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Auch Gent-Wevelgem wird zur Beute von Tom Boonen
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25.03.2012

Auch Gent-Wevelgem wird zur Beute von Tom Boonen

Info: GENT - WEVELGEM
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Wevelgem, 25.03.2012 – Für Tom Boonen hätte der Start in die Klassiker-Zeit nicht besser verlaufen können, nur zwei Tage nach dem E3 Prijs gewann der Belgier auch Gent-Wevelgem, wiederholte dort seinen Erfolg von 2011. Nach den letzten Hellingen wurden einige Topsprinter wie Weltmeister Mark Cavendish (Sky ProCycling) oder André Greipel abgehängt, woraufhin Boonens Omega Pharma-Quick Step und andere Mannschaften in einer 30-köpfigen ersten Gruppe aufs Tempo drückten. Im Ziel angekommen war der 31-Jährige nicht zu schlagen, siegte vor Peter Sagan (Liquigas) und Matti Breschel (Rabobank).

Neun Ausreißer in der ruhigen Anfangsphase
Während mehr als der Hälfte der 235,4 Kilometer von Deinze nach Wevelgem kam noch kein richtiges Klassiker-Feeling auf, weil das Terrain flach war und die elf Hellingen noch auf sich warten ließen. Ohne viele Umschweife hatte sich eine neunköpfige Gruppe gebildet, die wie folgt besetzt war: Ion Izagirre (Euskaltel), Vladimir Isaychev (Katusha), Yuriy Krivtsov (Lampre-ISD), Anders Lund (Saxo Bank), Stijn Neirynck (Topsport Vlaanderen), Koen Barbé (Landbouwkrediet), Kevin Van Melsen (Accent Jobs-Veranda’s Willems), Julien Fouchard (Cofidis) und Thomas Bertolini (Farnese Vini). Es gab für sie sogar fast zehn Minuten Vorsprung, von denen hundert Kilometer vor Schluss noch sieben übrig blieben, nachdem Lotto Belisol mit der Nachführarbeit begonnen hatte. Die ersten vier Hellingen lagen auf französischem Boden, wo es gleich auch eine brenzlige Situation gab. Es wurde zunächst der Casselberg zweimal befahren, wo GreenEdge mit Unterstützung von Sky für eine erste Aufsplitterung des Feldes sorgte. Unter anderem war Oscar Freire (Katusha), der Zweite des E3 Prijs Vlaanderen, betroffen, es kam aber nach einiger Zeit wieder zu einem generellen Zusammenschluss. Die nächsten Hellingen blieben dagegen relativ ereignisarm. Die Kombination aus Vidaigneberg und Baneberg und ein zaghafter Angriffsversuch von Philippe Gilbert (BMC Racing Team) sorgten zwar nochmal für ein wenig Unruhe, bis zur ersten Fahrt über den Kemmelberg passierte aber sonst nicht mehr viel.

Kemmelberg wird Cavendish zum Verhängnis
Das erste Mal kam man 53 Kilometer vor Schluss über den Kemmelberg, der mit seinem Kopfsteinpflaster ein idealer Angriffspunkt ist. Es tat sich aber noch so gut wie gar nichts, Filippo Pozzato (Farnese Vini) führte das Feld dort mit nur noch gut zwei Minuten Rückstand auf die Spitzengruppe an. Lund hatte versucht, sich von seinen Begleitern zu lösen, was ihm kurz darauf mit einer weiteren Tempoverschärfung gelang. Nur der Baske Izagirre konnte bei dem Dänen bleiben. Beim Wiedersehen mit dem Kemmelberg blieben noch 37 Kilometer und da es nun die vorletzte Schwierigkeit des Rennens war, wurde deutlich aggressiver gefahren. Matti Breschel (Rabobank) stürmte als Erster des Feldes den nur 500 Meter langen Anstieg hinauf, Alessandro Ballan (BMC Racing Team) und Daniel Oss (Liquigas) setzten nach. Fast im Gänsemarsch kamen die Fahrer über die Kuppe, was danach in der schnellen Abfahrt eine Vorentscheidung nach sich zog, denn es ergab sich eine Vielzahl von kleinen Gruppen. Aus der ersten attackierte Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan), dessen Motivation nach dem Pech beim E3 Prijs sicher groß war. Nur Peter Sagan (Liquigas) folgte dem Schweizer über den Monteberg hinweg und sie sammelten einige der zurückgefallenen Ausreißer ein. 25 Kilometer vor dem Ziel schlossen auf Initiative von Omega Pharma-Quick Step und Rabobank etwa 20 Fahrer auf und die Auswirkungen des Kemmelbergs wurden erst richtig deutlich: Weltmeister Mark Cavendish (Sky ProCycling), der an den ersten Hellingen des Tags noch sehr gut aussah, und auch die Deutschen André Greipel (Lotto Belisol) und John Degenkolb (Project 1t4i) fehlten in dieser Hauptgruppe und kamen auch nicht mehr heran.

Boonens siebter Saisonsieg eine klare Angelegenheit
Lund und Izagirre lagen immer noch in Führung, verloren ihre letzte Minute Vorsprung aber bis zum Kilometer 16. Omega Pharma-Quick Step, Katusha und GreenEdge machten in der nun 30-köpfigen ersten Gruppe gemeinsame Sache, um die Verfolger um Cavendish auf Distanz zu halten. Selbst nachdem der Brite mit Mathew Hayman und Ian Stannard wieder zwei Helfer bekam, war die Lage für ihn aussichtslos. Der Rückstand wuchs kontinuierlich an und lag mit Beginn der letzten zehn Kilometer schon über einer Minute. Danach verließ die Jäger die Hoffnung und am Ende waren es zweieinhalb Minuten Abstand. Fünf Kilometer vor dem Ziel versuchte Christian Knees anzugreifen, doch auch der Deutsche konnte den Tag für Sky nicht mehr retten. Im Endspurt gab es dann noch einen Sturz, als es zu einer Berührung zwischen José Joaquin Rojas (Movistar) und Matteo Tosatto (Saxo Bank) kam, auch Greg Van Avermaet (BMC Racing Team) ging zu Boden. Der Vorfall ereignete sich aber nicht an vorderster Front, so dass er Tom Boonen (Omega Pharma-Quick Step) auf dem Weg zu dessen drittem Sieg in Wevelgem nicht behinderte. Deutlicher als noch am Freitag beim E3 Prijs gewann der Belgier, der schon in den Jahren 2004 und 2011 bei Gent-Wevelgem erfolgreich war. Sagan und Breschel folgten auf den Plätzen zwei und drei, Freire wurde Vierter.

-> Zum Resultat

Der E3 Prijs und Gent-Wevelgem waren zwar schon wichtige Rennen, im Endeffekt sind sie aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf die Flandern-Rundfahrt. Das zweite Monument dieser Saison findet mit 16 Hellingen auf 255 Kilometern am kommenden Sonntag statt.





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