 Uhr

Streckenverlauf:
Der Parcours der 2. Etappe führt von Carrara über 202 km ins Hinterland nach Arezzo. Vorbei an Florenz umgeht man aber noch weitgehend die Ausläufer des Apennin, so dass die Etappe, von zwei Bergwertungen abgesehen, nicht allzu hügelig ist und den Sprintern erste Gelegenheit auf einen Etappensieg geben dürfte.

3. Etappe

Freitag, 11.03.11
Terranuova Bracciolini - Perugia
189 km

Start: 11.35 Uhr
Ziel: 16.00 - 16.30 Uhr

Streckenverlauf:
Die 3. Etappe führt das Peloton weiter gen Südosten nach Perugia. Der fast flache Kurs weist nur eine Bergwertung auf. Bei km 164,4 km erreicht man erstmals den Zielort Perugia, wo eben jene Bergwertung ausgefahren wird. Danach geht es auf einer 24,7 km langen Schleife um die Stadt herum. Die Bergwertung ist allerdings nicht gleichzusetzen mit dem Ziel, auch wenn es in der gleichen Stadt liegt.

4. Etappe

Samstag, 12.03.11
Narni - Chieti
240 km

Start: 9.15 Uhr
Ziel: 15.30 - 16.00 Uhr

Streckenverlauf:
Auf der 4. Etappe heißt es früh hellwach zu sein. Die Etappe startet ungewöhnlich früh und ist ungewöhnlich lang für eine einwöchige Rundfahrt. 240 km haben die Fahrer auf einem äußerst welligen Kurs, der von Narni nach Chieti, südlich von Pescara nahe der Adriaküste gelegen, führt. Besonders das Finale ist äußerst steil und schwierig und es dürfte nach der langen Etappendistanz interessant sein, wer hier noch frisch genug ist, den kurzen, steilen Anstieg hinauf ins Ziel zu bewältigen.

5. Etappe

Sonntag, 13.03.11
Chieti - Castelraimondo
240 km

Start: 9.15 Uhr
Ziel: 16.00 - 16.30 Uhr

Streckenverlauf:
Der Verlauf der 5. Etappe weist durchaus einige Schwierigkeiten auf. So ist es auch wieder die Streckenlänge. Wie schon am Vortag sind auch auf dieser Etappe wieder 240 km zu bewältigen. Nach relativ flachem Beginn wird es zunehmend hügeliger, bevor man bei km 154,7 die Bergwertung “Sasso Tetto” auf 1455 Meter ü.M. erreicht. Der Anstieg ist 14,6 km lang und dürfte für eine Selektion im Feld sorgen. Nach einer steilen Abfahrt geht es hügeliger weiter. 26,6 km vor dem Ziel wird erstmals der Zielstrich in Castelraimondo passiert, bevor das Feld auf eine Schleife um den Zielort geht. Auf der flachen Zielgeraden dürfte es dann wohl zu einem Sprint aus einer kleineren Gruppe kommen.

6. Etappe

Montag, 14.03.11
Ussita - Macerata
178 km

Start: 11.30 Uhr
Ziel: 16.00 - 16.30 Uhr

Streckenverlauf:
Die 6. Etappe führt die Fahrer über einen äußerst welligen Parcours nach Macerata. Zwar weist diese Etappe “nur” zwei Bergwertungen auf, doch es geht stetig auf und ab, so dass man von einer leichten Etappe wahrlich nicht sprechen kann. Einzig die, im Vergleich zu den letzten beiden Etappen, kurze Distanz dürfte den meisten Fahrern eine Erleichterung sein.
Im Zielort gilt es, einen 19,15 km langen Rundkurs zweimal zu bewältigen, wobei vor allem die letzen drei Kilometer bergan führen.

7. Etappe

Dienstag, 15.03.11
San Benedetto del Tronto (Cronometro individuale)
9,3 km

Start (1. Fahrer): ca. 13.30 Uhr
Ziel (letzter Fahrer): 16.10 Uhr

Streckenverlauf:
Die letzte Etappe, ein Einzelzeitfahren über 9,3 km, wird auf einem komplett flachen Kurs direkt an der Adriaküste ausgetragen. Direkt am Meer bietet der Kurs den Zuschauern eine traumhafte Kulisse und den Zeitfahrspezialisten das perfekte Terrain für einen Etappensieg. Aber auch im Kampf um den Gesamtsieg dürfte dieses relative kurze Zeitfahren nochmal für große Spannung sorgen.