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Guter Tag für Vacansoleil: Westra gewinnt an der Montée Jalabert, Veuchelen holt das Bergtrikot
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08.03.2012

Guter Tag für Vacansoleil: Westra gewinnt an der Montée Jalabert, Veuchelen holt das Bergtrikot

Info: PARIS - NICE
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Mende, 08.03.2012 – Vor vier Tagen hatte Vacansoleil-DCM beim Auftaktzeitfahren von Paris-Nizza zugeschlagen, Thomas De Gendt holte das Bergtrikot, Gustav Erik Larsson den Sieg. Auf der 5. Etappe gelang der Mannschaft dasselbe noch einmal: Frederik Veuchelen eroberte als Ausreißer das maillot à pois und Lieuwe Westra schüttelte mit einer Attacke auf dem letzten Kilometer der Montée Laurent Jalabert die Topfavoriten ab, gewann die Bergankunft. Nur noch sechs Sekunden hinter Bradley Wiggins (Sky ProCycling) ist der Niederländer nun sogar Zweiter der Gesamtwertung.

Bergankunft in Mende und fünf weitere Anstiege
An den vergangen beiden Tagen gab es bereits ansteigende Zielankünfte, für Zeitdifferenzen unter den guten Bergfahrern reichten diese aber nicht aus, sogar einige bergfeste Sprinter hatten mithalten können. Auf der 5. Etappe sollte das ganz anders aussehen, die einzige richtige Bergankunft von Paris-Nizza stand bevor. Die Côte de la Coix Neuve in Mende war zuletzt 2010 als Scharfrichter in Erscheinung getreten. Drei Kilometer bei einer durchschnittlichen Steigung von gut zehn Prozent versprachen ein spannendes Finale an der Montée Laurent Jalabert. Seit 2005 trägt der Anstieg den Namen des französischen Radsport-Helden, der dort 1995 eine Tour-Etappe gewann. Da die Etappe aber nicht nur aus dem einen Berg bestand, sondern auf 178,5 Kilometer noch fünf weitere kategorisierte Steigungen zu bieten hatte, stand zunächst die Jagd nach dem Bergtrikot im Vordergrund. Auf dem Col d'Aujols (Kat. 3) holte sich Frederik Veuchelen (Vacansoleil-DCM) die ersten Punkte vor David Le Lay (Saur-Sojasun), Yukiya Arashiro (Europcar) und Simon Clarke (GreenEdge). Nach 15 Kilometern lag das Quartett da schon sechs Minuten vor dem Feld, das die ersten Angreifer des Tages gleich davonziehen ließ. Die Reihenfolge war auf der der Côte de la Malène (Kat. 1) und der Côte du Cayla (Kat. 3) zur Etappenmitte identisch und Veuchelen schickte sich an, Luis Angel Maté (Cofidis) das Bergtrikot abzunehmen.

Veuchelen bis zum Schluss auffälligster Ausreißer
Nachdem Sky den Rückstand lange zwischen sechs und sieben Minuten hielt, begann das Feld unter dem Tempodiktat von Movistar und BMC ab 60 Kilometer vor dem Ziel aufzuholen. Für die Ausreißer wurde es nicht einfacher, als sich ihnen mit der Côte de l'Estrade ein weiterer Berg der 1. Kategorie in den Weg stellte. Da es von dessen Gipfel immer noch 32 Kilometer waren, hatte es das Feld, wo Movistar mehr und mehr das Kommando übernahm, nicht eilig und verringerte den Rückstand erst einmal nur auf zwei Minuten. Maté hatte versucht anzugreifen, war nach seiner gestrigen Flucht aber nicht stark genug, es durchzuziehen. Stattdessen begaben sich Kevin Seeldraeyers (Astana) und Laurens Ten Dam (Rabobank) auf die Verfolgung, konnten sich anfangs aber nur langsam vom Feld absetzen. Diese vierte Bergwertung sicherte sich daher erneut Veuchelen, womit der Führungwsechsel im Bergklassement vollzogen war. An der Côte de Chabrits (Kat. 2) zu Beginn der finalen zehn Kilometer konnte der Belgier sogar noch weiter punkten. Als Seeldraeyers und Ten Dam aufgeschlossen hatten, sammelte das Hauptfeld, das nun merklich an Volumen verlor, die Ausreißer ein, nur Veuchelen wollte die Zeit an der Spitze noch etwas länger genießen. Vor den Movistar-Helfern Janez Brajkovic und Robert Kiserlovski holte er auch den Zwischensprint, bis er sich dann doch nicht mehr wehren konnte.

Westra stürmt den Berg, Wiggins bleibt souverän
Der Schlussanstieg begann als Ausscheidungsfahren, Fahrer um Fahrer fiel zurück. An der Spitze machte sich Richie Porte (Sky ProCycling) als Helfer für Bradley Wiggins verdient, hielt im Sinne des Leaders das Tempo hoch, dass Attacken seiner Gegner nicht möglich waren. Bis zur Flamme Rouge dauerte es, dass sich mit Arnold Jeannesson (FDJ-BigMat) der erste Fahrer ein Herz fasste. Dem Franzosen war es aber nicht vergönnt, Wiggins brachte die Gruppe der Favoriten an ihn heran. Als nächster versuchte es Lieuwe Westra (Vacansoleil-DCM), der schneller an Boden gewann. Hinter dem Niederländer formierte sich ein Quartett mit Wiggins, Levi Leipheimer (Omega Pharma-Quick Step), Alejandro Valverde (Movistar) und Simon Spilak (Katusha). Westra hielt dem Druck der Verfolger, der vor allem von Wiggins ausging, stand und machte mit sechs Sekunden Vorsprung den wichtigsten Erfolg seiner Karriere perfekt. Wiggins konnte, obwohl ihn Valverde im Spurt um Platz zwei schlug, das Gelbe Trikot bewahren, Westra verbesserte sich auf Rang zwei, bleibt sechs Sekunden hinter dem Briten. Leipheimer (+0:10), Valverde (+0:18) und der schon ein gutes Stück weiter zurückliegende Spilak (+0:37) runden auch in der Gesamtwertung die Top5 ab. Das Ausbleiben unvorhersehbarer Ereignisse vorausgesetzt, wird nur noch das Bergzeitfahren am Sonntag für weitere Zeitdifferenzen sorgen und somit die Entscheidung der Rundfahrt bringen.

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Die morgige 178,5 Kilometer lange 6. Etappe könnte eine Gelegenheit für die Sprinter bereithalten. Die letzte von fünf Bergwertungen befindet sich 12,5 Kilometer vor dem Ziel.





Lieuwe Westra gewinnt die 5. Etappe von Paris-Nizza mit Ziel an der Montée Laurent Jalabert (Foto: letour.fr)
Lieuwe Westra gewinnt die 5. Etappe von Paris-Nizza mit Ziel an der Montée Laurent Jalabert (Foto: letour.fr)

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