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Patrick Gretsch gewinnt Prolog der USA Pro Cycling Challenge - drei Deutsche in den Top5

23.08.2011

Patrick Gretsch gewinnt Prolog der USA Pro Cycling Challenge - drei Deutsche in den Top5

Info: USA Pro Cycling Challenge (2.1)
Autor: Felix Griep (Werfel)

Colorado Springs, 22.08.2011 - Zum Beginn der USA Pro Cycling Challenge haben die Deutschen den US-Fahrern die Show gestohlen. Die beiden Nationen hatten die ersten acht Plätze des Prologs ganz für sich, Deutschland holte aber neben Platz vier und fünf auch den Sieg durch Patrick Gretsch (HTC-Highroad). Um zwei Sekunden setzte sich der frühere deutsche Junioren- und U23-Meister gegen Christian Vande Velde (Garmin-Cervélo) durch.

Ein neues Rennen auf der Landkarte des Radsports
Der Radsport in den USA ist wieder im Aufschwung. Nachdem die Tour de Georgia (letzte Austragung 2008) und die Tour of Missouri (letzte Austragung 2009) aufhörten zu existieren, war die Tour of California tatsächlich die einzige große Rundfahrt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Doch nun darf man wieder auf bessere Zeiten hoffen, denn nach der Tour of Utah, die Levi Leipheimer (RadioShack) vor wenigen Tagen gewann, steht mit der USA Pro Cycling Challenge ein weiteres neues Rennen an. Die einwöchige Rundfahrt im Bundesstaat Colorado lockte gleich acht ProTeams an, die eine ganze Reihe von Stars mitgebracht haben. Utah-Sieger Leipheimer ist ebenso dabei wie das komplette Podium der Tour de France mit Cadel Evans (BMC Racing Team) und den Brüdern Andy und Fränk Schleck (Leopard Trek).

Gretsch rast zum zweiten Saisonsieg, Förster und Voigt auf vier und fünf
Den Auftakt machte ein Prolog in Colorado Springs, der zweitgrößten Stadt Colorados circa hundert Kilometer südlich der Hauptstadt Denver, wo die einwöchige Rundfahrt am Sonntag nach 811,6 Kilometern endet. Es war eine enorm schnelle Zeitfahrprüfung, denn die 8,3 Kilometer lange Strecke führte zu einem großen Teil leicht bergab. Aus Angst vor einem möglichen Wetterumschwung, der aber ausblieb, hatten viele Teams gute Zeitfahrer schon früh ins Rennen geschickt, so dass Christian Vande Velde (Garmin-Cervélo) als elfter Starter mit 8:30 Minuten bereits eine Zeit fuhr, die für Platz zwei reichen sollte. Zwei Positionen weiter in der Startliste folgte Brent Bookwalter (BMC Racing Team), der nur zwei Sekunden langsamer war. Die nächsten Topzeiten lieferten die deutschen Starter ab, von denen als Erster Robert Förster (UnitedHealthCare) den Führenden angriff. Dem Sprinter fehlten aber drei Sekunden, was zwischenzeitlich Platz drei bedeutete. Dann kam Patrick Gretsch (HTC-Highroad), der im Juni beim Zeitfahren der Ster ZLM Toer seinen ersten Profi-Sieg holte, und unterbot Vande Veldes Marke um zwei Sekunden. Der 24-Jährige kam dabei auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 58,819 km/h. Als Jens Voigt (Leopard Trek) mit sieben Sekunden Rückstand auf den fünften Platz fuhr, waren die vordersten Plätze für den Rest des Rennens fest vergeben. Niemand konnte mehr in die Top5 eindringen, auch wenn noch 71 von 130 Fahrern und einige starke Zeitfahrer kamen.

Leipheimer und Evans in den Top10, die Schlecks und Basso verlieren viel
Mit den letzten Startern wurde es noch einmal spannend, doch Leipheimer, Tejay Van Garderen (HTC-Highroad) und Tour-Sieger Evans waren jeweils acht Sekunden langsamer als Gretsch und belegten nur die Plätze sieben bis neun. Den sechsten Rang hatte zuvor George Hincapie (BMC Racing Team) eingenommen. Im Kampf um den Gesamtsieg haben sie dadurch immerhin eine gute Ausgangsposition erreicht und Vorsprung auf einige Konkurrenten herausgeholt. Der US-Zeitfahrmeister David Zabriskie (Garmin-Cervélo, +0:15), Robert Gesink (Rabobank, +0:18) und Ryder Hesjedal (Garmin-Cervélo, +0:23) kamen noch halbwegs glimpflich davon. Andy und Fränk Schleck verloren 36 und 37 Sekunden, Ivan Basso (Liquigas) gar 52. Auch Oscar Sevilla und Sergio Henao (beide Gobernacion De Antioquia), die die Tour of Utah ordentlich aufgemischt hatten, lagen mit 32 bzw. 45 Sekunden weit hinter der Spitze. Große Zufriedenheit herrscht dagegen beim Team HTC-Highroad, das es schaffte, alle drei vergebenen Sondertrikots zu holen. Gretsch ist natürlich Gesamtführender, Van Garderen Spitzenreiter der Nachwuchswertung, die nur für Fahrer bis 23 Jahre offen ist. Ihr Teamkollege Danny Pate, der auf den elften Platz kam, wurde zum kämpferischsten Fahrer erkoren, wozu der Fakt, dass er aus Colorado Springs stammt, einiges beigetragen haben dürfte.

-> Zum Resultat

Colorado liegt sehr hoch, dass der Prolog auf einer Höhe unter 2000 Metern ausgetragen wurde, war eine Ausnahme. Die 1. Etappe führt sogar bis weit über 3000 Meter Höhe. Dabei geht es über den Monarch Pass, den ersten richtig großen Anstieg der Rundfahrt, und am Ende gibt es eine kleine Bergankunft am Mt. Crested Butte.