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Rosseler gewinnt letzte Etappe des Circuit Franco-Belge – Flecha entreißt Roelandts im letzten Moment das Trikot
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05.10.2008

Rosseler gewinnt letzte Etappe des Circuit Franco-Belge – Flecha entreißt Roelandts im letzten Moment das Trikot

Info: Circuit Franco-Belge (2.1)
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)
Ranking zu: Gesamtweltrangliste



Die letzte Etappe des Circuit Franco-Belge hat beim Sieg des Belgiers Sébastien Rosseler (Quick-Step) noch mal für einen Führungswechsel zugunsten des Tageszweiten Juan Antonio Flecha (Rabobank) gesorgt, welcher Jürgen Roelandts die Gesamtführung erfolgreich streitig machte.

Mit einem 161,6 Kilometer langen Teilstück zwischen Havre und Tournai stand am heutigen Sonntag der letzte Akt des Circuit Franco-Belge an, dessen Ausgang noch keineswegs gewiss war. Die Strecke führte ausschließlich durch belgisches und vor allem flaches Terrain durch die Region Hinaut bis bei Kilometer 77 wie schon an bisher allen Tagen ein Rundkurs erreicht wurde, dessen 17,3 Kilometer Länge insgesamt sechs Mal zu absolvieren war. So war es zumindest geplant, aber extrem schlechtes Wetter sorgte dafür, dass die Organisatoren die letzten zwei Runden aussparten.

Die Etappe bot allerdings bereits weit vor den finalen Runden in Tournai einen abwechslungsreichen Rennverlauf, der vom ersten Kilometer an von zahlreichen Angriffen geprägt wurde, auch wenn die Vorstöße bis zum Kilometer 15 alle erfolglos blieben. Erst dann schaffte ein Quartett mit Matthieu Ladagnous, David Deroo, Adrian Palomares, Casper Jorgensen und Paul Sneeboer den Absprung und nahm mit guten Aussichten die goldene Gruppe des Tages zu stellen die nächsten Kilometer in Angriff, auf denen die Spitzenreiter über eine Minute herausfahren konnten. Nach 38 Kilometern kam es jedoch zu einer Kehrtwende, denn die niederländische Mannschaft Rabobank erhöhte massiv das Tempo und brachte das Peloton innerhalb von nur fünf Kilometern wieder fast an die Gruppe heran. Noch vor dem Zusammenschluss übernahm aber wieder große Hektik die Überhand, die sogar dazu führte, dass sich Favoriten genötigt sahen mit einzugreifen. So kam es dann zu einer Auffüllung des Quartetts auf insgesamt 26 Fahrer, unter denen sich auch der Gesamtführende Jürgen Roelandts und dessen Vorgänger Tyler Farrer, Juan Antonio Flecha, Sébastien Rosseler, Wouter Weylandt so wie Philippe Gilbert befanden. Für ein längerfristiges Bestehen war die Gruppe daher zu prominent besetzt, sodass letztlich nur Rosseler, Bram Tankink, Ladagnous und Matthew Goss übrig blieben, während ihre kurzzeitigen Begleiter bei Kilometer 55 wieder gestellt wurden. Doch auch das zweite Spitzenquartett des Tages war nicht mit mehr Glück gesegnet und konnte nur bis zwei Kilometer nach der ersten Zielpassage an der Spitze verweilen, während unterdessen der Auftaktsieger Tom Boonen aufgrund einer durch einen Sturz zugezogenen Verletzung am rechten Handgelenk die Segel strich.

So war auch in der Folgezeit höchste Aufmerksamkeit von den Favoriten gefragt, von denen Philippe Gilbert und Jürgen Roelandts nicht nur die ersten beiden Plätze bei einer einzigen Bergwertung des Tages belegten, sondern auch in einer zwischenzeitlich an der Spitze befindlichen 20-köpfigen Gruppe vertreten waren, deren Schicksal sich aber nicht von den vielen bisherigen erfolglosen Vorstößen unterschied. Ein paar Angriffe später war es dann allerdings ein Septett mit Sébastien Rosseler (Quick Step), Mickaël Delage (Francaise des Jeux), Lars Ytting Bak (CSC-Saxo Bank), Koen De Kort (Astana), Stijn Vandenbergh (Ag2r-la Mondiale) und Matthé Pronk (Cycle Collstrop), welches sich einen aussichtsreichen Vorsprung von maximal 40 Sekunden erkämpfte. Lange aber blieb die Gruppe nicht zusammen, denn Rossseler und Flecha setzten sich von ihren Begleitern ab, welche bald Unterstützung von Philippe Gilbert bekamen, der mit einem Angriff aus dem Feld heraus gefahren war. Nun entwickelte sich ein Kampf um jeden Meter, denn Gilbert vermochte sich bis auf wenige Sekunden an das Spitzenduo zu nähern. Nachdem bei noch vier zu fahrenden Kilometer der Abstand lediglich vier Sekunden betragen hatte, kam es auf den folgenden zwei Kilometern zu einer Vorentscheidung, denn der inzwischen allein fahrende Gilbert konnte sich Rosseler und Flecha nicht weiter nähern und wurde auf ein knappe halbe Minute distanziert, ehe er sogar vom Feld eingeholt wurde.

Die beiden Spitzenreiter hielten aber bis zum Ende ihre Position und machten den Tageserfolg unter sich aus. So konnte Sébastien Rosseler, der sich gegenüber Flecha durchsetzte, doch noch am Ende einer langen Saison nach einem Erfolg bei einem kleinen Event in Ruddervoorde einen Sieg in einem UCI-Rennen einfahren, der gleichbedeutend mit dem zweiten Tageserfolg für Quick Step war. Der als Zeitfahrspezialist bekannte 27-Jährige schwärmte im Anschluss über den Moment des Triumphs: „Es war ein großartiges Gefühl mit den Händen in der Luft die Ziellinie als Erster zu überqueren. Wenn man ein Zeitfahren gewinnt, hat man meistens nicht die Zeit den Erfolg zu genießen, wie ich es heute tun konnte.“ Eine gute halbe Minute machte Wouter Weylandt als Sprintschnellster aus dem Feld heraus als Dritter den Tag für Quick Step perfekt. Hinter Jonas Vangenechten (Groupegobert.com) und Alexandre Usov (Ag2r-La Mondiale) erreichte der Deutsche Sebastian Siedler (Skil-Shimano) Rang fünf.

Juan Antonio Flecha musste sich aber nicht grämen, denn der zweite Rang reichte dem Spanier vom Team Rabobank um die Gesamtführung von Jürgen Roelandts zu übernehmen und damit den ersten Rundfahrtssieg seiner Karriere einzufahren. Der zweite Gesamtrang ging mit 12 Sekunden Rückstand an den Tagesbesten Sébastien Rosseler, der damit noch um sechs Sekunden an Roelandts vorbei zog, welcher immerhin das Trikot des Punktbesten gewann. In der Wertung der Spezialsprints kam es dagegen nochmal zu einem Führungswechsel, da Philippe Gilbert genügend Zähler sammelte um sich an die Spitze zu setzen. Der Sieg in der Bergwertung von Sven Nevens hatte durch den großen Abstand zu seinem Verfolger bereits gestern festgestanden.

-> Zum Resultat und allen Endständen





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