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Paris-Nizza: Jens Voigt unterliegt Mitausreißer Luis Leon Sanchez
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09.03.2012

Paris-Nizza: Jens Voigt unterliegt Mitausreißer Luis Leon Sanchez

Info: PARIS - NICE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Sisteron, 09.03.2012 – Alter schützt vor Leistung nicht. Trotz seiner 40 Lenze war Jens Voigt (RadioShack-Nissan) einer der stärksten Fahrer auf der 6. Etappe von Paris-Nizza und nicht ohne Grund einer von zwei Ausreißern, die das Feld nicht mehr an sich heranließen. Der andere hieß Luis Leon Sanchez (Rabobank) und setzte sich im Duell um den Tagessieg knapp gegen den deutschen Veteranen durch. Zu der Spitzengruppe gehörte lange Zeit auch Frederik Veuchelen (Vacansoleil-DCM), der nach seiner zweiten Flucht in Folge das Bergtrikot schon zu 99% sicher hat.

Geteiltes Feld bringt Valverde in Not
Die 178,5 Kilometer von Suze-la-Rousse nach Sisteron waren mit ihren fünf kategorisierten, aber nicht zu schweren Bergen, prädestiniert für einen Ausreißererfolg. Die Anfangsphase war unerwartet ereignisreich und erinnerte etwas an die 2. Etappe. Bei einem schnellen Beginn gab es Risse im Feld und 26 Fahrer fanden sich plötzlich losgelöst vom Peloton. Bradley Wiggins (Sky ProCycling/mit 2 Teamkollegen), Lieuwe Westra (Vacansoleil-DCM/mit 4 Teamkollegen) und Levi Leipheimer (Omega Pharma-Quick Step/mit 3 Teamkollegen) – die Top3 der Gesamtwertung – waren dabei, nicht aber der Viertplatzierte Alejandro Valverde (Movistar). Der Spanier musste schon schlimmes fürchten, als der Rückstand fast auf eine Minute anstieg. Nach rund 40 Kilometern kehrte an der Côte du Pas du Ventoux, dem einzigen Berg der 2. Kategorie, langsam wieder Normalität ein. Das Feld kam an die große Gruppe heran, aus der sich allerdings sieben Fahrer absetzten und zu einer weniger gefährlichen Spitzengruppe zusammenschlossen. Frederik Veuchelen (Vacansoleil-DCM) und Jens Voigt (RadioShack-Nissan) waren die ersten auf dem Pas du Ventoux und beider Präsenz war bemerkenswert. Veuchelen hatte gestern erst einen langen, anstrengenden Ritt in den Beinen, der ihm das Bergtrikot brachte, und Voigt zeigte, dass der älteste Fahrer im Rennen immer noch zu Topleistungen imstande ist. Mit Simon Geschke (Project 1t4i) schloss nach der Bergwertung ein zweiter Deutscher zu ihnen auf, Luis Leon Sanchez (Rabobank), Mikaël Chérel (Ag2r La Mondiale), Anthony Geslin (FDJ-BigMat) und zu guter Letzt auch noch Daniel Navarro (Saxo Bank) folgten.

Veuchelen so gut wie sicher Bergpreissieger
Fortan nahm die Etappe einen übersichtlicheren Verlauf, die sieben Ausreißer bauten ihren Vorsprung gegenüber einem sich erst einmal wieder sammelnden Feld schnell auf 4:30 Minuten aus. Das war gut eine halbe Minute mehr, als der Rückstand auf Wiggins, mit dem Sanchez in die Etappe gestartet war. Sky sorgte daher zunächst für die Nachführarbeit, die im Finale die an einem Sprint interessierten Teams Omega Pharma-Quick Step, Cofidis und Liquigas übernahmen. An den Bergwertungen – auch schon bei der ersten, die nach 15 Kilometern in heillosem Durcheinander passiert wurde – nahm sich Veuchelen jeweils die Höchstpunktzahl und schraubte sein Konto weiter in die Höhe. Mit am Ende des Tages 35 Punkten Vorsprung kann der Belgier das Bergtrikot nur noch rechnerisch verlieren – morgen sind maximal 28 Punkte zu holen, zehn weitere gäbe es für den Sieg im Bergzeitfahren am Sonntag. Der dürfte für seine einzigen verbliebenen potentiellen Konkurrenten Luis Angel Maté (Cofidis), David Le Lay (Saur-Sojasun) und Yukiya Arashiro (Europcar) aber außer Reichweite sein. Bei der ersten Zieldurchfahrt in Sisteron führte Voigt die Gruppe an und sicherte sich die Prämie des Zwischensprints. Das Feld lag nur noch gut eine Minute dahinter und hatte auf der finalen 19-Kilometer-Runde die vermeintlich besseren Aussichten im Kampf gegen die Ausreißer. Doch das wellige Terrain machte es dem Peloton nicht einfach.

Voigt kämpft, aber verpasst ersten Sieg seit zwei Jahren
Zwölf Kilometer vor Schluss gab es noch eine letzte Bergwertung, an der sich Veuchelen jedoch nicht verewigen konnte, dort musste er den Anstrengungen von gestern und heute Tribut zollen. Sanchez zog das Tempo an, nur Voigt und Chérel konnten dem Antritt des Gesamtsiegers von 2009 folgen, während der Rest langsam zurückfiel. Auch Chérel erwischte es schließlich noch, mit dem stark auftrumpfenden Voigt, der selbst Sanchez an seine Grenzen brachte, konnte er nicht mithalten. Das Feld kam einfach nicht näher an das Duo, das nach der Flamme Rouge sogar noch in Ruhe einige Worte wechseln konnte. Eine Absprache gab es aber nicht, beide sprinteten mit aller verbliebenen Kraft um den Sieg. Voigt, dem zuletzt vor rund zwei Jahren bei der Katalonien-Rundfahrt ein Sieg gelang, suchte 300 Meter vor der Linie seine Chance, war Sanchez dann aber doch knapp unterlegen. Heinrich Haussler (Garmin-Barracuda) führte das Feld 14 Sekunden später ins Ziel. Trotz der Aufregung während des Beginns der Etappe blieb die Gesamtwertung von dem Ergebnis letztlich fast gänzlich unberührt und Wiggins der Leader des Rennens. Sanchez sorgte mit einer Verbesserung von Platz 17 auf 13 für die größte Veränderung. Unter 60 Fahrern, die bis zu 18 Mintuen nach dem Feld ankamen, fand sich kein Topplatzierter. Zu den acht Ausfällen des Tages gehörten die gesundheitlich angeschlagenen Ivan Basso (Liquigas), Bauke Mollema (Rabobank) und Zeitfahrsieger Gustav Erik Larsson (Vacansoleil-DCM).

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Die 219,5 Kilometer lange 7. Etappe endet in Nizza. Der schwerste Anstieg führt nach 165 Kilometern zur vierten Bergwertung (1. Kategorie) auf den Col de Vence (9,7 km à 6,6%). Nach einer langen Abfahrt ist das Ende der Strecke flach.





Luis Leon Sanchez gewinnt die 6. Etappe von Paris-Nizza vor Mitausreißer Jens Voigt (Foto: letour.fr)
Luis Leon Sanchez gewinnt die 6. Etappe von Paris-Nizza vor Mitausreißer Jens Voigt (Foto: letour.fr)

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