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Carlos Barredo gelingt Revanche auf Etappe 5 bei Paris-Nizza
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14.03.2008

Carlos Barredo gelingt Revanche auf Etappe 5 bei Paris-Nizza

Info: PARIS - NICE
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Nachdem sein Team gestern vergeblich viel für ihn gearbeitet hatte, betrieb der Spanier Carlos Barredo vom Team Quick-Step auf der heutigen fünften Etappe zwischen Althen-des-Paluds und Sisteron Wiedergutmachung. Nach 172,5 Kilometern siegte er nach einem Ausreißversuch vor Karsten Kroon von CSC und Manuele Mori von Saunier Duval-Scott.

Nach der gestrigen Königsetappe und der Sternstunde des Niederländers Robert Gesink vom Rabobank Team stand am heutigen Freitag eine weitaus leichtere Etappe für die Fahrer der 66. Fernfahrt Paris-Nizza auf dem Plan. Insgesamt führte das Teilstück über 172,5 Kilometer durch hügeliges Terrain, wobei insgesamt vier kleinere Steigungen zu bewältigen waren, davon eine der zweiten Kategorie und drei der dritten Kategorie. Da mit dem Col de Murs die schwerste Prüfung des Tages allerdings nach 30,5 Kilometern bewältigt war und der Schlussteil der Etappe nach Sisteron lediglich maximal als hügelig einzustufen war, konnte man nach dem gestrigen Schlagabtausch der Favoriten heute nicht unbedingt mit Attacken auf das Führungstrikot Gesinks rechnen. Nicht mehr am Start fand sich unterdessen David Millar von Slipstream-Chipotle ein, der bisher nicht seine eigenen Erwartungen hatte erfüllen können und nun die Segel strich. Auch der Ukrainer Andriy Grivko vom Team Milram, der kurzzeitig mal das weiße Trikot für den besten Jungprofi getragen hatte, verließ das Rennen nach wenigen Kilometern.

Gleich zu Beginn zeigte sich wie schon an den vorherigen Tagen das niederländische Team Skil-Shimano sehr motiviert, welches bis zur ersten Steigung des Tages keinen Ausreißversuch zulassen wollte um ihren Führenden in der Bergwertung, Clément Lhôtellerie, zu ermöglichen dort wichtige Punkte mitzunehmen. Dem Franzosen gelang dies auch, indem er seinen schärfsten Konkurrenten Beñat Intxausti von Saunier Duval-Scott auf den zweiten Platz verwies und somit seinen Vorsprung auf nunmehr komfortable 22 Punkte ausbaute. Direkt nach der Überquerung des Gipfels lösten sich die Franzosen Christophe Moreau von Agritubel, Jérôme Pineau von Bouygues Telecom, Rémi Pauriol von Crédit Agricole und Sandy Casar von Française des Jeux, wobei letzterer wenig später zurückfiel, während sein Teamkollege Philippe Gilbert seine Position übernahm. Gilbert, der bisher bei der Rundfahrt nicht an seine außergewöhnlichen Leistungen im Vorfeld hatte anknüpfen können, sicherte sich auch den ersten Sprint in Saint-Saturnin-les-Apt bei Kilometer 54. Indes schloss eine Gruppe mit 21 Fahrern, darunter auch der gestrige Gewinner Cadel Evans von Silence-Lotto, die Lücke. Rabobank sah diese große Gruppe als ernsthafte Gefahr an und beorderte Juan Antonio Flecha zurück um die Nachführarbeit effektiver gestalten zu können. Auch Evans, Gilbert und Pineau fanden sich bald im Peloton wieder.

Somit hatte sich nun eine 17-köpfige Spitzengruppe gebildet, in der sich folgende Fahrer befanden: David Arroyo und Mathieu Perget von Caisse d'Epargne, Karsten Kroon von CSC, Ivan Santaromita von Liquigas, Alexandre Botcharov, Simon Gerrans und Pierre Rolland von Crédit Agricole, Benoît Vaugrenard von Française des Jeux, Manuele Mori und Aurélien Passeron von Saunier Duval-Scott, Stef Clement von Bouygues Telecom, Maxime Monfort von Cofidis, José Luis Arrieta von Ag2r, Carlos Barredo von Quick Step, Christophe Moreau, Eduardo Gonzalo und Geoffroy Lequatre von Agritubel. Mit 4:07min Rückstand auf den Leader der Rundfahrt war der spätere Sieger Barredo der bestplatzierte Fahrer aus der Gruppe. Dieser Tatsache war es geschuldet, dass der Vorsprung nie über gute drei Minuten hinauskam, da Rabobank sich im Peloton sehr aufmerksam präsentierte. Bei Kilometer 64 und 79 folgten dann mit dem Col de Javon und der Côte de Sault die nächsten beiden Bergprämien des Tages, die an Simon Gerrans bzw. Aurélien Passeron gingen, allerdings ohne großen Kampf um die Punkte, denn jeder war sich bewusst, dass Lhôtellerie im Kampf um den Titel des Bergkönigs wohl nicht mehr in Gefahr gebracht werden konnte. Bei noch 50 zu absolvierenden Kilometern wurde die Kopfgruppe dann um einen Fahrer dezimiert, als der Niederländer Stef Clement durch einen Sturz aus der Gruppe heraus fiel und sich bald im Hauptfeld wiederfand.

Als es dann immer näher in Richtung Tagesziel ging, schalteten sich mit Gerolsteiner und Bouygues Telecom weitere Teams in die Nachführarbeit ein, die angesichts des schmelzenden Abstandes plötzlich wieder Land im Kampf um den Etappensieg sahen. Die Spitzengruppe ging somit mit nur noch lediglich 2:23min auf die 18,5 Kilometer lange Zielrunde in Sisteron. Zu jenem Zeitpunkt war man sich aber in der Ausreißergruppe nicht mehr einig und so begann das Spiel der Attacken in Zuge deren sich ein Quintett mit Karsten Kroon, Pierre Rolland, Manuele Mori und Carlos Barredo löste und sich anschickte die ehemaligen Fluchtkollegen entscheidend zu distanzieren. Am Schluss der Etappe stand 12,5 Kilometer vor dem Ziel mit der Côte des Marquises die letzte Bergwertung des Tages an, die Moreau als Erster überquerte, doch Carlos Barredo nutzte eine wenig später gefahrene Steigung um eine Attacke zu forcieren und wichtige Meter zwischen sich und seine Verfolger zu legen. Der Spanier legte seine gesamte verbliebene Kraft in diese eine Attacke und hielt sich wacker vor seinen vier Verfolgern, die nicht mehr an ihn herankamen und letztlich vier Sekunden später ins Ziel rollten. Den Sprint des Quartetts gewann noch Karsten Kroon vor Manuele Mori. Die beiden Franzosen Christoph Moreau und Pierre Rolland belegten die Plätze vier und fünf.

Nach der etwas verpatzten Leistung am Vortag war es so für Barredo ein wichtiger Sieg, der ihn auch in der Gesamtwertung wieder auf Rang sechs brachte, da das Feld angeführt von Thor Hushovd, der als 14. noch ein paar Punkte für das grüne Trikot sammelte, mit 2:15min Rückstand ins Ziel kam. Für Carlos Barredo war es nach Etappensiegen bei der Asturien-Rundfahrt 2004 und der Tour Down Under 2006 der dritte Sieg als Profi. In der Gesamtwertung liegt weiterhin Robert Gesink mit 32 Sekunden Vorsprung vor Davide Rebellin vom Team Gerolsteiner und mit 35 Sekunden Vorsprung auf Rinaldo Nocentini von Ag2r an der Spitze.

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Barredo feiert seinen hart erkämpften Sieg (Foto: www.letour.fr)
Barredo feiert seinen hart erkämpften Sieg (Foto: www.letour.fr)

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