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Starkes Rennen, starkes Finale: Zdenek Stybar gewinnt den Omloop vor Van Avermaet
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02.03.2019

Starkes Rennen, starkes Finale: Zdenek Stybar gewinnt den Omloop vor Van Avermaet

Info: OMLOOP HET NIEUWSBLAD ELITE 2019 (1.UWT)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Ninove, 02.03.2019 - Zdenek Stybar hat den Omloop Het Nieuwsblad (UWT) gewonnen und seinem Team Deceuninck-Quick Step damit einen perfekten Einstieg in die Klassikersaison beschert. Der 33-jährige Tscheche, der schon bei der Algarve-Rundfahrt einen Etappensieg verbucht hatte, konnte sich nach 200 Kilometern im neuen Zielort Ninove mit einigen Sekunden Vorsprung auf Greg van Avermaet (CCC Team), Tim Wellens (Lotto Soudal), Alexey Lutsenko (Astana) und Dylan Teuns (Bahrain-Merida) durchsetzen. Die fünf gehörten zu einer einst 17 Fahrer umfassenden Gruppe, die sich 40 Kilometer vor Schluss abgesetzt hatte. Stybars letztlich siegreicher Angriff erfolgte kurz nach der 3000-Meter-Marke.


Das Profil des Omloop Het Nieuwsblad

Gemächliche Anfangsphase
Der Omloop Het Nieuwsblad ist der traditionelle Auftakt der belgischen Straßenradsaison und zugleich der erste Kopfsteinpflaster-(Halb)Klassiker des Jahres. Er fand zum 74. Mal statt und wurde wie üblich in Gent gestartet, wobei das Ziel wie erstmals 2018 in Ninove lag. Nach 16 Kilometern sah man eine vierköpfige Ausreißergruppe vorne mit dem US-Amerikaner Alex Howes (EF Education First), dem Luxemburger Tom Wirtgen (Wallonie-Bruxelles) sowie den beiden Belgiern Tom Devriendt (Wanty Gobert) und Roy Jans (Corendon-Circus). Eine träge Anfangsphase – das ein paar Minuten später gestartete Feld der Frauen musste sogar angehalten werden, um ein Auffahren zu vermeiden – sorgte dafür, dass das Quartett knapp 15 Minuten wegkam. Dann stieg Deceuninck-Quick Step ernsthafter in die Nachführarbeit ein, bekam auch Schützenhilfe von CCC.

Erste interessante Gruppe mit Stybar
Als es zum zweiten Mal den Leberg hochging, nutzten einige Fahrer die schmalen Straßen, um sich abzusetzen, darunter solche Hochkaräter wie der zweimalige Omloop-Gewinner Ian Stannard (Sky), Oliver Naesen (Ag2r-La Mondiale), Jens Keukeleire (Lotto Soudal) und auch schon der spätere Sieger Zdenek Stybar. Vorangegangen waren gleich 3 Defekte im CCC Team, was die Mannschaft von Olympiasieger Greg van Avermaet wohl etwas Aufmerksamkeit gekostet hatte. Doch die Interessenlage in der 21-köpfigen Angreifergruppe war wohl zu verschieden und 80 Kilometer ins Ziel waren zu viel, sodass es am Valkenberg wieder zum Zusammenschluss mit dem Peloton kam. Bei einsetzendem Nieselregen lagen die vier ursprünglichen Ausreißer, unter denen Devriendt die aktivste Rolle spielte, bald nur noch wenige Sekunden voraus. Ihnen angeschlossen hatte sich inzwischen Baptiste Planckaert (Wallonie-Bruxelles).


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Terpstra verpasst den entscheidenden Moment
Am Molenberg schlug Jumbo-Visma ein hohes Tempo an, sodass 40 km vor dem Ziel, genau in dem Moment, in dem alle Ausreißer gestellt waren, eine neue diesmal wirklich bärenstarke Spitzengruppe entstehen konnte. Sie umfasste 17 Fahrer, von denen fast alle Siegkandidaten waren, so erneut Stybar, Stannard und Naesen, zudem Van Avermaet, Tim Wellens, Tiesj Benoot (Lotto Soudal), Daniel Oss, Jempy Drucker (beide Bora-Hansgrohe), Dylan Teuns, Alexey Lutsenko, Davide Ballerini (beide Astana), den Schweizer Sylvain Dillier (Ag2r), den Radcross-Vizeweltmeister Wout van Aert (Jumbo), Europameister Matteo Trentin (Mitchelton-Scott), den belgischen Meister Yves Lampaert (Deceunick) – und den cleveren Planckaert. Auffällig war das Fehlen von Niki Terpstra (Direct Energie), der sich bei den Verfolgern jetzt höchstpersönlich ins Zeug legte, um die gefährlichen Leute wieder einzuholen.

Sturz von Benoot mit Folgen
Durch einen schweren Sturz von Benoot in einer Kurve wurde die Spitzengruppe auseinandergerissen und so lagen nur noch Stybar, Van Avermaet, Oss, Lutsenko, Wellens und Teuns vorne. Die anderen wurden von der Terpstra-Gruppe aufgefangen, welche mit 13 Sekunden Rückstand an der Kapelmuur ankam. Van Avermaet ging als Erster in die Mauer von Geraardsbergen hinein, immer beobachtet von Zdenek Stybar, wobei Daniel Oss nach kurzer Zeit zurückfiel. Auch im folgenden Bosberg machten der zweifache Omloop-Gewinner und der Tscheche den stärksten Eindruck, zu einer Vorentscheidung kam es aber auch hier nicht oder zumindest nur insofern als den Verfolgern anscheinend die Puste ausging. Auf einmal nämlich betrug der Vorsprung der fünf an der Spitze Verbliebenen 33 Sekunden und bis ins Ziel waren es nur noch 12 Kilometer.

Stybar untermauert starke Frühform
2900 Meter vor dem Ziel attackierte Wellens an einem Fahrbahnteiler seine 4 Begleiter, die er im Sprint vermutlich als stärker einschätzte. Sein Vorstoß war aber nicht annähernd so erfolgreich wie der von Stybar, welcher gleich im Anschluss folgte. Die anderen verließen sich auf Van Avermaet, der aber nicht mehr hinterhergehen konnte oder wollte und so betrug der Abstand zum Tschechen schnell etliche Meter. Als Teuns sich endlich ein Herz fasste, war es viel zu spät. Stybar untermauerte seine starke Form in dieser noch jungen Saison, indem er den 12. Sieg auf das Konto von Deceuninck-Quick Step einzahlte. Van Avermaet gewann 10 Sekunden zurück den Sprint um Platz 2 und der Sprint um Platz sechs, also jener der Verfolgergruppe, ging an den Luxemburger Drucker (+0:26). Vermutlich muss es nicht eigens erwähnt werden, dass Stybar der erste Omloop-Gewinner aus der Tschechischen Republik ist.

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Zdenek Stybar gewinnt den 74. Omloop Het Nieuwsblad (Foto aus 2016, Christine Kroth, cycling-and-more)
Zdenek Stybar gewinnt den 74. Omloop Het Nieuwsblad (Foto aus 2016, Christine Kroth, cycling-and-more)

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