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Tour Down Under beginnt mit Massensturz und Greipel-Sieg
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17.01.2012

Tour Down Under beginnt mit Massensturz und Greipel-Sieg

Info: TOUR DOWN UNDER
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Clare, 17.01.2012 – Hohe Temperaturen bis über 40 Grad, ungünstige Windverhältnisse, eine abschüssige Zielankunft und eine möglicherweise unachtsame ältere Dame waren die Zutaten, die alle dazu beitrugen, dass die 1. Etappe der Tour Down Under von einem Massensturz überschattet wurde. Von denjenigen, die verschont blieben, erwies sich André Greipel (Lotto Belisol) als der Schnellste, wobei er erst im letzten Moment noch an Alessandro Petacchi (Lampre-ISD) vorbeikam.

Ausreißer Kohler macht es wie 2008
Die ersten 149 Kilometer der Tour Down Under führten von Prospect, einem Vorort der Stadt Adelaide, in die Ortschaft Clare. Die Streckenführung verlief dabei strickt gen Norden, was für die 133 Fahrer stetigen Gegenwind bedeutete. Die große australische Sommerhitze trug ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass das Rennen mit einem Schnitt von 32,7 km/h extrem langsam war. Dem anfänglichen Bummeltempo des Feldes entzogen sich gleich nach dem scharfen Start vier Fahrer, die mehr als elf Minuten Vorsprung herausfuhren. Vom australischen UNI SA-Team, der einzigen Mannschaft neben den ProTeams, war Rohan Dennis mit von der Partie, der vor zehn Tagen das U23-Straßenrennen bei den australischen Meisterschaften gewann und vor genau einer Woche mit dem Titel im Zeitfahren nachlegte. Neben dem Russen Eduard Vorganov (Katusha) und dem Italiener Marcello Pavarin (Vacansoleil-DCM) nahm auch Martin Kohler (BMC Racing Team) an der Flucht teil. Der Schweizer wiederholte nicht nur in dieser Hinsicht seine Leistung von der 1. Etappe der Tour Down Under 2010, ihm gelang es auch wie damals, beide Zwischensprints zu gewinnen, was mit den Zeitgutschriften bei einer erwarteten Massenankunft wieder den dritten Gesamtrang bedeuten würde. An der einzigen Bergwertung schnappte sich dagegen Pavarin das Trikot des besten Kletterers, welches eine weiße Grundfarbe mit grünen Punkten kombiniert.

Schwerer Sturz bei der Zielankunft
Stuart O'Grady und Luke Durbridge (beide GreenEdge) waren die ersten Arbeiter, die im Feld das Tempo erhöhten und die Verfolgung des Quartetts in Angriff nahmen. Später spannten sich auch Sky und Lotto Belisol an der Spitze des Feldes ein, das 25 Kilometer vor Schluss den Rückstand schon auf eineinhalb Minuten reduziert hatte. Die Situation besserte sich für die Ausreißer nicht, Dennis versuchte es ab Kilometer 15 vor dem Ziel alleine, wurde aber schon nach rund der Hälfte der verbliebenen Distanz eingeholt. Ein folgender Vorstoß seines Teamkollegen William Clarke blieb ohne große Wirkung. Es kam zu einer pfeilschnellen Sprintankunft in Clare, wo die Zielgerade auf einer leicht abschüssigen Straße lag und trotz Gegenwind Geschwindigkeiten bis 75 km/h zuließ. Dass es 800 Meter vor dem Ziel zu einem Massensturz kam gab einigen Fahrern später Anlass zur Kritik an dieser Ankunft. O’Grady meinte, man habe einen Unfall förmlich kommen sehen. Es wird berichtet, der Sturz sei ausgelöst worden durch einen Vacansoleil-Fahrer, der an einer älteren Dame hängen blieb, die zu nah am Straßenrand stand. In der Folge kamen circa 30 Fahrer zu Fall – für drei von ihnen bedeutete das einen Krankenhausaufenthalt. Bei Matteo Montaguti (Ag2r) besteht Verdacht auf Schlüsselbeinbruch, bei Jurgen Roelandts (Lotto Belisol) musste der Nacken untersucht werden. Frederic Guesdon (FDJ-BigMat) brach sich wohl die Hüfte, was für den 40-jährigen Franzosen durchaus ein unschönes Karriereende bedeuten könnte.

Foto-Finish zwischen Greipel und Petacchi
André Greipel (Lotto Belisol) berichtete später, er wäre dem Sturz haarscharf entkommen, eine Berührung an der Pedale habe ihn aber von Position fünf im Zug der Sprinter ein gutes Stück bis etwa an 20. Stelle zurückgeworfen. An der Spitze versuchte Alessandro Petacchi (Lampre-ISD), die entstandene Verwirrung zu nutzen und mit einem frühen Antritt den Sieg zu holen. Doch Greipel zeigte zwei Tage nach seinem überzeugenden Sprint beim Down Under Classic wieder seine starke Endgeschwindigkeit und fing den Italiener auf den letzten Metern noch ab. So kam der Gesamtsieger von 2008 und 2010 in den Genuss seines neunten Etappenerfolges bei der australischen Rundfahrt, wo ihm im letzten Jahr das letzte Quäntchen Glück fehlte und es nur zu zwei zweiten Plätzen hinter Matthew Goss und Michael Matthews reichte. Diese beiden gehörten heute zu denen, die im Sturz-Chaos hängen blieben, ebenso wie fast das komplette GreenEdge-Team. Die Plätze hinter Greipel und Petacchi belegten Yauheni Hutarovich (FDJ-BigMat), Fabio Sabatini (Liquigas), Daniele Bennati (RadioShack-Nissan) und der beste Australier Christopher Sutton (Sky). Gesamt liegt Greipel vier Sekunden vor Petacchi und eben Kohler und ist auch in der Punktewertung Erster. Die Nachwuchswertung führt Dennis dank ein paar Bonussekunden von den Zwischensprint an.

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Das Profil der 148 Kilometer langen 2. Etappe ist etwas hügeliger als das heutige Teilstück, sollte den Topsprintern aber normalerweise keine Probleme bereiten. Kleinere Zeitdifferenzen sind aber durchaus möglich.





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