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Europcar-Tag bei der Dauphiné: Kerns erster Sieg seit 2004, Voeckler auf Platz drei

10.06.2011

Europcar-Tag bei der Dauphiné: Kerns erster Sieg seit 2004, Voeckler auf Platz drei

Info: CRITÉRIUM DU DAUPHINÉ
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)

Les Gets, 10.06.2011 - Nach drei Tagen riss die Siegesserie von HTC-Highroad, am Ende der 5. Etappe konnte stattdessen Europcar jubeln. Christophe Kern holte den Sieg am Schlussanstieg mit sieben Sekunden Vorsprung auf Chris Sörensen (Saxo Bank) und neun Sekunden auf die Gruppe der Favoriten, die von seinem Teamkollegen Thomas Voeckler angeführt wurde. Die ersten Fünf der Gesamtwertung hielten ihre Positionen und unter den ersten Vier blieben sogar die Abstände gleich. Bradley Wiggins (Sky) konnte das Gelbe Trikot erfolgreich verteidigen.

Schnelle Etappe lange ohne Ausreißer - Duque festigt Führung in Bergwertung
Mit 210 Kilometern stand zwischen Villars-les-Dombes und Les Gets das längste Teilstück des Critérium du Dauphiné an, schreckte die Fahrer aber keinesfalls ab. In den ersten beide Rennstunden der 5. Etappe wurden fast 100 Kilometer gefahren und während dieser Zeit gelang es niemandem, sich aus dem Feld abzusetzen. Leonard Duque (Cofidis) konnte das an der ersten Bergwertung bei Kilometer 45,5 ausnutzen und mit dem Sieg seine Führungsposition im Kampf um das Bergtrikot ausbauen. Kurz vor dem zweiten größeren Anstieg, erst nach 95 Kilometern, gab es einen Ausreißer, den US-Amerikaner Jason McCartney (RSH). Bis zur Bergwertung hatte er 6:30 Minuten Vorsprung und verdoppelte diesen danach fast noch. Als Zweiter konnte Duque weitere Punkte abräumen und sich im Bergklassement noch mehr absetzen. Für Bradley Wiggins (Sky) stellte McCartney keine Bedrohung dar, so dass Katusha eingreifen musste, um den Rückstand zu reduzieren. Später übernahm dann das starke Europcar-Team einen Großteil der Arbeit. Mit Beginn des zehn Kilometer langen Schlussanstiegs kam das Feld an den Ausreißer heran, der aber gleich einen Nachahmer fand. Tony Martin (HTC-Highroad) attackierte sofort und setzte sich mit Maciej Paterski (Liquigas) und Pierre Rolland (Europcar) leicht ab. Weitere Angreifer schlossen auf und sieben Kilometer vor Schluss stieß aus der nun an der Spitze befindlichen Gruppe der Schweizer Oliver Zaugg (Leopard Trek) hervor. Bis drei Kilometer vor Schluss hielt er sich vorne, dann kamen Martin und Co. wieder an ihn heran. Dies war der Moment, in dem Christophe Kern (Europcar) seine Chance witterte.

Kerns erster Sieg seit sieben Jahren - Top4-Positionen der Gesamtwertung unverändert
Kerns letzten Sieg gab es im September 2004, als er, für Brioches La Boulangère fahrend, eine Etappe der Tour de l'Avenir gewinnen konnte. Nach so langer Zeit holte der 30-jährige mit dem Sieg vor Augen ungeahnte Kräfte aus sich heraus. Während die anderen Angreifer wieder gestellt wurden, hielt sich Kern die Gruppe der Favoriten um das Gelbe Trikot vom Leib. Sein Sieg ist nicht nur etwas Besonderes für ihn, sondern auch der erste eines Franzosen bei der diesjährigen Dauphiné. Der Däne Chris Anker Sörensen (Saxo Bank), auch einer der Fahrer, die früh in der Montée des Gets angegriffen hatten, konnte sich noch den zweiten Platz holen, bevor Kerns Teamkollege Thomas Voeckler jubelnd als Dritter die Favoritengruppe ins Ziel führte. Dort hatte es zwar viele Tempoverschärfungen und Versuche, Leader Wiggins in Bedrängnis zu bringen, gegeben, alle aber letztlich ohne Erfolg. So bleibt Wiggins Führender vor Cadel Evans (BMC Racing Team), Janez Brajkovic (RadioShack) und Alexandre Vinokourov (Astana), deren Rückstände von 1:11, 1:21 und 1:56 Minute sich nicht veränderten. Der Gesamtfünfte Rui Costa (Movistar) verlor zwar zehn Sekunden, aber nicht seine Platzierung und das Weiße Trikot. In Grün bleibt John Degenkolb (HTC-Highroad), an den Rodriguez mit Platz vier heute bis auf zwei Punkte herangerückt ist. Pechvogel des Tages war Andy Cappelle (Quick Step), der sich bei einem Sturz 15 Kilometer vor dem Ziel Schlüsselbein und Rippen brach. Auch Nicolas Roche (Ag2r) wurde arg in Mitleidenschaft gezogen, konnte die Etappe aber an der Seite von zwei Teamkollegen beenden.

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Auf der 6. Etappe erwartet die Fahrer die wohl schwerste Ankunft der Dauphiné in Le Collet d'Allevard (11,2 km à 8,4%), wo der Kampf um den Gesamtsieg voll entbrennen dürfte. Vorher sind bereits fünf Bergwertungen zu absolvieren.