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Sagan siegt auf erster Bergetappe von Tirreno-Adriatico - Horner führt
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10.03.2012

Sagan siegt auf erster Bergetappe von Tirreno-Adriatico - Horner führt

Info: TIRRENO - ADRIATICO
Autor: Felix Griep (Werfel)



Chieti, 10.03.2012 – Auf der 4. Etappe von Tirreno-Adriatico begann der Kampf um den Gesamtsieg und ausgerechnet der älteste Starter eroberte das Leadertrikot. Der 40-jährige Chris Horner (RadioShack-Nissan) gehörte zu einer fünfköpfigen Gruppe, die sich am Ende der Mammutetappe an der letzten Steigung gebildet hatte. Deren Sprint auf ansteigender Straße gewann Peter Sagan (Liquigas), obwohl eigentlich sein Teamkollege Vincenzo Nibali für den Sieg auserkoren war. Erster in der Gesamtwertung ist aber eben Horner, der sieben Sekunden vor Roman Kreuziger (Astana) führt.

Harte Etappe, auch ohne den höchsten Berg
Durch die Streichung des 1310 Meter hohen Passo Lanciano wegen Schneefalls und Minusgraden wurde die 4. Etappe von Tirreno-Adriatico ein klein wenig leichter, war aber trotzdem alles andere als leicht. Die Länge von 252 Kilometern blieb durch die Streckenänderung unverändert und auch ohne den größten Anstieg gab es noch viele kleine, die an den Kräften zehrten, vor allem im Finale. Bis man dahin kam, bestimmte eine achtköpfige Gruppe das Geschehen, der bis zu zwölf Minuten Vorsprung gewährt wurden. Colnago-CSF Inox war wieder einmal am auffälligsten, hatte mit Stefano Pirazzi und Angelo Pagani gleich zwei Fahrer nach vorne geschickt. Pirazzi, der sich auf der 2. Etappe das Bergtrikot geschnappt hatte, gewann zwei Bergwertungen und liegt fast schon uneinholbar weit vorne. Der Rest der Gruppe bestand aus Lloyd Mondory (Ag2r La Mondiale), Pablo Urtasun (Euskaltel), Kevin Hulsmans (Farnese Vini), Pavel Brutt (Katusha) und Manuele Boaro (Saxo Bank). Das Feld rückte schon 20 Kilometer vor Schluss auf eine Minute heran und auch mit einem Soloversuch konnte Brutt dem Schicksal nicht entgehen, acht Kilometer später wurde er als Letzter gestellt. In der Folge gab es Angriffe durch Dmitriy Muravyev (Astana) und Mikel Landa (Euskaltel), die aber beide nur von sehr kurzer Dauer waren. Das BMC Racing Team sorgte an einer langen Steigung zwischen Kilometer zehn und fünf vor dem Ziel dafür, dass niemandem mehr die Flucht gelang.

Sagan sprintet Nibali nach und rettet Liquigas den Sieg
Nach einer Abfahrt stellte sich den Fahrern in Chieti eine tausend Meter lange 12%ige Steigung in den Weg, die für den Ausgang des Rennens vorentscheidend sein sollte. In der Mitte dieser Rampe verpuffte ein Antritt von Matteo Carrara (Vacansoleil-DCM), als Danilo Di Luca (Acqua & Sapone) in die Offensive ging. Auf dem letzten Stück zog Peter Sagan (Liquigas) an ihm vorbei, sorgte mit seiner Tempoverschärfung für viel Schaden. Nach der Flamme Rouge, als die Straße deutlich abflachte, nahm Sagan, der nur noch Di Luca am Hinterrad hatte, etwas Tempo raus, damit sein Teamkollege Vincenzo Nibali wieder Anschluss finden konnte. Mit dem Liquigas-Kapitän gelang das auch Christopher Horner (RadioShack-Nissan) und Roman Kreuziger (Astana). Der Tscheche wollte prompt aus dem elitären Grüppchen davonfahren, seine Gegner waren aber aufmerksam. Auf den letzten 500 Metern ging es wieder etwas steiler bergan und Nibali attackierte. Di Luca war verantwortlich dafür, dass die Gruppe langsam wieder an den Vuelta-Sieger von 2010 herankam, nachdem der ein Loch aufgerissen hatte. Als Nibali nur noch wenige Meter vorausfuhr und abzusehen war, dass er es wohl nicht bis ins Ziel schaffen würde, holte Sagan die letzten Körner aus sich heraus und überspurtete seinen etwas verdutzten Mannschaftskameraden. Dass diese Entscheidung von Sagan richtig war, zeigte sich daran, dass Kreuziger noch an Nibali vorbeigehen konnte und Zweiter wurde.

Oldie Horner wieder auf dem Weg zu einem Rundfahrtsieg?
Acht Sekunden nach den fünf Fahrern, die um den Sieg fighteten, war Johnny Hoogerland (Vacansoleil-DCM) der nächste Finisher. Ihm folgten Rinaldo Nocentini (Ag2r La Mondiale), Cadel Evans (BMC Racing Team) und Michele Scarponi (Lampre-ISD), der 2010 und 2011 jeweils in Chieti gewonnen hatte. Bis zu Platz 29 verging nur eine halbe Minute, aber auch diese Abstände entzerrten das Gesamtklassement etwas. An dessen Spitze thront nun Horner, der trotz 40 Jahren noch voll im Saft steht. In den letzten beiden Jahren hat der US-Amerikaner gezeigt, dass er wichtige Rundfahrten gewinnen kann: 2010 die Vuelta al Pais Vasco und 2011 die Tour of California. Nun führt er sieben Sekunden vor Kreuziger und 13 vor Cameron Meyer, der sich von GreenEdge, dem überlegenen Siegerteam des Mannschaftszeitfahrens, am besten schlug. Der Australier konnte zwar erwartungsgemäß das Leadertrikot, das Sprinter Matt Goss trug, nicht übernehmen, behielt aber seine Führung in der Nachwuchswertung. Dort hat er Sagan im Nacken, der gesamt mit 21 Sekunden Rückstand Vierter ist und damit vier Plätze und 13 Sekunden vor Nibali liegt, der morgen nichtsdestotrotz wieder die Kapitänsrolle ausfüllen dürfte. Evans bleibt von der Titelverteidigung noch immer weit entfernt, als Zwanzigstem fehlen ihm 53 Sekunden zum ersten Platz.

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Morgen folgt ein wahrscheinlich noch entscheidenderes Teilstück, die Königsetappe mit der Ankunft in Prati di Tivo nach einem 14,5 Kilometer langen und 7% steilen Anstieg. Direkt zuvor muss bereits ein ähnlicher schwerer Berg überwunden werden.





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