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Gilbert triumphiert zum zweiten Mal in Folge beim Amstel Gold Race
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17.04.2011

Gilbert triumphiert zum zweiten Mal in Folge beim Amstel Gold Race

Info: AMSTEL GOLD RACE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Valkenburg, 17.04.2011 - Was Fabian Cancellara in Flandern und Roubaix nicht gelang, das schaffte Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto) beim Amstel Gold Race. Als Topfavorit gelang dem Belgier der Sieg, obwohl alle Kontrahenten auf ihn schauten. Gilbert und sein Team hinterließen im Finale einen starken Eindruck und am Cauberg holte er sich zum zweiten Mal den Sieg. Joaquin Rodriguez (Katusha) konnte ihn trotz einem starken Antritt nicht abhängen und wurde Zweiter, Simon Gerrans (Sky) kam auf Platz drei.

Gilbert erster Fahrer mit zwei Siegen auf dem Cauberg
Bei den Klassikern gab es in diesem Jahr einige überraschende Sieger. Es begann schon mit dem Sieg von Matthew Goss bei Mailand-Sanremo. Bei der Flandern-Rundfahrt und Paris-Roubaix rechnete man auch nicht mit Nick Nuyens und Johan Van Summeren. Beim 46. Amstel Gold Race wurde dagegen der Topfavorit den Erwartungen gerechnet. Philippe Gilbert (Omega Pharma-Lotto), der schon die 45. Ausgabe des wichtigsten niederländischen Eintagesrennens gewonnen hatte, siegte erneut auf dem Cauberg in Valkenburg. Erst seit dem Jahr 2003 endet das Rennen an diesem Anstieg, wo bisher noch kein Fahrer zwei Mal siegen konnte. Der Belgier bestätigte den Eindruck, den man unter der Woche beim Brabantse Pijl von ihm hatte, dass er sich in blendender Form befindet. Im Cauberg führte Gilbert die Favoritengruppe wieder an den Andy Schleck (Leopard Trek) heran, der es zwölf Kilometer vor Schluss mit einem Angriff versuchte, und hatte nach viel Arbeit noch die Kraft, einen Angriff von Joaquin Rodriguez (Katusha) zu kontern.

Rabobank lässt schon vor dem Finale zwei Fahrer attackieren
Erst auf den letzten 30 der 260 Kilometer begann das Rennen der Favoriten, zuvor überbrückten Ausreißer die Wartezeit bis zum Finale. Nach etwas mehr als einer Stunde hatten sich Simon Ponzi (Liquigas), Paolo De Negri (Farnes Vini), Albert Timmer (Skil-Shimano) und Thomas Degand (Veranda's Willems) abgesetzt, woraufhin das anfangs rasante Tempo im Feld abnahm. Als höchster Vorsprung des Tages wurden 11:40 Minuten gemessen, dann begann Rabobank mit der Nachführarbeit. Die niederländische Mannschaft, deren letzter Amstel-Sieg zehn Jahre zurückliegt, wollte das Rennen prägen und schickte schon 80 Kilometer vor Schluss mit Luis Leon Sanchez den ersten Mann in die Attacke. Der Spanier konnte sich nach dem Anstieg Sibbergrubbe aber nicht vor dem Feld halten. Direkt danach ging es zum zweiten Mal im Verlauf des Rennens über den Cauberg, wo zwei der Ausreißer eingeholt wurden. Vorne blieben De Negri und Degand, auf deren Verfolgung sich am nächsten Berg Carlos Barredo (Rabobank) machte. 60 Kilometer vor Schluss erreichte er das Duo und Jan Ghyselinck (HTC-Highroad) kam noch als vierter Fahrer hinzu. Ihr Vorsprung stieg über eine Minute, war aber am Loorberg 36 Kilometer vor dem Ziel aufgebraucht.

Ein Schleck verliert früh alle Chancen - Gilbert und Omega kontrollieren das Finale
Mit dem Gulperberg, der 27. von insgesamt 32 Steigungen, begann das Finale. Einige Fahrer griffen an, darunter der besonders motivierte Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM), dessen Attacke aber schnell wieder vorbei war. Ein Sturz auf einem kurzen Flachstück, der auch seinen Teamkollegen Fabian Cancellara betraf, kostete Frank Schleck (Leopard Trek) die Möglichkeit auf eine Wiederholung seines Sieges von 2006. Vor dem folgenden Kruisberg musste der Luxemburger auch noch das Rad wechseln und war damit endgültig aus dem Rennen. In der nächsten Abfahrt ließ Rabobank mit Bram Tankink einen weiteren Fahrer attackieren, doch wieder einmal brachte das nichts ein. Nächstes Hindernis war 20 Kilometer vor dem Ende der Eyserbosweg, wo Alexandr Kolobnev (Katusha) das Tempo verschärfte und sich eine erste Gruppe von circa zwanzig Fahrern bildete. Dort übernahm Omega Pharma-Lotto, das neben Gilbert noch Jurgen Van Den Broeck und Jelle Vanendert dabei hatte, das Kommando und sorgte dafür, dass abgehängte Fahrer nicht wieder zurückkamen. Im vorletzten Anstieg, dem Keutenberg, wurde wieder Katusha, diesmal in Person von Rodriguez, aktiv, doch Gilbert und seine Helfer ließen sich von ihm nicht überrumpeln. In der Abfahrt gab es dann aber einen Fahrer, der die Gruppe nach vorne verlassen konnte.

Der andere Schleck versucht es solo - Gilbert auch von Rodriguez nicht zu schlagen
Andy Schleck (Leopard Trek) wollte die letzten zwölf Kilometer im Alleingang bewältigen und so den Quasi-Ausfall seines Bruders vergessen machen. Er selbst, der Sieger von Lüttich-Bastogne-Lüttich 2009, war beim Amstel noch nie über Platz neun hinausgekommen und sollte auch diesmal nur Elfter werden. Er konnte sich nicht weit von der Verfolgergruppe entfernen und geriet zu Beginn des Caubergs wieder in ihr Blickfeld. Als er durch den entschlossen führenden Gilbert fast eingeholt war, entfesselte Rodriguez all seine Kräfte. Wer aber glaubte, Gilbert hätte zuvor schon zu viel Pulver verschossen, den belehrte der Belgier eines besseren. Nur er konnte den Angriff von Rodriguez kontern und hängte ihn scheinbar mühelos ab, als es im oberen Teil des Berges flacher wurde. Wie im letzten Jahr war Gilberts Endspurt für die Gegner zu stark, zwei Sekunden vor Rodriguez und vier Sekunden vor Simon Gerrans (Sky) kam er über die Ziellinie. Enttäuschung dort beim Team Rabobank. Oscar Freire (Sechster), Robert Gesink (Neunter) und Paul Martens (Zehnter) - der wie im letzten Jahr, als er einen Platz weiter hinten landete, bester Deutscher war - kamen zwar alle unter die Top10, hätten daraus aber mehr machen müssen.

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