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Tour de Suisse: Igor Anton dank Sieg am Flumserberg vor Kim Kirchen neuer Leader - Zaugg 5.

15.06.2008

Tour de Suisse: Igor Anton dank Sieg am Flumserberg vor Kim Kirchen neuer Leader - Zaugg 5.

Info: TOUR DE SUISSE
Autor: Jörg Schröder (Links2003)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste

Flumserberg, 15.06.2008 - Der Baske Igor Anton (Euskaltel) hat die erste Bergetappe der Tour de Suisse 2008 gewonnen und damit die Gesamtführung übernommen. Bei der Bergankunft der zweiten Etappe am Flumserberg setzte er sich auf dem letzten Kilometer aus der kleinen Gruppe der Favoriten ab und siegte mit 6 Sekunden Vorsprung vor dem Luxemburger Kim Kirchen (High Road) und dem ProTour-Führenden Damiano Cunego (Lampre). Der Schweizer Oliver Zaugg (Gerolsteiner) wurde hinter dem Luxemburger Frank Schleck (CSC) guter 5. In der Gesamtwertung liegt Anton 6 Sekunden vor Kirchen, dahinter folgt Cunego.

Großes Glück haben die Fahrer bei den prestigeträchtigen Rundfahrten in diesem Jahr bisher nicht. Wie schon oft beim diesjähirgen Giro d'Italia begaben sich die 159 Fahrer nun auch bei der Tour de Suisse auf eine verregnete 2. Etappe von Langnau im Emmental über 197 Kilometer hinauf auf den Flumserberg. Dafür beinhaltete die heute zu absolvierende Strecke auch nur eine echte Schwierigkeit, die es dafür aber in sich haben sollte. Über welliges Terrain mit zwei Bergwertungen der 3. Kategorie ging es zum 11,2 Kilometer langen und im Durschnitt 8,34% steilen Schlussanstieg, dem 1391m hohen Flumserberg.

Gleich in der Anfangsphase gab es viele Attacken, mit dabei waren auch unter anderem die Schweizer Marcus Zberg (Gerolsteiner) und Steve Morabito (Astana) sowie Jens Voigt (CSC) aus Deutschland. Ebenso versuchte es der in der Gesamtwertung nicht zu unterschätzende Roman Kreiziger (Liquigas). Schließlich lies das Feld erst nach über 40 gefahrenen Kilometern einen einzelnen Fahrer ziehen: Der gestrige Zweitplatierte Martin Elmiger (AG2R) begab sich auf eine Soloflucht. Der sprintstarke Schweizer hatte sich sicherlich einige Begleiter erhofft, so musste er die kraftzehrende und fast aussichtslose Attacke alleine durchziehen.

Das Feld kontrollierte Rabobank für den Gesamtführenden Oscar Freire, der gestern die 1. Etappe gewonnen hatte, doch an einer Verfolgung war man wegen des schweren Etappenfinales und den fehlenden Aussichten auf die Verteidigung des gelben Trikots nicht interessiert. So konnte sich Elmiger über 17 Minuten in der Spitze heraus fahren, während das Peloton ein ruhiges Tempo anschlug und dem Schlussanstieg entgegen fuhr.

Ab 80 Kilometer vor dem Ende begann der Abstand langsam zu sinken. Der Sieger einer Etappe der Tour de Picardie in diesem Jahr fuhr sinnvollerweise nicht am Limit, da er sich keine ernsthaften Chance auf den Tagessieg ausrechnen konnte. Im Feld beorderten die Teams Astana, High Road, Lampre, Liquigas und CSC Fahrer für die Tempoerhöhung an die Spitze. 30 Kilometer vor dem Ende war der Abstand auf unter 5 Minuten gesunken. Insbesondere CSC übernahm im Laufe des Rennens immer mehr Verantwortung, da man mit den Brüdern Andy und Fränk Schleck gleich zwei heiße Eisen für die Gesamtwertung im Rennen hat.

Während Erik Zabel (Milram) im Feld Defekt hatte bereitete sich das Hauptfeld auf den Schlussanstieg vor, die Kapitäne wurden nach vorne in eine gute Position gebracht. Weniger als 2 Minuten nahm Elmiger noch mit in den Anstieg. 10 Kilomter vor dem Ende gab es die ersten Attacken, am vielversprechensten war die von Jens Voigt, der sich alleine absetzen konnte.

Bis 4 Kilometer vor dem Zielstrich hielt sich der Mecklenburger vor der immer kleiner werdenden Gruppe der Favoriten, dann wurde er durch eine Attacke seines Teamkollegen Andy Schleck gestellt. Weitere Attacken folgten, zunächst setzen sich Frank Schleck und der belgische Meister Stijn Devolder (Quickstep) ab. Die Verfolger zerfielen in mehrere kleine Grüppchen, als erste folgten Igor Anton (Euskaltel), Oliver Zaugg (Gerolsteiner) und Damiano Cunego (Lampre). Kim Kirchen führte eine Gruppe um Andy Schleck an.

Schließlich fanden sich an der Spitze 2 Kilometer vor Schluss 8 Fahrer zusammen, darunter neben Zaugg auch die High Road-Fahrer Kirchen und Thomas Lövkvist. Bei noch verbleibenden 1000 Metern attackierte Zaugg und zunächst sah es sehr gut aus für den Schweizer. Der Tscheche Kreuziger konnte zwischenzeitlich aufschließen, doch Zaugg hielt dagegen. Erst 100m vor dem Ende passierte ihn der Spanier Anton, der sich schließlich 6 Sekunden und völlig erschöpft vor den Verfolgern ins Ziel quälte. Den Sprint der Verfolger gewann der gestrige Drittplatzierte Kirchen, der sich seine Kräfte gut eingeteilt hatte, immer wieder abreißen lies um am Ende dann doch ganz vorne dabei zu sein. Rang 3 geht an Cunego. Zaugg blieb nach seiner tollen Performance 8 Sekunden hinter dem Tagessieger der gute 5. Platz. 30 Sekunden zurück erreichte Andreas Klöden zusammen mit Andy Schleck als 10. das Tagesziel. Christian Knees (Milram) wurde toller 13., gefolgt von den Schweizern Michael Albasini (Liquigas) und Alexandre Moos (BMC).
Martin Emliger wurde noch bis auf Rang 155 durchgereicht und verlor dabei auf den letzten 10 Kilometern noch über 17 Minuten.

In der Gesamtwertung ergibt sich bei den Platzierungen das gleiche Bild in den Top 10 wie in der Tageswertung. Anton führt mit 6 Sekunden vor Kirchen und 12 Sekunden vor Cunego. Zaugg fehlen momentan 18 Sekunden auf das gelbe Trikot, Klöden müsste 40 Sekunden aufholen für die Leaderposition. Noch verbleiben aber 7 Etappe und es wird noch einige Veränderungen geben.

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Live-Ticker zur 2. Etappe zum Nachlesen: Text-Version | Flash-Version

Die 3. Etappe von Flums nach Gossau SG über 155 Kilometern bietet sowohl den Sprintern als auch starken Ausreißern eine Chance. Drei Bergwertungen der niedrigen Kategorien 3 und 4 müssen bewältigt werden, wobei die letzte Wertung in Andwil 6 Kilometer vor Schluss einigen Sprintern die Siegchancen verbauen oder neue Attacken hervorbringen könnte.