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Junges Trio Vingegaard, Sivakov und Hindley fährt am vorletzten Tag der Tour de Pologne ins Rampenlicht
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08.08.2019

Junges Trio Vingegaard, Sivakov und Hindley fährt am vorletzten Tag der Tour de Pologne ins Rampenlicht

Info: TOUR DE POLOGNE 2019 (2.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Koscielisko, 08.08.2019 – Auf der 6. Etappe der Polen-Rundfahrt wurde der Kampf um den Gesamtsieg bei sechs Anstiegen der 1. Kategorie, davon zwei auf den letzten 20 Kilometern, richtig ernst, doch von einer Vorentscheidung ist man einen Tag vor dem Ende des Rennens noch immer weit entfernt. Ein Dutzend Fahrer liegen innerhalb weniger als einer halben Minute, wobei überraschenderweise nicht die Topfavoriten, sondern die beiden 22-jährigen Jonas Vingegaard und Pavel Sivakov sowie der 23-jährige Jai Hindley die ersten drei Positionen belegen.


Das Profil der 6. Etappe der Tour de Pologne

Ackermann und Mezgec haben nur noch die EM im Kopf
Ein erster, nicht kategorisierter Anstieg direkt nach dem scharfen Start ließ viele Fahrer gleich zu Beginn der 6. Etappe der Tour de Pologne den Anschluss an das Hauptfeld verlieren, was bald darauf zu einer Reihe von „dnf“-Meldungen führte. Auf dieser Liste wurden auch die Namen von Pascal Ackermann (Bora-Hansgrohe) und Luka Mezgec (Mitchelton-Scott) notiert, die sich nach jeweils zwei Sprinterfolgen in den letzten Tagen jetzt voll und ganz auf das ausgesprochen sprinterfreundliche EM-Straßenrennen am Sonntag fokussieren. Marc Sarreau (Groupama-FDJ) freute das, denn der Franzose rückte so in der Punktwertung der Polen-Rundfahrt von Rang drei auf eins vor. Nicht nur das Weiße Trikot bekam einen neuen Besitzer, auch das magentafarbene Bergtrikot wechselte – und zwar in den Rennstall des verstorbenen Bjorg Lambrecht. Der Belgier Tomasz Marczynski (Lotto Soudal) schaffte es in eine vierköpfige Ausreißergruppe, gewann drei Bergwertungen und sammelte dabei acht Punkte mehr als Geoffrey Bouchard (AG2R La Mondiale), neun mehr als Simon Geschke (CCC) und sogar einundzwanzig mehr als Petr Vakoc (Deceuninck-Quick Step).

Entscheidender Angriff zwischen den letzten beiden Anstiegen
Marczynski, Bouchard, Geschke und Vakoc hatten sich erst nach gut 50 Kilometern an der zweiten Bergwertung der Etappe absetzen können und wurden unmittelbar nach der vierten Bergwertung knapp 50 Kilometer vor dem Ziel schon wieder eingeholt. Das unaufhörliche Auf und Ab der Strecke – mit ungefähr 3500 Höhenmetern auf 160 Kilometer! – führte kurz darauf zu einem quasi kompletten Zerfall des Pelotons. Etwa 25 Kilometer vor Schluss hatte sich zwar erneut ein 30 Fahrer umfassendes Hauptfeld gebildet, das durch die Unruhe, welche ein Angriff von Tsgabu Grmay (Mitchelton-Scott) auslöste, aber schnell wieder destabilisiert wurde. Aber nur Ben Swift (Ineos) nahm mit Nachdruck die Verfolgung des Äthiopiers auf, holte ihn ein und hängte ihn im vorletzten Anstieg ab. 16 Kilometer vor dem Ziel lag der Brite circa 20 Sekunden vor der ersten größeren Verfolgergruppe, aus der heraus in der Abfahrt Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), Jai Hindley (Sunweb) und Swifts Teamkollege Pavel Sivakov attackierten, die wiederum in der letzten Steigung kurz vor Etappenende Swift überholten.

Ineos, Sunweb und Bora jeweils mit zwei Mann in den Top12
Drei Kilometer vor dem Ziel hatte das Trio an der finalen Bergwertung lediglich zehn Sekunden Vorsprung gegenüber den Verfolgern um die früheren Gesamtsieger Rafal Majka (Bora-Hansgrohe) und Ion Izagirre (Astana), die das Loch aber nicht mehr schließen konnten. Im Sprint der drei jungen Männer setzte sich der Däne Vingegaard klar gegen den Russen Sivakov und den Australier Hindley durch und feierte den ersten Sieg seiner Profi-Karriere. In der Gesamtwertung führt Vingegaard dank der Zeitgutschriften vier bzw. sechs Sekunden vor Sivakov und Hindley. Dahinter folgen mit Rückständen von 17, 18 und 19 Sekunden Diego Ulissi (UAE Emirates), Sergio Higuita (Education First) und Pierre Latour (AG2R La Mondiale). Jeweils 20 Sekunden Rückstand stehen, nicht in dieser Reihenfolge, für Sivakovs Teamkollegen Tao Geoghegan Hart, Hindleys Teamkollegen Christopher Hamilton, Majka und seinen Teamkollegen Davide Formolo sowie James Knox (Deceuninck-Quick Step) zu Buche; auf Rang zwölf weist Izagirre ein Defizit von 23 Sekunden auf. Es darf als sehr wahrscheinlich angesehen werden, dass einer aus diesem Dutzend am morgigen Freitag das Gelbe Trikot gewinnen wird.

-> Zum Resultat

Auf der 7. Etappe warten am Schlusstag der Rundfahrt noch einmal fünf Anstiege der 1. Kategorie und eine ganze Reihe weiterer schwerer Steigungen ohne Bergwertungen. Dazu gehört auch der Schlussanstieg, an dem auch 2018 die finale Etappe entschieden wurde.

Video der Zielankunft





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