|
||
Start >
Europe Tour Giro del Piemonte: Gilbert zwei Tage vor dem Saisonfinale immer noch unschlagbar |
||
15.10.2009 | ||
Giro del Piemonte: Gilbert zwei Tage vor dem Saisonfinale immer noch unschlagbarInfo: Giro del Piemonte (1.HC)Autor: H.O. | Statistikteil: Felix Griep (Werfel) Fossano, 15.10.09 - Der Belgier Philippe Gilbert hat sein drittes Eintagesrennen in Folge gewonnen, und das innerhalb weniger Tage: Beim italienischen Giro del Piemontesi ersprintete der Mann von Silence-Lotto sich souverän den Sieg vor dem Spanier Daniel Moreno (Caisse d’Epargne) und den Italienern Francesco Gavazzi (Lampre) und Luca Paolini (Acqua & Sapone). Der Deutsche Paul Martens (Rabobank) wurde guter Sechster. Durch den Wegfall von Mailand-Turin, das normalerweise gestern hätte ausgetragen werden sollen, ist der Giro del Piemonte in diesem Jahr das einzige italienische Eintagesrennen in der Woche unmittelbar vor der Lombardei-Rundfahrt. Und so verwundert es nicht, dass viele Teams die letzte verbliebene Möglichkeit der direkten Vorbereitung auf den Saisonabschluss nutzten und in Piemont in starker Besetzung an den Start gingen. Allerdings fehlte der Titelverteidiger Daniele Bennati, der das Rennen zweimal in Folge gewonnen hatte; an seiner Statt trug Weltmeister Cadel Evans die Nummer 1. Der ebenso wie der Giro dell Emilia zur höchsten Kategorie der Europe Tour (1.HC) gehörige Klassiker im Norden Italiens startete wie im letzten Jahr in Novi Ligure und führte durch die Provinzen Asti und Cuneo über 184 km nach Fossano, wobei das Terrain zunächst komplett flach daherkam und dann abrupt in einen gezackten Mittelteil überging. Auf ein welliges, wieder deutlich sanfteres Zwischenstück folgte noch eine weitgehend flache 27-km-Schlussrunde durch Fossano, die in einen leichten, aber spürbaren Zielanstieg mündete. Der Rennverlauf gestaltete sich eher ereignisarm. Ein einziger Mann, Alessandro Donati, von Acqua & Sapone machte sich bei Kilometer 27 auf die Flucht – und man gestand ihm über 10 Minuten Vorsprung zu, wohlwissend dass er allein keinerlei Gefahr darstellen würde. Auch die Tatsache, dass der ebenfalls sehr einsame Verfolger Oleksandr Kvachuk (ISD) in der zweiten Hälfte des Rennens noch zu Donati aufschließen konnte, änderte an der Harmlosigkeit der Situation für das Feld nichts. Zwanzig Kilometer vor der Ziellinie hatte man die beiden mühelos gestellt. Darauffolgende Angriffsversuche des Slovenen Gorazd Stangelj (Liquigas) und des Italieners Ruggero Marzoli (Acqua & Sapone) blieben erfolglos. Dritter Sieg innerhalb einer Woche für Gilbert Den finalen Massensprint gewann mit großer Souveränität der Mann, der kürzlich auch schon die Coppa Sabatini und Paris-Tours für sich entschieden hatte, der Belgier Philippe Gilbert (Silence-Lotto) - und das obwohl er bereits früh im Wind fuhr und als Erster über die zum Ziel hinführende Kuppe stieß. Der 27-Jährige, immerhin auch Sechster der Weltmeisterschaft, kommt damit auf die sensationelle Bilanz von drei Siegen innerhalb von 8 Tagen, eine Quote, die ansonsten allenfalls Top-Sprinter im Rahmen von Mehrtagesrennen erreichen. Der ehemalige FdJeux-Fahrer hat nun 6 erste Plätze auf dem Jahreskonto. Der letzte Sieg eines Belgiers liegt in der Geschichte des seit 1906 mit vielen Unterbrechungen und heuer zum 95. Mal ausgetragenen Giro del Piemonte noch gar nicht weit zurück: 2001 konnte Nico Mattan, übrigens lange ein treuer Helfer des kürzlich verstorbenen Vandenbroucke, hier triumphieren. Moreno und Gavazzi erneut stark platziert Mit dem zweiten Platz hinter Gilbert vorlieb nehmen musste der Spanier Daniel Moreno (Caisse d’Epargne), der in dieser Saison schon mehrfach auf sich aufmerksam machte, nicht nur mit Gesamt-Rang zwei bei der Polen-Rundfahrt, sondern auch erst vor wenigen Tagen auf der vierten Etappe der mexikanischen Vuelta a Chihuahua, als er Michael Rasmussen eine bittere Niederlage zufügte. Auch der Drittplatzierte Francesco Gavazzi, beweist eine bemerkenswerte Spätjahresform mit Rang sechs bei Paris-Tours, Rang 2 beim GP Industria & Commercio di Prato und natürlich seinem Sieg im Nürnberger Altstadtrennen. Auch den Giro della Romagna Anfang September hatte der Mann vom Team Lampre als Dritter beendet. Der Vorjahreszweite Luca Paolini verpasste als Vierter diesmal knapp das Podium. Die beiden waren die einzigen Italiener unter den Top 10. Martens auf 6, Evans ausgestiegen Dem Deutschen Paul Martens (Rabobank) gelang mit Rang sechs bei 2 Sekunden Rückstand auf den Sieger ein starkes Resultat. Er schlug dabei noch den Vorjahresdritten Alexandre Usov (Cofidis), der diesmal Siebter wurde. Mit Reinier Honig und Gerben Löwik auf Rang 4 und 8 landeten zwei Niederländer von Vacansoleil in den Top 10. Mit Dries Devenyns (Quick Step) auf 9 kam ein weiterer Belgier, mit Pablo Lastras ein weiterer Spanier, zudem Teamkollege von Moreno, unter die Besten. Der frühere Weltmeister Ballan wurde Elfter, während der amtierende Champion Evans genauso wie einige andere Hochkaräter das Rennen vorzeitig verließ. -> Zum Resultat Selbstverständlich gilt Gilbert durch den heutigen dritten Sieg in Folge erst recht als Favorit für den Giro die Lombardia. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob der Belgier noch genug Kräfte für das große Finale am übermorgigen Samstag aufbewahrt hat. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Erst drei Fahrern gelang das Double aus Paris-Tours und Lombardei-Rundfahrt. Rik Van Looy (1959), Jo De Roo gleich zweimal, (1962 und 1963), als aber noch je zwei Wochen zwischen den beiden Rennen lagen, und Philippe Thys (1917), als Paris-Tours noch ein Frühjahrsklassiker war. Lichtblick für Gilbert: Immerhin zwei dieser drei Männer waren Belgier! |
||
|
||
15.10.2009 | ||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |