Freire gewinnt vorletztes Teilstück bei Tirreno-Adriatico

Info: TIRRENO - ADRIATICO
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Der Spanier Oscar Freire vom Team Rabobank hat die sechste und vorletzte Etappe von Tirreno-Adriatico vor Filippo Pozzato von Liquigas und Danilo Di Luca von LPR Brakes gewonnen und so seinen zweiten Tageserfolg bei der italienischen Rundfahrt eingefahren. Fabian Cancellara, der gestern mit seinem Sieg im Zeitfahren die Gesamtführung übernommen hatte, verteidigte seine Spitzenposition.

Nachdem Fabian Cancellara mit seinem gestrigen Sieg das blaue Führungstrikot übernommen hatte, stand für den Schweizer vom CSC-Rennstall am heutigen Montag die letzte Schwierigkeit auf dem Weg zum Gesamtsieg an, denn morgen dürfte die Schlussetappe wohl im Massensprint enden. Heute ging es aber auf 196 Kilometern zwischen Civitanova Marche und Castelfidaro über zahlreiche kleine Anstiege, die einen spannenden Rennverlauf prophezeiten. Neben dem wohl schwersten Anstieg des Tages nach 47,4 Kilometern, stand im Zielort noch mal eine vier Mal zu bewältigende Runde von 14,7 Kilometern Länge an auf der es jeweils den kurzen aber nicht unerheblichen Schlussanstieg zu absolvieren galt.

Bevor es jedoch im Finale zum vermutlich letzten Schlagabtausch der Favoriten kam, bestimmte eine zwölfköpfige Spitzengruppe ab Kilometer 25 das Rennen, welche im Einzelnen aus Renaud Dion (Ag2r), Paolo Longo Borghini (Barloworld), Pablo Lastras (Caisse d'Epargne), Tristan Valentin (Cofidis), Luis Felipe Laverde (CSF Group Navigare), Alessandro Bertolini (Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli), Juan José Oroz (Euskaltel-Euskadi), Paolo Fornaciari (Lampre), Mauro Da Dalto (Liquigas), Theo Eltink (Rabobank), Maarten Tjallingii (Silence-Lotto), William Frischkorn (Slipstream-Chipotle) und Vasil Kiryienka (Tinkoff Credit Systems) bestand. Schnell fuhr die Gruppe einen Abstand von mehreren Minuten heraus, sodass die Spitzenreiter einen Vorsprung von rund einer Minute mit auf die letzte und entscheidende Runde nahmen, doch im Feld hegte man bei vielen Teams Ambitionen auf den Tageserfolg und so lancierte der amtierende Weltmeister Paolo Bettini (Quick-Step) kurz vor der letzte Zieldurchfahrt eine Attacke, der zwei weitere Fahrer folgten. Im Feld jedoch hatten viele Favoriten allerdings kein Interesse daran die Entscheidung bereits so zeitig herbeizuführen und wollten lieber auf einen Sprint setzen, so z.B. Filippo Pozzato dessen Team gemeinsam mit LPR die Angreifer wieder stellte und die konsequente Aufholjagd auf die die Spitzengruppe fortsetzte.

Die Reduzierung des Abstandes stagnierte allerdings auf den folgenden Kilometern, denn vorne war man sich lange Zeit einig, ehe fünf Kilometer vor dem Ende Pablo Lastras attackierte und gemeinsam mit Vasil Kiryienka und Alessandro Bertolini ein Trio bildete, welches versuchte sich entscheidend zu lösen. Dahinter wurden ihre ehemaligen Fluchtkollegen nach und nach gestellt, denn das Feld unter Führung von Liquigas war nicht gewillt den Ausreißern den Tageserfolg zu überlassen. Dies bekamen auch die verbliebenen Ausreißer zu spüren und wurden wieder eingefangen. Im Moment des Zusammenschlusses lancierte Barloworld für ihren in der Gesamtwertung zweitplatzierten und Führenden in der Punktewertung Enrico Gasparotto eine Attacke, doch Cancellara war hellwach und folgte dem Italiener. Das Duo fuhr einen kleinen Vorsprung heraus, doch keiner von beiden wollte sich verausgaben und den Konkurrenten zum Tageserfolg führen. So kam es, dass auch dieser Versuch zum Scheitern verurteilt war.

Danilo Di Luca führte dann von der Spitze weg das Feld auf die ansteigende Zielgerade. Filippo Pozzato kam aus seinem Windschatten heraus und überflügelte den Giro-Sieger, doch auch für den Liquigas-Profi reichte es nicht zum Sieg, denn Oscar Freire fuhr noch an Pozzato vorbei und gewann schließlich. Pozzato musste sich mit dem zweiten Platz begnügen, Di Luca wurde Dritter. In der Gesamtwertung führt weiterhin Fabian Cancellara, der gemeinsam mit Enrico Gasparotto in der ersten Gruppe ankam. In der Punktewertung gab es unterdessen einen Führungswechsel, denn Oscar Freire übernahm mit seinem Etappenerfolg das Spezialtrikot von Enrico Gasparotto und führt nun mit sechs Punkten Vorsprung.

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