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Paris - Nizza Sanchez siegt in Nizza – Rebellin verteidigt gelbes Trikot |
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16.03.2008 | ||
Sanchez siegt in Nizza – Rebellin verteidigt gelbes TrikotInfo: PARIS - NICEBericht: Henning Witteborg Ranking zu: Gesamtweltrangliste Im letzten Jahr war er auf der letzten Etappe von Paris-Nizza noch von Alberto Contador abgefangen worden, heute verteidigte Davide Rebellin vom Team Gerolsteiner sein Leadertrikot auch bis zum Schluss und konnte sich beim Tageserfolg des Spaniers Luis Leon Sanchez von Caisse d’Epargne als Gesamtsieger feiern lassen und so seinen wichtigen Sieg für Gerolsteiner einfahren. Traditionell ist er Abschluss der Fernfahrt Paris-Nizza nie ein Schaulaufen wie bei der Tour de France, sondern bietet auch immer noch Möglichkeiten alles noch zu drehen, wie es Alberto Contador im letzten Jahr gelang. Bis auf die Tatsache, dass in diesem Jahr der Spanier von der ASO unerwünscht war, ähnelte die Situation heute Morgen am Start in Nizza ganz dem Szenario des letzten Jahres, denn auch damals hatte Davide Rebellin vom Team Gerolsteiner das letzte Teilstück mit dem begehrten gelben Hemd auf den Schultern in Angriff genommen. Diesmal war er und das ganze Team jedoch gewillt, den Gesamtsieg nicht noch mal knapp vor dem Ziel herzuschenken. Dabei war sich das Team von Hans-Michael Holczer durchaus bewusst, dass auf den 121,5 Kilometern noch viel passieren konnte, besonders deshalb, weil mit dem Col de la Porte, der La Turbie und dem Col d’Eze noch drei Berge der ersten Kategorie auf dem Programm der heutigen Etappe standen. Bevor es losging, war der Start zunächst Schauplatz einer Protestaktion der Fahrer, die gegen die Vorgänge bei der Dopingkontrolle von Kevin Van Impe (Quick-Step) protestieren wollten. Dieser hatte sich während eines Gesprächs über die Beerdigungformalitäten seines Sohnes einer Dopingkontrolle unterziehen müssen. Ein Vorgang, der weite Wellen schlug. So ging es dann mit einer kleinen Verzögerung auf die letzte Etappe der Fahr zur Sonne, die am letzten Tag ihrem Namen noch mal alle Ehre machte. Gleich nach elf Kilometern gab es die erste kritische Situation für das Team Gerolsteiner, als sich eine 35 Mann starke Gruppe löste, der unter anderem Jens Voigt und Bobby Julich von CSC, Philippe Gilbert von Fdjeux, Jerome Pineau von Bouygues Telecom und Juan Antonio Flecha von Rabobank angehörten. Diese Gruppe blieb aber in dieser Form nicht bestehen, denn nach 39 Kilometern und dem ersten Zwischensprint, den Trent Lowe von Slipstream gewonnen hatte, lösten sich Anthony Charteau (Caisse d’Epargne), Michael Albasini (Liquigas), Jurgen Van den Broeck (Silence-Lotto) und Morris Possoni (High Road). Dieses Quartett konnte sich aber nicht dauerhaft vorne halten und wurde wieder gestellt, woraufhin Morris Possoni erneut eine Attacke lancierte, diesmal mit Rémi Pauriol von Crédit Agricole. Dieses italienisch-französische Duo überquerte so den Col de la Porte nach 51 Kilometern mit einem kleinen Abstand zu ihren Verfolgern, während Gerolsteiner im Feld bemüht war den Abstand zu der großen Gruppe in Grenzen zu halten. Als noch 55 Kilometer zu absolvieren waren, bekamen Pauriol und Possoni Begleitung von José Alberto Benítez von Saunier Duval-Scott, doch auch die personelle Verstärkung konnte sie nicht davor bewahren fünf Kilometer später wieder gestellt zu werden. Unterdessen hatte bei den Verfolgern eine gewisse Selektion statt gefunden, sodass nun eine 15-köpfige Spitzengruppe mit dem mittlerweile hinzugestoßenen Bergbesten Clément Lhôtellerie (Skil-Shimano) das Renngeschehen bestimmte und einen Vorsprung von über anderthalb Minuten gegenüber dem Feld auf der Habenseite hatte. Dass diese Rundfahrt auch die Rundfahrt des Clément Lhôtellerie war, bewies der Franzose am zweiten Anstieg der ersten Kategorie des Tages, an der La Turpie, indem er in beeindruckender Manier attackierte und seine Fluchtgefährten distanzierte. Am Gipfel, der rund 34 Kilometer vor dem Ziel lag, wies er nicht nur einen Vorsprung von mehr als einer halben Minute auf, sondern krönte mit weiteren zehn Punkten seinen ohnehin schon fest stehenden Sieg in der Bergwertung. Hinauf zum Col d’Eze setzte er dem sogar endgültig noch die Krone auf und triumphierte auch dort, diesmal aber in Begleitung von José Alberto Benítez, der inzwischen den Anschluss geschafft hatte und gemeinsam mit dem Franzosen versuchte den Verfolgern, zu denen mittlerweile auch Damiano Cunego zählte, zu entrinnen. Während Cunego bald zum Spitzenduo aufschloss, wurde im Hauptfeld der Kampf um den Gesamtsieg eingeläutet, indem sich elf Fahrer, darunter auch Davide Rebellin, lösten und die Reste der ehemaligen Verfolger nach und nach auffuhren. So ging es dann in Richtung Ziel und Ende der Rundfahrt, allerdings war es kein glücklicher Abschluss für die Ausreißer, die wenige Kilometer vor dem Ziel in Nizza von der Favoritengruppe aufgefahren wurden. Nun ließ die nächste Attacke nicht lange auf sich warten, welche nun von Luis Leon Sanchez kam, der schnell ein paar Meter herausfuhr. Erst sah es so aus, als ob der Antritt zu früh gekommen war, denn die Verfolger nahten in Person von Maxime Monfort (Cofidis) und Carlos Barredo (Quick-Step), doch der Spanier mobilisierte seine letzten Kräfte und wehrte noch den Sprint des Cofidis-Profis ab, der Zweiter wurde. Mit fünf Sekunden Rückstand kam dann die Verfolgergruppe mit allen Favoriten, angeführt von Christophe Moreau, ins Ziel. Somit siegte Davide Rebellin nach über 19 Stunden Gesamtfahrzeit mit knappen drei Sekunden vor seinem Landsmann Rinaldo Nocentini von Ag2r und mit 48 Sekunden vor dem Ukrainer Yaroslav Popovych von Silence-Lotto. Der heutige Etappensieger Luis Leon Sanchez verbesserte sich auf den fünften Gesamtrang. In der Punktewertung kam der siegreiche Spanier aber nicht mehr an Thor Hushovd von Crédit Agricole heran, der mit einem großen Vorsprung diese Spezialwertung für sich entschied. Ähnlich klar ging es auch in der Bergwertung zu, welche der sehr aktiv fahrende Franzose Clément Lhôtellerie mit 51 Punkten Vorsprung vor Chris Anker Sørensen aus Dänemark gewann. In der Wertung für den besten Jungprofi ging es hingegen knapper zu, doch letztlich behauptete Robert Gesink einen Vorsprung von 18 Sekunden auf Luis Leon Sanchez und konnte sich somit ein wenig trösten, nachdem er das gelbe Trikot auf der gestrigen Etappe verloren hatte. -> Zum Resultat |
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16.03.2008 | ||
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