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Santaromita verteidigt bei Tagessieg von Marko Kump das Leadertrikot der Settimana Coppi e Bartali
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26.03.2010

Santaromita verteidigt bei Tagessieg von Marko Kump das Leadertrikot der Settimana Coppi e Bartali

Info: Settimana Internazionale Coppi e Bartali (2.1)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Finale Emilia, 26.03.10 - Auf der vierten und vorletzten Etappe der Settimana Internazionale kam es durch mehrfache Teilungen des Feldes auf den letzten Kilometern zu einigen Veränderungen in der Gesamtwertung, wenn auch nicht was die Spitzenposition angeht. Diese hält weiter der Italiener Ivan Santaromita, der gemeinsam mit der ersten Gruppe das Ziel erreichte, anders als sein Konkurrent Riccardo Ricco, der mit großem Rückstand von Gesamtrang zwei auf fünf abstürzte. Auch Przemyslaw Niemiec (Miche) und Jose Serpa (Androni) verloren so viel Zeit, dass Santaromita nun auf mindestens eindreiviertel Minuten Vorsprung bauen kann. Der Tagessieg ging heute an U23-Mann Marko Kump (Adria Mobil) aus Slowenien, vor Simone Ponzi (Lampre-Farnese Vini) und Claudio Corioni (De Rosa).

Der längsten und schwersten Etappe gestern folgte am vierten und vorletzten Tag die neben dem Auftakt vielleicht leichteste, d. h. sprinterfreundlichste. Zwar war auch dieser Abschnitt, der in Rovigo, also außerhalb der Emilia Romagna, gestartet wurde, immerhin 183,8 Kilometer lang, doch beschränkte sich die größte Schwierigkeit auf einen gleichmäßigen, moderaten Anstieg über die ersten 110 Kilometer hinweg. Danach bog man auf den Stadtkurs rund um Finale Emilia ein, 8,5 Kilometer lang und sechsmal zu befahren. Alles deutete auf ein Festival für die endschnellen Männer hin.

Grabovskyy erneut auf der Flucht, doch wiederum ohne Erfolg
Bei Sonnenschein, aber durchaus kühlen Temperaturen machte sich ein radikal zusammengestutztes Peloton auf die Reise, nachdem am Vortag über 30 Fahrer aus dem Zeitlimit gefallen waren. Weiterhin mit von der Partie war aber der Ukrainer Dmytro Grabovskyy (ISD-Neri), den es ebenso wie gestern und wie bei Mailand-San Remo am vergangenen Wochenende nicht lange im Feld hielt. Gemeinsam mit Edwin Andres Carvajal, einem Kolumbianer vom Team Miche, machte er sich bei Kilometer 11 schon auf den Weg - aber sicherlich war selbst ihm zu diesem Zeitpunkt klar, dass dem Fluchtversuch auf dem Rundkurs ein Ende gesetzt würde. Auch zwischenzeitlich acht Minuten Vorsprung vermochten nicht darüber hinwegzutäuschen.
Als das Peloton bei der ersten Zielpassage lediglich noch 2:25 Minuten hinter den Spitzenreitern lag, bewies Grabovskyy einmal mehr seine Unverwüstlichkeit, setzte sich von seinem Begleiter ab und kam bis auf über 20 Sekunden von Carvajal weg, während er die Distanz zum Verfolgerfeld konstant zu halten vermochte. Doch irgendwann - der Kolumbianer war längst wieder eingefangen - schwanden auch die Kräfte des Tirreno-Adriatico-Bergtrikot-Gewinners. Sein Vorsprung fiel auf unter zwei Minuten bei noch 25 ausstehenden Kilometern und zwei Runden vor dem tatsächlichen Schluss war Schluss für den heutigen Ausreißversuch von Grabovskyy. Vielleicht auf ein Neues morgen...

Feld spaltet sich mehrfach auf den letzten Kilometern. Niemiec, Serpa und Ricco abgehängt
Doch obwohl die Situation geklärt schien, verlief die Schlussphase keineswegs nach Schema. Bedingt durch zahlreiche Attacken und das flotte Tempo (48,5 km/h) spaltete sich das Fahrerfeld in mehrere Gruppen auf. Prominenteste Leidtragende sollten am Ende der nach seiner Doping-Sperre eben mit großen Ambitionen zurückgekehrte Riccardo Ricco (Ceramica Flaminia) und der vorgestrige sowie der gestrige Etappensieger Jose Serpa Perez (Androni Giocattoli) und Przemyslaw Niemiec (Miche) sein. Der Italiener, der Kolumbianer und der Pole verloren bis ins Ziel eindreiviertel bzw. eine bzw. eine halbe Minute.

Kump holt zweiten Saisonsieg. Santaromita hat alles im Griff
Ohne Verlust kam eine Gruppe von 16 Fahrern über die Runden, aus der heraus sich der erst 21-jährige Slowene Marko Kump vom heimischen Kontinental-Team Adria Mobil nach 4 Stunden, 21 Minuten Fahrzeit den Sieg ersprintete, mit deutlichem Vorsprung und vor Glück weit ausgebreiteten Armen. Noch nie zuvor war ein Fahrer aus seinem Land bei der Settimana Coppi e Bartali ganz oben auf dem Podest gestanden. Es war sogar bereits Kumps zweiter Saisonerfolg nach dem Gewinn der Trofeo Zssdi, einem italienischen Eintagesrennen der Kategorie 1.2 Anfang des Monats. Im letzten Jahr hat der junge Mann sogar vier Erfolge verbuchen können, den bedeutendsten wohl auf Etappe drei der Tour de l´Avenir. Schon beim Schlusssprint zum Auftakt der Settimana am Dienstag war Kump aus einem viel größeren Feld nur knapp am Podium gescheitert.
Auch hinter dem Sieger nutzten eher weniger bekannte Fahrer die Chance, sich in Szene zu setzen. Lampres Simone Ponzi wurde Zweiter vor seinem italienischen Landsmann Claudio Corioni (De Rosa Stac Plastic). Die beiden ließen für den ungleich erfolgreicheren Sprinter Francisco Ventoso (Camiooro) nur Rang vier übrig.

Dem seit gestern Gesamtführenden Ivan Santaromita (Liquigas-Doimo) waren die Vorkommnisse dort vorne egal, denn anders als seine drei oben genannten Konkurrenten im Kampf um den Gesamtsieg hatte er die richtige Gruppe erwischt, rollte ohne Zeitverlust als Elfter über den Zielstrich. Der ehemalige Gesamtzweite Riccardo Ricco fiel auf Rang fünf zurück mit unaufholbaren 2:44 Minuten Rückstand. Przemyslaw Niemiec und Jose Serpa verbesserten sich zwar augenscheinlich, nämlich von Gesamtrang drei auf zwei bzw. von vier auf drei, aber die Abstände sind mit + 1:43 und + 2:25 zweifelsohne gewaltig.

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Zwar erscheint Santaromitas Vorsprung relativ beruhigend, doch wird die Verteidigung des roten Trikots auf der letzten Etappe keineswegs einfach, steht in deren Mittelpunkt doch ein Rundkurs, auf dem der zwischen 8 und 10 Prozent steile Monte Evangelo dreimal zu bewältigen ist. Und damit nicht genug: Auf den letzten dreißig Kilometern statten die Fahrer zweimal dem Montegibbio (Steilstücke von bis zu 18 Prozent!) einen Besuch ab. Gestartet wird in Fiorano Modenese, nach 178 Kilometern wird in Sassuolo feststehen, wer Gesamtsieger der Fausto Coppi und Gino Bartali gewidmeten Rundfahrt in deren Jubiläumsjahr wird.





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