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André Greipel beendet Saison mit Sieg beim Münsterland Giro – Erik Zabel bei letztem deutschen Rennen Zweiter
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03.10.2008

André Greipel beendet Saison mit Sieg beim Münsterland Giro – Erik Zabel bei letztem deutschen Rennen Zweiter

Info: Sparkassen Münsterland Giro (1.1)
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Columbia-Sprinter André Greipel hat seine erfolgreiche Saison 2008 mit seinem insgesamt 14. Erfolg beim dritten Münsterland-Giro beendet. Der 26-Jährige verhinderte dabei einen Sieg von Erik Zabel, der sein letztes Rennen auf deutschem Boden bestritt und sich von den Fans verabschiedete.

Der dritte Münsterland-Giro am Tag der deutschen Einheit war in zweierlei Hinsicht für die heimischen Radsportfans ein Tag des Abschiednehmens, denn das Team Gerolsteiner und Erik Zabel bestritten ihren letzten Wettbewerb im Heimatland, der die Teilnehmer des letzten großen deutschen Profirennens der Saison über 195,8 Kilometer durch die Kreise Coesfeld, Steinfurt und Borken führte. Viele Mannschaften, allen voran die kleinen deutschen Teams, wollte diese Chance am Ende der Saison noch ein Mal nutzen um sich gut zu präsentieren und gut in die Winterzeit zu verabschieden. Dies führte zu einem horrenden Tempo in der Anfangsphase, welche durch viele erfolglose Gruppenbildungen geprägt wurde.

Nach einiger Zeit gelang dann aber den Deutschen Stefan Ganser von Kuota-Senges, Christoph Schwerdt von Mapei Heizomat und Lars Wackernagel vom Team Sparkasse den Sprung zu einem Ausreißversuch, der vom Dänen Jacob Kodrub (Glud & Marstrand Horsens) und dem Niederländer Marcel Beima (Rabobank Continental) initiiert worden war. Die Erfolgsaussichten jenes Quintetts waren aber sehr begrenzt, denn nach dem Erreichen des Maximalvorsprungs von 7:40min fanden sich die beiden deutschen ProTour-Mannschaften Milram und Gerolsteiner vorne ein und reduzierten den Abstand konsequent. Unter den Augen zahlreicher Zuschauer am Streckenrand, die eine Redkordkulisse darstellten, stieß das Feld so schnell nach vorne, dass den nachführenden Teams der Zusammenschluss fast zu früh kam. Die Folge war der Rückzug Milrams aus der Tempoarbeit und damit einhergehend ein Einschlafen des Tempos, was den Abstand nach 129 Kilometer nach zwischenzeitlich nur noch etwas mehr als zwei Minuten wieder auf komfortable fünfeinhalb Minuten anwachsen ließ.

Mehr Zugeständnisse machten die Favoriten den Ausreißern aber nicht, so kam es in der Folge nicht nur zu einer großen Reduzierung des Vorsprung von Beima, Schwerdt, Ganser, Wackernagel und Kodrub, sondern auch zu erneuten Attacken, mit denen sich einige Fahrer versprachen durch den nur noch geringen Abstand zur Spitze schnell den Sprung nach vorne zu schaffen. Auch Favoriten wie Gerald Ciolek, André Greipel, Christian Knees oder Matti Breschel wählten diese Taktik, welche jedoch vom Team Sparkasse durch eine konsequente Nachführarbeit zunichte gemacht wurde. Das gleiche Schicksal erreichte auch bald die Führenden, womit das Feld wieder geschlossen war. Eine leichte Angelegenheit wurde die Sache für die Sprintermannschaften aber dennoch nicht, denn im Zuge eines Angriffs von Tony Martin (Columbia) hatten sich neben dem deutschen Zeitfahrtalent zehn weitere Fahrer, darunter auch Sven Krauss und Dirk Müller, gelöst. Bis auf eine knappe halbe Minute konnten sich die elf Fahrer entfernen, doch die Übermacht des Feldes stellte sich 21 Kilometer vor dem Ende als zu groß heraus. Das abermalige Scheitern einer Spitzengruppe sorgte aber auch im Finale auf dem drei Mal zu absolvierenden und 4,8 Kilometer langen Rundkurs nicht dafür, dass weitere Angriffe ausblieben. Die Mannschaften Gerolsteiner, Milram und Columbia ließen allerdings nun keine Angriffe mehr zu und sorgten dafür, dass eine Gruppe von 56 Fahrern geschlossen das Ziel erreichte, aus der heraus der Sprint lanciert wurde.

Wie bereits 13 Mal im Jahr 2008 ging aus einer solchen Entscheidung der Deutsche André Greipel vom Team Columbia als Sieger hervor, der bereits bei der Tour Down Under zu Beginn der Saison seine Erfolgsserie begonnen hatte. Auch Erik Zabel konnte den 26-jährigen Rostocker nicht gefährden und musste ihm den Vortritt lassen, fuhr aber mit Rang zwei eine Topplatzierung heraus und wurde im Ziel ebenso gefeiert wie der Sieger Greipel. Dritter wurde Robert Förster vom Team Gerolsteiner, vor Sparkasse-Profi Eric Baumann. Erst auf Platz fünf folgte mit Michael Van Staeyen vom Rabobank-Nachwuchsteam ein nicht aus Deutschland stammender Profi. Hinter dem Argentinier Juan José Haedo schaffte dahinter es mit Daniel Musiol vom Team Volksbank-Corratec sogar noch ein fünfter Deutscher unter die besten Zehn.

Erik Zabel, dessen Abschied dafür sorgte, dass das Tagesresultat fast in den Hintergrund rückte, zeigte sich anschließend sehr zufrieden über sein letztes Rennen auf deutschem Boden: „Ich habe bei der Begeisterung am Streckenrand heute gesehen, dass der Radsport in Deutschland lebt. Es war ein spannendes Finale. Ich habe mich am Hinterrad von Andre Greipel orientiert und versucht, auf den letzten Metern noch an ihm vorbei zu ziehen. Andre hat in dieser Saison schon oft gezeigt, dass er im Finale über eine sehr hohe Endgeschwindigkeit verfügt. Leider konnte ich ihm auf den letzten Meter nicht mehr Paroli bieten. Ich möchte mich für viele schöne Jahre bedanken und gehe als Freund des Radsports.“

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André Greipel gewinnt den Münsterland Giro vor Erik Zabel (Foto: Mareike Engelbrecht/sparkassen-muensterland-giro.de)
André Greipel gewinnt den Münsterland Giro vor Erik Zabel (Foto: Mareike Engelbrecht/sparkassen-muensterland-giro.de)

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