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Nibali überzeugt auf Königsetappe. Horner bleibt Führender von Tirreno-Adriatico
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11.03.2012

Nibali überzeugt auf Königsetappe. Horner bleibt Führender von Tirreno-Adriatico

Info: TIRRENO - ADRIATICO
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Prato di Tivo, 11.03.2012 - Nach seinem durchwachsenen Auftritt gestern ließ Vicenzo Nibali (Liquigas-Cannondale) auf der fünften Etappe von Tirreno-Adriatico nichts anbrennen und holte sich den Tagessieg bei der Bergankunft in Prato di Tivo. In der Gesamtwertung rückt der 27-jährige Italiener damit auf Rang drei vor, liegt nur noch 12 Sekunden hinter Christopher Horner (Radioshack-Nissan) zurück. Der US-Amerikaner präsentierte sich ebenfalls im Vollbesitz seiner Kräfte, wurde Dritter auf dem Gipfel, knapp hinter dem Tschechen Roman Kreuziger (Astana), der Zweiter in der Gesamtwertung bleibt mit jetzt 5 Sekunden Rückstand.

Dreiköpfige Spitzengruppe am Schlussanstieg gestellt
Noch 171 Fahrer traten zur Königsetappe von Tirreno-Adriatico an, die vom Küstenort Martinsicuro nach Prato di Tivo führte, einem 1450 Meter hoch gelegenen Skigebiet. Nicht am Start erschien der russische Meister Pavel Brutt (Katusha), der gestern in einer Ausreißergruppe sehr aktiv gewesen war. Im Verlauf der 196 Kilometer sollte außerdem noch Alessandro Petacchi (Lampre-ISD) vorzeitig vom Rad steigen. Ebenso wie am Vortag, als die Stärksten auf den letzten Kilometern ein wahres Feuerwerk abgebrannt hatten, konzentrierte sich die Action heute auf den Schlussanstieg. Zuvor hatten drei Flüchtlinge die Blicke auf sich gezogen: die Belgier Jens Debusschere (Lotto-Belisol) und Kristof Goddaert (Ag2r-La Mondial) sowie der Spanier Egoi Martinez De Esteban (Euskaltel-Euskadi), die sich nach 15 Kilometern aufmachten und beim Zwischensprint in Teramo (km 129) einen Maximalvorsprung von über 10 Minuten ihr Eigen nennen durften. Von dieser Herrlichkeit waren am Piano di Roseto, der vorletzten Bergwertung des Tages (2.Kat.), noch noch etwas über drei Minuten übrig geblieben; außerdem musste Goddaert an dieser Stelle reißen lassen. Am Schlussanstieg - 14,5 Kilometer lang mit einer Durchschnittssteigung von 7% - erwischte es dann auch Debusschere, während Martinez einen weiterhin recht munteren Eindruck machte. Ein auf ca. 30 Fahrer zusammengeschmolzenes Peloton schluckte ihn 10 Kilometer vor dem Ziel. Angeführt wurde die Gruppe vor allem durch Astana - für den Gesamtzweiten Roman Kreuziger - und durch Liquigas-Cannondale - für den Gesamtachten Vicenzo Nibali, dessen besser platzierter Teamkollege Peter Sagan, Etappensieger des Vortags, jetzt nicht mehr mithalten konnte. Der Gesamtdritte und Träger des Nachwuchstrikots, Cameron Meyer (GreenEdge), fiel ebenfalls zurück, Titelverteidiger Cadel Evans (BMC) fehlte von Anfang an. Ausgesprochen wacker hielt sich dagegen Chris Horner (Radioshack), der neue Mann im Maglia Azzurra, obwohl er sich von seinen Teamkollegen völlig isoliert sah.

Horner wehrt sich gegen starken Kreuziger und überzeugenden Nibali
Acht Kilometer vor dem Ziel begannen die Attacken - zunächst mit einem Vorstoß Joaquin Rodriguez (Katusha), dem sich Paolo Tiralongo (Astana) anschloss, wobei Letztgenannter bald die alleinige Führung übernahm. Ein paar weitere Fahrer, u. a. Rinaldo Nocentini (Ag2r), gingen hinterher, wurden jedoch wieder eingefangen, als Horner seine Muskeln spielen ließ, mit einem für einen 40-Jährigen erstaunlich behänden Antritt das Tempo verschärfte und die Gruppe weiter ausdünnte. Als man sich Tiralongo näherte, stellte der sich in den Dienst seines Kapitäns Kreuziger, konnte aber nicht verhindern, dass Vincenzo Nibali 3,5 Kilometer vor dem Gipfel nach vorne ausbrach. Gestern hatte der 27-Jährige am letzten Anstieg nicht vollends zu überzeugen gewusst, heute aber demonstrierte er seine Stärke. Flankiert von den mächtigen Schneefeldern, die sich rechts und links der Straße im Sonnenschein erstreckten, kämpfte er um jede Sekunde, ebenso wie in der Gruppe dahinter Kreuziger und Horner den Rückstand zu begrenzen versuchten. Von den 25 Sekunden, die Nibali zwischenzeitlich verbuchte, blieben im Ziel noch 16 übrig. Hinzu kamen aber 10 Sekunden Zeitbonifikation, sodass der Italiener, der im Februar bereits eine Etappe der Tour of Oman für sich entschieden hatte, im Gesamtklassement in die Top3 vorrückte. Kreuziger schnappte Horner Platz zwei vor der Nase weg und schob sich damit seinerseits näher an den US-Amerikaner heran, dem noch 5 Sekunden Abstand zum Tschechen und 12 Sekunden vor Nibali bleiben. Nocentini, Michele Scarponi (Lampre) und ein heute extrem starker Johnny Hoogerland (Vacansoleil) liegen nun auf Position vier bis sechs mit 45, 47 und 48 Sekunden Rückstand. Cameron Meyer verabschiedete sich zwar aus den vordersten Rängen, bleibt als Gesamtzehnter (+1:23) aber Nachwuchsbester. Im Punkte- und im Bergklassement gab es ebenfalls keine Veränderungen an der Spitze.

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Die morgige sechste Etappe hält einen 181 Kilometer langen Buckel-Parcours bereit. Nach 84 Kilometern biegt man auf einen 16,2 Kilometer langen Rundkurs ein, der sechsmal zurückgelegt werden muss und extrem wellig ist. Start und Ziel befinden sich in Offida, wo 2010 die Junioren-Weltmeisterschaft und 2011 die Europameisterschaften ausgetragen wurden.





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