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Alessandro Petacchi gewinnt 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt - NetApps Huzarski trägt Türkis
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27.04.2011

Alessandro Petacchi gewinnt 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt - NetApps Huzarski trägt Türkis

Info: Presidential Cycling Tour of Turkey (2.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Pamukkale, 27.04.2011 - Im vierten Anlauf hat es für Alessandro Petacchi (Lampre) geklappt, ausgerechnet auf der bisher schwersten Etappe der Tour of Turkey hat der 37-Jährige den Sieg geholt. Frühe Action sorgte auf der Regenetappe für eine rund 50-köpfige Spitzengruppe, auf die sich das Hauptfeld sage und schreibe 46:54 Minuten Rückstand einfing. Den Sprint bergauf gewann Petacchi gegen Bartosz Huzarski vom deutschen Team NetApp, das mit dem Polen den neuen Leader stellt.

Frühe Auslese: Zwei Drittel der Fahrer legen einen Bummeltag ein
Die 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt war ohnehin schwer, die 207 Kilometer von Marmaris nach Pamukkale galten als Königsetappe der 47. Presidential Cycling Tour. Regen machte es den Fahrern keineswegs einfacher, zu Beginn regnete es außerdem auch Attacken, so dass das Feld schon früh in vier Teile auseinanderflog. Der schwere Anstieg zur einzigen Bergwertung bei Kilometer 36 auf dem Sakar Pass sorgte zunächst auch nicht für eine Beruhigung der Situation. Erster dort war - selbstverständlich - ein Fahrer von Colombia es Pasion. Bisher gingen alle Bergwertungen an das kolumbianische Team. Angefangen hatte es auf der 2. Etappe, auf der Juan Villegas zum ersten Träger des Roten Trikots wurde. Auf der 3. Etappe löste Luis Felipe Laverde den Teamkollegen mit zwei gewonnen Bergwertungen ab. Auf dem Sakar Pass war wieder Villegas Sieger, musste später aber das Rennen aufgeben. Es hatte sich eine Gruppe von circa 50 Fahrern gebildet, dahinter ein doppelt so großes Feld, dass sich zeitig darauf einigte, es ganz ruhig angehen zu lassen. Das schwierige Etappenprofil und das schlechte Wetter bewegten sie zu einem ruhigen Bummeltempo, das ihnen am Ende schier unglaubliche 46:54 Minuten Rückstand bescherte. Dennoch blieben sie in der Karenzzeit, denn die beträgt 15% der Siegerzeit, was 50:27 Minuten Rückstand entsprach. Von Sanktionen hätte die Rennleitung ohnehin abgesehen, zwei Drittel des Teilnehmerfeldes zur Hälfte der Rundfahrt auszuschließen, stünde außer Frage, so dass die Bummler von heute morgen schon wieder um den Etappensieg kämpfen können.

Fouchard auffälligster Ausreißer - Lampre arbeitet mit drei Mann für den Sprint
Mit der großen ersten Gruppe entwickelte sich dann noch ein ganz normales Rennen. Zur Mitte der Etappe gab es zwei Ausreißer, den Franzosen Thibaut Pinot (FDJ) und den Kasachen Andrey Zeits (Astana). FDJ war das Team, das noch die meisten Fahrer vorne dabei hatte, sechs Vertreter der Mannschaft mit dem Kleeblatt hatten die Selektion zu Beginn überstanden. Als bei Kilometer 115 die Spitzengruppe auf acht Fahrer anwuchs, war mit Francis Mourey gleich noch ein Teamkollege Pinots dabei und auch Zeits hatte mit Alexsandr Dyachenko nun einen Mannschaftskameraden an seiner Seite. Thomas Peterson (Garmin-Cervélo), Cameron Wurf (Liquigas), Julien Fouchard (Cofidis) und der Schweizer Rubens Bertogliati (Team Type 1) waren die weiteren Flüchtlinge. Sie kamen aber nur auf ein wenig mehr als zwei Minuten Vorsprung. Hinter ihnen arbeitete wieder einmal Lampre, denn Alessandro Petacchi war dabei, hatte sich zu Beginn der Etappe nicht abhängen lassen. Seine zwei einzigen Helfer, Denys Kostyuk und Aitor Perez, legten sich für den Altmeister voll ins Zeug. In der Spitze erwies sich Fouchard als Unruhestifter, versuchte ab 50 Kilometer vor Schluss, als es bis kurz vor dem Ziel nur noch bergab ging, mehrmals anzugreifen, womit er sich den Unmut einiger seiner Begleiter zuzog. Am Ende war er es aber, der sich von den acht am längsten vorne hielt und in Svein Tuft (Spidertech), der im Alleingang der Gruppe nachgejagt war, einen neuen Mitstreiter fand.


Team NetApp: Bartosz Huzarski fährt ins Trikot des Gesamtführenden

Petacchi im vierten Anlauf mit dem Sieg - Huzarski am vierten Tag der vierte Leader
Zu zweit konnten Fouchard und Tuft den Vorsprung zu den Verfolgern noch einmal auf eine Minute vergrößern, doch als das Etappenziel näher kam, drückte auch FDJ aufs Tempo, um sich die Siegchance zu wahren. Nach der ellenlangen Abfahrt ging es auf den letzten zwei Kilometern noch einmal in die entgegengesetzte Richtung - 100 Höhenmeter bergauf. Fouchard kämpfte dort verbissen, wurde aber kurz nach Passieren der Flamme Rouge gestellt. Mit einem Antritt von Anthony Roux (FDJ) schnellte das Tempo in die Höhe und der Bergsprint war eröffnet. Der Pole Bartos Huzarski schien dann die besten Karten zu haben, konnte sich an die Spitze setzen und das deutsche Professional Team NetApp vom ersten Saisonsieg träumen lassen. Der clevere Petacchi hatte seinen Endspurt aber perfekt getimt und flog trotz für ihn nicht optimalem Terrain auf den letzten Metern noch an Huzarski vorbei zu seinem zweiten Sieg des Jahres. Alexander Efimkin (Team Type 1) wurde Dritter, sein Teamkollege Bertogliati konnte den fünften Rang verbuchen. Trost für Huzarski war die Tatsache, dass er zum neuen Leader wurde, weil Petacchi für unsportliches Verhalten im Sprint auf der 1. Etappe mit einer Minute Zeitstrafe belegt worden war. Andernfalls hätte sich der Italiener nun das Türkis-Trikot überstreifen dürfen. Drei Sekunden zurück liegt Wesley Sulzberger (FDJ) auf Platz zwei. Manuel Belletti (Colnago-CSF Inox) trug das Leadertrikot wie seine Vorgänger nur einen Tag, dem er sogar wegen Fieber ein vorzeitiges Ende setzte.

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Die 5. Etappe hat zwei Superlative zu bieten. Mit 218,6 Kilometern ist sie die längste der Türkei-Rundfahrt und führt auf 1600 Meter so hoch hinaus wie keine andere. Die ersten 30 Kilometer führen schnurstracks bergauf, nach einem bergigen Mittelteil und einer langen Abfahrt verlaufen die letzten 40 Kilometer aber ziemlich flach.





Alessandro Petacchi gewinnt 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt
Alessandro Petacchi gewinnt 4. Etappe der Türkei-Rundfahrt
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

NetApps Bartozs Huzarski trägt das Türkise Trikot
NetApps Bartozs Huzarski trägt das Türkise Trikot
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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