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Sunwebs Erlösung, Van der Poels Schmerz – Cees Bol gewinnt Nokere Koerse
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20.03.2019

Sunwebs Erlösung, Van der Poels Schmerz – Cees Bol gewinnt Nokere Koerse

Info: Danilith Nokere Koerse 2019 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Nokere 20.03.2019 – Auf dem Kopfsteinpflaster des berüchtigten Nokerebergs hat die Wartezeit des Teams Sunweb ein Ende gefunden: der 23-jährige Niederländer Cees Bol bescherte der deutschen Mannschaft als letztem WorldTeam den ersten Saisonsieg. Auf der ansteigenden Zielgeraden verwies Bol keinen Geringeren als den deutschen Meister Pascal Ackermann auf Platz zwei. Ein schwerer Sturz kurz vor Schluss lässt die niederländischen Radsportfans um Mathieu van der Poel bangen, dessen Teilnahme an den bevorstehenden großen Klassikern in Gefahr scheint.

Noch mehr Kopfsteinpflaster im Finale
In der nächsten Woche stehen gleich drei bedeutende belgische WorldTour-Eintagesrennen auf dem Programm – einen kleinen Vorgeschmack auf das Frühjahrsklassikergefühl gab es just am Tag des kalendarischen Frühlingsanfangs beim Rennen Nokere Koerse, an dem neun WorldTeams teilnahmen. Dreh- und Angelpunkt des Rennens war wie gewohnt der Nokereberg, eine 350 Meter lange, knapp 6% ansteigende Kopfsteinpflasterstraße, an deren Ende die Ziellinie wartete. Bei der ersten von sieben Zielpassagen nach 56,9 von 195,6 Kilometern führten Mattia Viel (Androni Giocattoli Sidermec), Otto Vergaerde (Corendon-Circus), Axel Journiaux (Direct Energie), Yoann Offredo (Wanty-Gobert) und David Boucher (Tarteletto-Isorex), der Nokere-Koerse-Rekordteilnehmer, der vor wenigen Tagen seinen 39. Geburtstag feierte, das Rennen mit über sieben Minuten Vorsprung an. Noch knapp vier Minuten nahm das Quintett mit auf den letzten Rundkurs, der 34,4 Kilometer lang und zweimal zu absolvieren war. Dieser Rundkurs war noch etwas kniffliger als in den letzten Jahren mit der Einbindung des ebenfalls über Kopfsteinpflaster führenden Anstiegs Lange Ast (400 m à 5,2%) zwölf Kilometer vor dem Ziel und einiger kurz danach folgender weiterer Pflasterpassagen wie dem mit 1800 Metern besonders langen Huisepontweg.


Resultat der Erstaustragung von Nokere Koerse voor Dames:
Niederländerin Lorena Wiebes gewinnt Sprint vor Deutscher Lisa Klein


Trotz vieler Attacken kommt es zum Sprint
Am Lange Ast verloren in der ersten Runde Viel und Journiaux den Anschluss an die Spitzengruppe, während es auf dem Huisepontweg im Feld rumorte: Mathieu van der Poel (Corendon-Circus) und Lars Boom (Roompot-Charles) wagten erste Vorstöße, die aber von Deceuninck-Quick Step, dem im Vorjahr durch den diesmal nicht gestarteten Fabio Jakobsen siegreichen Team, zügig wieder beendet wurden. Bei der nächsten Zielpassage lag das Feld bereits weniger als eine Minute hinter Vergaerde, Offredo und Boucher, die schließlich 25 Kilometer vor dem Ziel eingeholt wurden. Es folgten mehrere Fluchtversuche, bis sich Clément Carisey (Israel Cycling Academy) und Clément Russo (Arkéa-Samsic) bis zu einer halben Minuten absetzen konnte, bevor sie am Lange Ast wieder eingeholt wurden. Auf dem Huisepontweg attackierte sechs Kilometer vor dem Ziel Marco Canola (Nippo-Vini Fantini-Faizanè), der jedoch auf dem Kopfsteinpflaster zu sehr ins Risiko ging und sich mit einem Sturz gleich wieder aus dem Rampenlicht verabschiedete. Ausgangs der der nächsten Kopfsteinpflasterstraße versuchte Boom es dann noch einmal, wurde aber von Pieter Serry (Deceuninck-Quick Step) an die Leine gelegt. So bahnte sich eine Entscheidung im Massensprint an.

Massensturz am Beginn des Schlussanstiegs
An der Flamme Rouge übernahm das Team Sunweb mit Asbjørn Kragh Andersen, Max Walscheid und Cees Bol die Spitze des Feldes, während sich hinter ihnen Rüdiger Selig und Pascal Ackermann in Position brachten. Unmittelbar vor Beginn der gepflasterten Schlusssteigung zogen die beiden Bora-Hansgrohe-Fahrer am Sunweb-Zug vorbei und eröffneten den Sprint, während es zeitgleich hinter ihnen zu einem Massensturz kam, welcher offenbar von Walscheid ausgelöst wurde. 15 Fahrer sprinteten noch gemeinsam die Zielgerade hinauf – an der Spitze zuerst noch Ackermann, ehe Bol, der seine erste Profi-Saison bestreitet, am deutschen Meister vorbeiziehen konnte und seinem Team den langersehnten ersten Sieg im Jahr 2019 sicherte. Jasper Philipsen (UAE Emirates) wurde Dritter vor Boy van Poppel (Roompot-Charles) und Hugo Hofstetter (Cofidis). Zu den am stärksten in Mitleidenschaft gezogenen Sturzopfern gehörte Cross-Weltmeister van der Poel, der sich für die anstehenden Klassiker viel vorgenommen hat, nun aber um seine Teilnahme an ebendiesen bangen muss. Der Niederländer wurde per Krankenwagen zu genaueren Untersuchungen seiner Verletzungen abtransportiert.

-> Zum Resultat

Mit dem Bredene Koksijde Classic (ehemals Handzame Classic) steht in dieser Woche am Freitag noch ein weiteres kleineres belgisches Eintagesrennen auf dem Programm, bevor in der nächsten Woche die WorldTour-Rennen Driedaagse Brugge-De Panne (27.03.), E3 BinckBank Classic (29.03.) und Gent-Wevelgem (31.03.) folgen.

Video der Zielankunft





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