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Steve Schets überrascht mit Sprintsieg bei der Handzame Classic
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18.03.2011

Steve Schets überrascht mit Sprintsieg bei der Handzame Classic

Info: Handzame Classic (1.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Handzame, 18.03.2011 - Auf Steve Schets vom Continental Team Donckers Koffie-Jelly Belly hätte wohl kaum jemand getippt, dennoch gewann der Belgier die erste Austragung der Handzame Classic als eigenständiges Rennen. Im Sprint siegte er vor den eher favorisierten Kenny Van Hummel (Skil Shimano) und Nico Eeckhout (An Post-Sean Kelly). Der Deutsche Philip Schulz (Colba-Mercury) wurde Vierter.

Von der Etappe zum Eintagesrennen
Die Handzame Classic steht zum ersten Mal als ein Eintagesrennen der Kategorie 1.1 im internationalen Rennkalender der UCI. Der Ort Handzame war zuvor seit 2002 immer Ziel einer Etappe der Driedaagse van West-Vlaanderen, hat sich aber emanzipiert und ist nun eine eigenständige "Classic". Bei den Siegern der Handzame-Etappe im Rahmen der Drei Tage von Westflandern finden sich einige große Namen: Johan Museeuw (2002), Jimmy Casper (2003), Jaan Kirsipuu (2004), Robbie McEwen (2006), Hans Dekkers (2007), Yauheni Hutarovich (2008), Danilo Napolitano (2009) und Robert Wagner, der 2010 im Sprint vor Bobbie Traksel und Jens Keukeleire siegte. 2005 entfiel das Rennen wegen Schneefalls.

Janorschke wieder in Fluchtgruppe
Im ersten Jahr der Eigenständigkeit des Rennens zeigte sich das Wetter von einer unangenehmen Seite, fast den ganzen Tag über regnete es. Angriffe ließen lange auf sich warten, erst nach knapp 50 Kilometern konnte sich Kess Heytens (An Post-Sean Kelly) etwas absetzen und bekam rasch Begleitung von Laurens De Vreese (Topsport Vlaanderen), Dirk Bellemakers (Landbouwkrediet) und Grischa Janorschke (Nutrixxion Sparkasse). Der Deutsche gehörte schon zwei Tage zuvor bei Nokere-Koerse zu einer Ausreißergruppe. Das Quartett hatte den Beginn des schwersten Rennabschnitts zur Attacke gewählt - zwei Runden über die Anstiege Sulferberg, Rodeberg und Monteberg, die sich zwischen Kilometer49 und 78 befanden. Nicht länger als zweitausend Meter, dafür bis zu 13% steil, typische Steigungen für diese Region. Nach der Hügeltour war der Vorsprung auf mehr als sechs Minuten gestiegen, doch dann setzte die kontrollierte Verfolgung des Feldes ein, in dem mit Omega Pharma-Lotto, Quick Step, Rabobank, Vacansoleil-DCM und Katusha fünf ProTeams vertreten waren. Um Handzame herum wurden zum Schluss vier 14 Kilometer lange Runden gefahren. Eine vor dem Ende waren nur noch De Vreese und Janorschke an der Spitze. Ihr Vorsprung von einer halben Minute reichte aber natürlich nicht aus und sie wurden kurz vor dem Ziel eingeholt.

Schets überrascht im Sprint
Unerwarteter Sieger im Massensprint wurde der Belgier Steve Schets vom Continental Team Donckers Koffie-Jelly Belly, der immerhin schon einmal Mark Cavendish besiegen konnte. Die beiden duellierten sich im Jahr 2005 auf der 4. Etappe der Nachwuchs-Rundfahrt Tour de Berlin. Als Profi war es Schets' erster Sieg, wenn auch nicht sein größter Erfolg. Das ist in den Augen des 26-Jährige immer noch die Madison-Bronzemedaille von der Bahn-WM 2010 in Dänemark, die er mit Ingmar De Poortere gewann. Auf der Bahn holte er auch Medaillen bei Weltcups und Europameisterschaften sowie mehrere belgische Meistertitel. Die Freude über den heutigen Sieg ließ sich Schets freilich nicht nehmen, auch nicht, als er kurz nach dem Zieleinlauf zu Fall kam. Schnell war er zum Feiern wieder auf den Beinen. Auf die folgenden Plätze kamen Kenny Van Hummel (Skil-Shimano) und Nico Eeckhout (An Post-Sean Kelly), denen man heute wohl eher den Sieg zugetraut hätte. Ebenso wie einem Theo Bos (Rabobank), der auf Platz sechs kam. Vierter wurde Philip Schulz (Colba Mercury), der einst Mittelpunkt eines interessanten Dopingfalls war. Am 4. Mai 2008 wurde der heute 31-Jährige nach seinem Sieg bei den Landesmeisterschaften in Rheinland-Pfalz positiv auf Amphetamine und das anabole Steroid Boldenon getestet. Seine Sperre wurde auf ein Jahr reduziert, weil Schulz ein ausführliches Geständnis ablegte und besonders über Dopingpraktiken im Amateurbereich auspackte.

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