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Paris-Nizza: Robert Gesink nach 2. Platz hinter Cadel Evans neuer Geamtführender
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13.03.2008

Paris-Nizza: Robert Gesink nach 2. Platz hinter Cadel Evans neuer Geamtführender

Info: PARIS - NICE
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



13.03.2008 - Cadel Evans vom Team Silence-Lotto hat nach einem negativen Auftakt die Fernfahrt Paris-Nizza doch noch zu einer positiven Erfahrung gewandelt und die heutige Königsetappe hinauf zum Mont Serein gewonnen. Während der siegreiche Australier im Gesamtklassement bereits aussichtslos zurück lag, konnte der zweitplatzierte Niederländer Robert Gesink (Rabobank) das gelbe Trikot des Gesamtführenden vom weit zurückgefallenen Sylvain Chavanel überstreifen.

Nach nun eher mittelschweren bis leichten Teilstücken bei der 66. Austragung der Fernfahrt Paris-Nizza stand heute mit der 176 Kilometer langen Etappe von Montélimar hinauf zum Mont Serein bzw. dem Ventoux die wohl schwerste Etappe der diesjährigen Austragung auf dem Programm. Bis auf jenen vielleicht rundfahrtentscheidenden Schlussanstieg war die Etappe sonst allerdings relativ leicht gestaltet, denn bis der 448 Meter hochgelegene Col de la Madeleine fast den Einstieg in die Schlusssteigung darstellte, gab es lediglich im ersten Renndrittel mit der Côte de Puy-Saint-martin, der Côte de Bourdeaux und der Côte de Serre de Turc drei Steigungen der dritten Kategorie zu bewältigen. Angespornt vom gestrigen Ausreißerfolg des Finnen Kjell Carlström probierten es auch heute tapfere Fahrer den Favoriten einen Strich durch die Rechnung zu machen. Das Quartett, welches dieses versuchen wollte, bildete sich nach elf Kilometern und bestand aus dem Deutschen Jens Voigt von CSC, dem Niederländer Niki Tersptra von Milram, dem Weisrussen Aleksandr Kuchinsky von Liquigas und dem Österreicher Bernhard Eisel vom Team High Road.

Jene vier Fahrer fuhren sich bis zum Kilometer 81 einen Maximalvorsprung von 7:15min heraus und machten dementsprechend auch die meisten Spezialwertungen unter sich aus. Sich der Tatsache bewusst, dass der Niederländer Clément Lhottelerie von Skil-Shimano heute nur ganz schwer aus dem Trikot gefahren werden konnte, teilten sich die Spitzenreiter die Punkte und Prämien. Zwei Bergwertungen gingen an Eisel, eine Aleksandr Kuchinsky und eine Jens Voigt, während die anderen die Plätze dahinter belegten. Bei den Sprintwertungen in Rasteau und Bedoin hingegen gab es beide Male dasselbe Bild, denn Kuchinsky gewann beide jeweils vor Eisel und Voigt. Im Feld zeigten sich vor allem das Team des Gesamtführenden, Cofidis, und das niederländische Team Rabobank für ihren Kapitän Robert Gesink an der Spitze und hielten den Abstand immer in Grenzen, sodass 20 Kilometer vor dem Ziel der Vorsprung noch vier Minuten betrug. Da die Tendenz des Abstandes stark fallend war, entschied sich Jens Voigt am Fuße des legendären Mont Ventoux vier Kilometer später sich von seinen Fluchtkameraden zu lösen um noch Chancen auf einen eventuellen Etappenerfolg zu wahren.

Diese Tempoverschärfung zeigte, wie die bisherigen Anstrengungen seinen Begleitern zugesetzt hatten, denn niemand konnte ihm ernsthaft folgen, sodass sich bald ein Kampf zwischen Jens Voigt und dem dezimierten Hauptfeld entwickelte. Der kämpferische CSC-Profi hielt mit seiner bekannt kraftvollen Art lange Zeit den Abstand bei drei und später zwei Minuten. Zu jenem Zeitpunkt war es besonders das belgische Team Quick-Step, welches für das Tempo sorgte, nachdem sich Sylvain Chavanel alles andere als souverän präsentierte und öfters am Ende der ca. 25 Mann starken Favoritengruppe zu sehen war. Noch früher erwischte es am heutigen Tag den als Mitfavorit eingestuften Luis Leon Sanchez von Caisse d’Epargne, der gleich zu Beginn des Anstieges reißen lassen musste und letztlich über zwei Minuten Rückstand kassierte. Chavanel konnte sich zwar zwischenzeitlich festbeissen, musste aber bald feststellten, dass er dem Tempo nicht gewachsen war. Für den Franzosen war es das Ende eines Traums, diese Rundfahrt für sich zu entscheiden.

Für die erste Tempoverschärfung sorgte indessen Clément Lhottelerie, der mutig die Initiative ergriff, als die Nachführarbeit einschlief und sich die Gruppe auffächerte. Sein Antritt entpuppte sich allerdings mehr als Strohfeuer, denn bald darauf musste der Niederländer erkennen, dass er dem Tempo letztlich nicht gewachsen war. Sein 16. Rang im Tagesklassement mit 1:47 Rückstand las sich am Ende des Tages mit Berücksichtung der gestrigen Anstrengung aber sehr gut. Bald darauf übernahm selbstbewusst Robert Gesink die Arbeit an der Spitze, während dahinter Davide Rebellin von Gerolsteiner und Cadel Evans in Lauerstellung abwarteten. Für den Italiener Rebellin, der sich sehr viel vorgenommen hatte, reichte es aber nicht um ganz vorne zu bleiben und so fiel er vier Kilometer vor dem Ziel ab. Wenig später war es dann um Jens Voigt geschehen, der sich offenbar am Anfang des Anstieges etwas übernommen hatte und dem nun Tribut zollen musste. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran sich noch mal für seinen Kapitän Fränk Schleck vor die nunmehr vierköpfige Gruppe mit Gesink, Yaroslav Popovych, Cadel Evans (beide Silence-Lotto) und eben Schleck zu spannen. Dieses Manöver entpuppte sich jedoch bald als Fehler, denn beide CSC-Profis verloren bald den Kontakt und wurden kurz danach sogar von dem Verfolgerduo Rebellin und Rinaldo Nocentini (Ag2r) gestellt. Auch Evans Teamkollege Popovych musste Gesink und seinen Kapitän bald ziehen lassen, sodass sich ein Spitzenduo mit Evans und Gesink dem Ziel näherte.

Gesink übernahm in dieser Phase den Großteil der Führungsarbeit, denn im Gegensatz zum Australier ging es für den Niederländer vom Team Rabobank um die Gesamtwertung. So kamen die beiden besten Fahrer des Tages auf die Zielgerade. Gesink überließ Evans nicht, wie man hätte vielleicht vermuten können, den Etappensieg, sondern eröffnete den Sprint von vorne, doch schlussendlich hatte sich der Australier im Windschatten ein wenig mehr ausruhen können und gewann schließlich nach 4 Stunden und knapp 33 Minuten die Etappe. Mit 33 Sekunden Rückstand gewann Nocentini den Sprint um Platz drei vor Davide Rebellin und Fränk Schleck, der sogar noch eine weitere Sekunde Rückstand aufwies. Juan Manuel Garate, für den das Team Quick-Step so viel gearbeitete hatte, wurde Siebter mit über einer Minute Rückstand vor den beiden Überraschungen des Tages, Simon Spilak von Lampre und Pierre Rolland von Crédit Agricole.

Im Gesamtklassement liegt Gesink nun an der Spitze und weist einen relativ komfortablen Vorsprung von 32 Sekunden auf Rebellin auf. Dritter ist derzeit Nocentini mit weiteren drei Sekunden Rückstand. Sylvain Chavanel konnte unterdessen zumindest gerade noch so seine Position in den Top10 behaupten.

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Evans und Gesink, Paris-Nizza, Foto: www.letour.fr
Evans freut sich über den Sieg, auch Gesink (rechts) kann sich später über das Gelbe Trikot freuen, Paris-Nizza, Foto: www.letour.fr

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