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Van der Poel und Van Aert bezwungen: E3-Sieger Kasper Asgreen triumphiert auch bei der Ronde van Vlaanderen
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04.04.2021

Van der Poel und Van Aert bezwungen: E3-Sieger Kasper Asgreen triumphiert auch bei der Ronde van Vlaanderen

Info: RONDE VAN VLAANDEREN 2021 (1.UWT)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Oudenaarde, 04.04.2021 – Bei der 105. Flandern-Rundfahrt gab es den erwarteten Dreikampf zwischen den beiden Topfavoriten Wout Van Aert und Mathieu van der Poel und dem breit aufgestellten Team Deceuninck-Quick Step, aus dessen Reihen sich letztlich Kasper Asgreen als der stärkste Fahrer herausstellte. Der 26-jährige Däne konnte seinen Sieg vom E3 Saxo Bank Classic nur neun Tage später noch einmal toppen und triumphierte am Ende im Sprint gegen Vorjahressieger Van der Poel.

Paris-Roubaix erst im Oktober
Die offizielle Meldung des Veranstalters gab es am 1. April, aber es war kein Aprilscherz: Paris-Roubaix kann wegen der Pandemie-Lage im Norden Frankreichs nicht wie geplant eine Woche nach der Flandern-Rundfahrt am 11. April stattfinden. Das 2020 komplett ausgefallene Monument soll am 3. Oktober nachgeholt werden; einen Tag zuvor steht die Premiere für die Frauen auf dem Programm. Die nächsten WorldTour-Eintagesrennen sind damit die Ardennenklassiker Amstel Gold Race (18.04.), Flèche Wallonne (21.04.) und Lüttich-Bastogne-Lüttich (25.04.). Zuvor stehen mit Scheldeprijs (07.04.) und Brabantse Pijl (14.04.) aber auch noch zwei Rennen der ProSeries an.


Antwerpen - Oudenaarde (254,3 km)

Ausreißergruppe mit Bissegger und Denz
Dass Deceuninck-Quick Step nicht nur auf dem Papier das stärkste Team bei dieser Ronde hatte, demonstrierte die Mannschaft erstmals ziemlich genau 100 Kilometer vor dem Ende, als Kasper Asgreen und Julian Alaphilippe am Molenberg, der 6. von 19 Hellingen, das Tempo im Peloton merklich erhöhten. Große Folgen hatte das allerdings noch nicht – ebenso wenig wie die folgenden Angriffe von Kevin Geniets (Groupama-FDJ) am Berendries und von Søren Kragh Andersen (DSM) am Kanarieberg, durch die sich jeweils kurzzeitig kleine Gruppen bildeten. Apropos Gruppe: An der Spitze des Rennens lagen zu diesem Zeitpunkt noch immer sieben Ausreißer, die zwischenzeitlich bis zu 13 Minuten Vorsprung aufgewiesen hatten. Mit von der Partie waren – neben Jelle Wallays (Cofidis), Mathias Norsgaard (Movistar), Mathijs Paasschens (Bingoal), Fabio Van den Bossche (Sport Vlaanderen) und Hugo Houle (Astana) – auch der Schweizer Stefan Bissegger (Education-Nippo) und der Deutsche Nico Denz (DSM).

Van Aert hält Van der Poel und Asgreen in Zaum
Zwischen 55 und 35 Kilometer vor dem Ziel nahm das Rennen dann richtig an Fahrt auf, beginnend mit dem ersten Doppelpack der Hellingen Oude Kwaremont und Paterberg, die Bissegger beide als alleiniger Leader überquerte. Derweil attackierte am Kwaremont erneut Deceuninck, diesmal in Person von Yves Lampaert. Als Tim Wellens (Lotto Soudal) konterte, hing mit Alaphilippe der nächste DQT-Mann an seinem Hinterrad. Mathieu van der Poel (Alpecin-Fenix) reagierte und fuhr das Loch zu diesem Trio zu – und attackierte direkt über die Kuppe hinweg. Diesmal ging Asgreen mit, bevor Wout Van Aert (Jumbo-Visma) das auf zwei Dutzend Mann geschrumpfte Feld wieder an sie heranführte. Am Paterberg ging Asgreen abermals in die Offensive und nur Van der Poel kam mit, doch erneut gelang es Van Aert, die beiden wieder einzufangen. So war noch nichts entschieden, wenngleich die drei stärksten Fahrer sich eindrucksvoll zu erkennen gegeben hatten.

DQT immer zu zweit, Haller lässt aufhorchen
Nach dem Paterberg war das Feld in mehrere kleine Gruppen zerfallen. In der ersten, aus sechs Fahrern bestehenden, fanden sich mit Alaphilippe und Florian Sénéchal wie selbstverständlich zwei von Deceuninck. Bei den anderen handelte es sich um Wellens, Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) Christophe Laporte (Cofidis) und den Österreicher Marco Haller (Bahrain Victorious). Es folgte, 45 Kilometer vor dem Ziel, der Koppenberg, wo Alaphilippe attackierte und Bissegger einholte. Doch kurz darauf wurden der Weltmeister und der letzte Ausreißer auch schon wieder von einer Gruppe um Van der Poel und Van Aert gestellt. Auf der Mariaborrestraat kamen weitere Fahrer von hinten dazu, während sich Haller auf dem Kopfsteinpflaster alleine aus dem Staub machte. Sofort ging es mit dem Taaienberg weiter, wo Haller wieder Gesellschaft durch Van der Poel, Van Aert, Alaphilippe und Asgreen sowie seinen eigenen Teamkollegen Dylan Teuns bekam.

Asgreen leitet die Vorentscheidung ein
Zehn Kilometer ohne Helling sorgten dann erst einmal für ein wenig Ruhe, ehe es bei Kruisberg-Hotond wieder Action gab. Anthony Turgis (Total Direct Energie) schaffte es, die 15 Sekunden zwischen Verfolger- und Spitzengruppe alleine zu überbrücken, kurz bevor Asgreen 27 Kilometer vor Schluss einen vorentscheidenden Angriff lancierte, dem lediglich Van Aert und Van der Poel folgen konnten. Eine Weile später ging dieses Trio mit mehr als 20 Sekunden Vorsprung auf die etwas größer gewordene Verfolgergruppe die letzten beiden Hellingen an. Kurz vor dem Gipfel des Oude Kwaremont versuchte Van der Poel, seine beiden Gegner zu distanzieren, was ihm zumindest bei Van Aert gelang. Asgreen kämpfte sich hingegen wieder an den Titelverteidiger heran und kam mit diesem gemeinsam auch über den Paterberg.

Zwei Sprintduelle auf der Zielgeraden
Auf den letzten 13 Kilometern nach dem Paterberg gab es zwischen den beiden verbliebenen Sieganwärtern keine weiteren Angriffe mehr. Asgreen ließ sich auf ein Sprintduell mit Van der Poel ein, lauerte auf dem Schlusskilometer lange an dessen Hinterrad, ehe er 200 Meter vor der Ziellinie antrat und das Rennen tatsächlich für sich entscheiden konnte. 33 Sekunden später gab es ein weiteres Sprintduell um Platz drei, welches Greg Van Avermaet (AG2R Citroën) gegen Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) gewann, was ihm seine vierte Podiumsplatzierung bei der Ronde einbrachte, wobei er bei diesem Rennen allerdings noch sieglos ist. Weitere 15 Sekunden später folgten die nächsten acht Fahrer um Van Aert, der am Ende Sechster wurde.

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