Kirchen siegt im Sprint auf Etappe 2 im Baskenland

Info: VUELTA CICLISTA AL PAIS VASCO
Autor: Henning Witteborg
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Der Luxemburger Kim Kirchen vom Team High Road hat im Massensprint die zweite Etappe der 48. Baskenlandrundfahrt vor dem amtierenden Weltmeister Paolo Bettini von Quick Step und David Herrro von Karpin-Galicia gewonnen. Alberto Contador blieb nach den 153 Kilometern zwischen Legazpi und Erandio im Trikot des Gesamtführenden.

Nachdem das gestrige Teilstück der Vuelta Ciclista al Pais Vasco bereits für einen Schlagabtausch der Favoriten gesorgt hatte, stand am heutigen Dienstag das wohl vermeintlichst leichteste Teilstück der baskischen Rundfahrt an, welches die Fahrer über 153 Kilometer von Legazpi nach Erandio führte. Dennoch rechneten sich Ausreißer einige Chancen auf den Tageserfolg aus, denn im Feld war kein reiner Sprinter vertreten, am ehesten wurde noch Paolo Bettini von vielen Experten als Favorit genannt. Auch wenn der Schlussteil der Etappe flach war, galt es dennoch fünf Berge zu bezwingen, von denen immerhin ersterer als Kategorie-1-Anstieg eingestuft wurde, während die restlichen vier Berge als Schwierigkeiten der dritten Kategorie klassifiziert worden waren.

Auch direkt nach dem Start hatten die Profis bereits einen Anstieg zu bewältigen, der zwar nicht als Bergwertung eingestuft worden war, aber trotzdem von Joan Horrach von Caisse d’Epargne, Inigo Landaluze von Euskaltel-Euskadi, José Luis Arrieta von Ag2r und Michael Albasini von Liquigas genutzt wurde sich nach fünf Kilometern vom Feld zu lösen und einen kleinen Vorsprung herauszufahren. Das spanisch-schweizerische Quartett bestimmte lange Zeit das Rennbild und nahm so unterwegs auch alle Bergwertungen mit. Dabei sammelte der Baske Inigo Landaluze auf jedem Gipfel die Punktzahl für den Ersten ein, nachdem gestern bereits sein Teamkollege Egoi Martinez während seines Fluchtversuchs viele Punkte in der Bergwertung gesammelt hatte. Durch die Punkte am Alto de Ixua, Alto de Gontzagarinaga, Balcon de Bizkaia, Alto de Morga und Alto de Umbe schob sich der Euskaltel-Profi mit insgesamt 22 Punkten an die zweite Stelle hinter Martinez, der noch am ersten Berg als Sechster hinten Ruben Lobato von Saunier Duval einen Punkt einfuhr und nun 25 Zähler aufweisen kann.

Der Vorsprung des Quartetts, welches zwischenzeitlich Arrieta verlor, der sich aber wieder herankämpfte, wuchs jedoch nie groß an, sodass das Feld sich der Gruppe bereits 18 Kilometer vor dem Ziel wieder näherte und der Zusammenschluss nahe war. Aus dieser Situation heraus attackierte der Schweizer Michael Albasini und setzte sich daraufhin von seinen Begleitern ab, die kurze Zeit später vom Feld geschluckt wurden. Da an der Universidad Loiu bei Kilometer 137 noch ein Zwischensprint anstand, nutzte Karpin-Profi Iban Mayoz die Situation und lancierte eine Attacke, welche ihm immerhin noch zwei weitere Punkte einbrachten. In der Metas Volantes-Wertung behauptete er seine Führung und liegt nun mit elf Punkten an der Spitze, gefolgt von Albasini, der bei den heute insgesamt drei Metas Volantes acht Punkte sammelte. Sechs Kilometer vor dem Ziel in Erandio wurde dann auch Albasini als Letzter der ehemaligen Spitzenreiter gestellt, was die Folge hatte, dass schnell erneute Attacken gefahren wurden, denn der Arbeit an der Spitze des Feldes fehlte es an Konsequenz, da kaum Teams echte Sprinter in ihren Reihen hatten.

Aber auch für das Gesamtklassement gefährliche Fahrer versuchten auszureißen, so etwa der Spanier Luis Leon Sanchez von Caisse d’Epargne. Der gestrige Etappensieger und Gesamtführende Alberto Contador von Astana war allerdings immer aufmerksam und vereitelte die Attacke von Sanchez. Auch die deutschen ProTour-Teams Milram und Gerolsteiner zeigten sich aktiv, so attackierte beispielsweise Matej Jurco zusammen mit Markus Fothen, nachdem zuvor bereits Peter Velits und Stefan Schumacher kurzzeitig weggesprungen waren. Schlussendlich aber kam es dann doch zum Massensprint, vor allem dank der Arbeit des belgischen Teams Quick Step, doch der amtierende Weltmeister Paolo Bettini konnte nicht vollenden. Stattdessen entfaltete Kim Kirchen seine Schnelligkeit und gewann vor Bettini und dem Spanier David Herrero, der Tags zuvor auch bereits Dritter geworden war. Für Kim Kirchen war es nicht nur der erste Saisonsieg, sondern für sein Team High Road bereits der 14. Saisonerfolg. Alberto Contador kam in der ersten Gruppe ins Ziel und wird auch auf die dritte Etappe im Trikot des Gesamtführenden gehen.

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