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Deceuninck eilt von Sieg zu Sieg: Alaphilippe schlägt Fuglsang und Van Aert bei Strade Bianche
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09.03.2019

Deceuninck eilt von Sieg zu Sieg: Alaphilippe schlägt Fuglsang und Van Aert bei Strade Bianche

Info: STRADE BIANCHE 2019 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Siena, 09.03.2019 – Nach den jüngsten Erfolgen in Belgien bei Omloop Het Nieuwsblad, Kuurne-Brussel-Kuurne und Le Samyn hat das Team Deceuninck-Quick Step seine Siegesserie bei Eintagesrennen in Italien fortgesetzt. Julian Alaphilippe ließ sich als Debütant bei Strade Bianche an den zahlreichen Anstiegen des Finales von Jakob Fuglsang nicht abschütteln und schlug den Astana-Fahrer mit einem starken Endspurt auf den letzten 300 Metern. Cross-Spezialist Wout Van Aert erbrachte den Beweis, dass sein dritter Platz aus dem Vorjahr keine Anomalie gewesen war, indem er ihn mit einer erneut starken Vorstellung wiederholte.


Das Profil von Strade Bianche

Sektor 8 entscheidet, wer es in die Top10 schafft
Sonnenschein statt Schauer und daher mehr Staub als Schlamm erwartete die Profis bei der 13. Auflage von Strade Bianche, wo das Wetter deutlich besser war als im Vorjahr, die Strecke hingegen unverändert: 63 der 184 Kilometer, verteilt auf elf verschiedene Sektoren, führten über die berüchtigten „weißen Straßen“ der Toskana. Für die erste größere Selektion sorgte der mit 11,5 Kilometern ausgesprochen lange Sektor 8, in dessen Verlauf das Peloton immer weiter zerbrach. Vorjahressieger Tiesj Benoot (Lotto Soudal) und sein Teamkollege Tim Wellens hatten einen großen Anteil an der Bildung einer nur 14 Fahrer umfassenden ersten Hauptgruppe, deren Mitglieder letztlich die kompletten Top10 des Rennens bilden sollten. Neben Lotto Soudal hatten sonst nur Astana mit Jakob Fuglsang und Alexey Lutsenko sowie Deceuninck-Quick Step mit Zdenek Stybar, Julian Alaphilippe und Yves Lampaert mehr als einen Fahrer in dieser vorentscheidenden Gruppe dabei, die den Sektor 42,5 Kilometer vor dem Ziel mit einem Vorsprung von rund 40 Sekunden auf die ersten Verfolger verließ.

Schachmann nach Defekt mit fulminanter Aufholjagd
Noch rund 45 Sekunden vor der Benoot-Gruppe lag zu diesem Zeitpunkt Diego Rosa (Sky) als letztes Überbleibsel einer vierköpfigen Ausreißergruppe, die sich nach gut 30 Kilometern vom Feld abgesetzt hatte. Von seinen vormaligen Begleitern waren Léo Vincent (Groupama-FDJ) und der durch einen Defekt gestoppte Alexandre Geniez (AG2R La Mondiale) noch vor Sektor 8 und der Deutsche Nico Denz (AG2R La Mondiale) kurz nach dessen Beginn eingeholt worden. Rosa selbst musste sich 35 Kilometer vor dem Ziel in die Hauptgruppe integrieren lassen. In der Zwischenzeit war ein anderer Deutscher, Maximilian Schachmann (Bora-Hansgrohe), durch einen Defekt aus der ersten in die zweite Gruppe zurückgefallen, überbrückte aber gemeinsam mit Vyacheslav Kuznetsov (Katusha Alpecin) den mittlerweile auf eine Minute angewachsenen Abstand und schloss mitten in Sektor 9 wieder zur Spitze auf – gerade noch rechtzeitig, um in diesem 800 Meter langen Schotteranstieg Zeuge eines weiteren rennentscheidenden Moments zu werden.


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Fuglsang führt die Vorentscheidung ums Podium herbei
Hundert Meter vor dem Ende der Steigung attackierte Fuglsang, der Gesamtsieger der Vuelta a Andalucia, und schüttelte alle bis auf einen Gegner ab: und zwar Wout Van Aert (Jumbo-Visma), der schon 2018 überraschend aufs Podium gefahren war. Zum Dänen und Belgier schloss kurz nach dem Kulminationspunkt noch Alaphilippe auf, der bei Vuelta a San Juan und Tour Colombia insgesamt schon drei Saisonsiege hatte einfahren können, und sich heute als Stärkster der Deceuninck-Armada erwies. Dieses Trio, das 23 Kilometer vor dem Ziel entstand, hatte bald schon eine halbe Minute Vorsprung und es wurde klar, dass sie den Sieg unter sich ausmachen würden. Keine fünf Kilometer später verlor ausgerechnet Van Aert in Sektor 10 den Anschluss, als Fuglsang erneut bergauf großen Druck erzeugte. Die Abstände stiegen und zehn Kilometer vor dem Ziel lag Van Aert bereits 40 Sekunden und die Verfolgergruppe um Vorjahressieger Benoot gar eineinhalb Minuten zurück.

Alaphilippe kann sich auf seine Sprintstärke verlassen
Fuglsang hatte ein paar mal versucht, auch Alaphilippe abzuschütteln, der aber nicht kleinzukriegen war und sich seiner Sache so sicher schien, dass er sich wenige Kilometer vor Schluss auf taktische Spielereien einließ. Weil die beiden Führenden das Tempo verschleppten, kam sogar Van Aert noch einmal ins Spiel und holte sie unmittelber vor der Flamme Rouge wieder ein, wo im Herzen des Zielorts Siena die 500 Meter lange, bis zu 16% steile letzte Steigung des Rennens als Scharfrichter wartete. Als Fuglsang 100 Meter vor deren Ende antrat, war Van Aert sofort geschlagen – aber Alaphilippe blieb dran! Wie es dann ausging, war keine Überraschung: mit einem starken Endspurt auf den abschüssigen letzten 300 Metern ließ Alaphilippe Fuglsang keine Chance und holte sich mit zwei Sekunden Vorsprung seinen dritten Sieg bei einem WorldTour-Eintagesrennen nach Flèche Wallonne und Clasica San Sebastian im vorigen Jahr. Van Aert rollte mit 27 Sekunden und noch über eine halbe Minute vor den nächsten Fahrern ins Ziel. Den Sprint um Platz vier gewann Alaphilippes Teamkollege Stybar vor Benoot und Greg Van Avermaet (CCC).

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Video der Zielankunft






Gewann Strade Bianche bei seiner erste Teilnahme: Julian Alaphilippe, hier bei Il Lombardia 2017 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)
Gewann Strade Bianche bei seiner erste Teilnahme: Julian Alaphilippe, hier bei Il Lombardia 2017 (Foto: Christine Kroth/cycling and more)

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