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Greipel lässt zum TDU-Auftakt Sprinterkonkurrenz hinter sich
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20.01.2009

Greipel lässt zum TDU-Auftakt Sprinterkonkurrenz hinter sich

Info: TOUR DOWN UNDER
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)
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Mawson Lakes, 20.01.2009 - Der 26-jährige André Greipel hat das Unternehmen Titelverteidigung bei der Tour Down Under mit einem Tagessieg auf der ersten Etappe erfolgreich begonnen. Nach einer perfekten Vorarbeit seiner Columbia-Mannschaft platzierte er sich vor den beiden Australiern Baden Cooke (UniSA) und Stuart O'Grady (Saxo Bank).


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Schon Wochen vor dem eigentlichen Start hatte Lance Armstrong der zwar seit dem letzten Jahr als ProTour-Event eingestuften Rundfahrt zu einem weltweiten und ungekannten Publicityschub verholfen. Dass der siebenmalige Toursieger aus Texas bei dem sechstätigen und stark auf Sprinter zugeschnittenen Rennen wohl kaum um den gen mit dem orangenen Trikot ausgelobten ersten Gesamtrang fahren dürfte, war dabei nebensächlich und auch beim Auftaktkriterium in Adelaide am vergangenen Sonntag stand der 37-Jährige mehr unter Beobachtung als der Sieger Robbie McEwen. Auch wenn auf dem heutigen ersten Teilstück zwischen Norwood uns Mawson Lakes über 140 Kilometer diese Begeisterung für den charismatischen Amerikaner nicht abriss, so standen auf der Etappe erneut die Sprinter im Vordergrund, denn lediglich kleinere Erhebungen, von denen zwei als Bergwertungen ausgeschrieben waren, stellten sich den 133 Profis in den Weg. Dass die letzten Kilometer dagegen fast ebener Natur waren, ließ die Chancen für einen erfolgreichen Fluchtversuch angesichts der Interessenslage der Sprintermannschaften sehr schrumpfen.

Nach dem scharfen Start ließen sich der Baske Andoni Lafuente von Euskaltel-Euskadi und der Niederländer Olivier Kaisen von Silence-Lotto davon nicht beirren und eröffneten ihre Saison 2009 gleich mit einem Angriff. Da die beiden mutigen Ausreißer alleine bei ihrem Unternehmen blieben, sahen auch die Sprintermannschaften keine Veranlassung die Nachführarbeit zu übernehmen, was Kaisen und Lafuente innerhalb von zehn Kilometern zwei Minuten Vorsprung bescherte. Es schien so eine überschaubare Rennsituation zu bleiben, doch je näher die ersten Sprintwertung rückte, kam mehr Unruhe ins Peloton aus dem heraus der ehemalige australische Meister William Walker von Fuji-Servetto herausfuhr und sich auf die Verfolgung der mittlerweile auf sechs Minuten enteilten Spitzenreiter zu machen. Auch den Sieger des Kriteriums von Adelaide, Robbie McEwen, ergriff plötzlich die Initiative. Der Katyusha-Profi versuchte mit den Begleitern Mickael Buffaz (Cofidis), Pablo Urtasun (Euskaltel-Euskadi) und Jack Bobrigde zu Walker aufzuschließen, doch als Resultat aus den neuerlichen Angriffen hatte das Feld Tempo aufgenommen und machte sich auf, nachdem es kurzzeitig sogar in zwei Teile zersplittert war, die Verfolger zu stellen.

Die Gruppe um McEwen konnte sich sogar nicht mehr bis zur Sprintwertung halten, die dagegen Walker immerhin noch ebenso wie die erste Bergwertung als Dritter hinter dem Duo Kaisen und Lafuente belegte, welches sich die beiden ersten Plätze gerecht teilte. Als Solist hatten aber seine Bemühungen nach den Sonderwertungen allerdings ihren Sinn verloren und so war es nur kurze Zeit später um ihn geschehen. Währenddessen verlief die Etappe genau im Geschmack der Sprinter, denn nach dem rasanten Wachstum schmolz der Abstand des Spitzenduos schon vor der zweiten Bergwertungen bei Kilometer 62 kontinuierlich. Dort punktete Lafuente zum zweiten Mal als Erster und konnte sich zumindest schon einmal des Bergtrikots gewiss ein. Folgerichtig überließ er seinem Begleiter Kaisen die zweite und letzte Sprintwertung bei Kilometer 96, wo sich auch erstmals der Vorjahressieger André Greipel an der Spitze zeigte und sich die zwei Zähler für Rang drei so wie eine Bonussekunde sicherte. Sein Team Columbia war es auch, das in der Schlussphase gemeinsam mit Katyusha den verbliebenen Abstand endgültig egalisierte, auch wenn der Zeitpunkt über 30 Kilometer vor dem Ende noch einige Gefahren in sich barg.


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In dieser Situation sah der frisch gekürte U23-Meister Jack Bobridge, der bereits früher auf der Etappe aktiv war, seine Möglichkeiten und überbrückte die letzte Distanz zum mittlerweile alleine an der Spitze liegenden Kaisen, welcher seinen Begleiter Lafuente kurz zuvor verloren hatte. Das Aufschließen zum Niederländer genügte Bobridge aber nicht und so setzte er seinen Angriff als Solist fort. Im Feld hielt man sich mit einer überstürzten Reaktion zurück und ließ den jungen Einheimischen gewähren, der noch 40 Sekunden mit auf die letzten zehn Kilometer nahm. Über fünf Kilometer vor dem Ziel platzten dessen Träume jedoch als der Zusammenschluss wiederhergestellt war und die Sprinterteams endgültig das Geschehen in die Hand nahmen. Neben Rabobank und Katyusha baute Columbia mit Rogers, Hincapie, dem noch im letzten Jahr am Tag eins siegreichen Renshaw, Henderson und dem Schlussman Eisel einen perfekten Zug für den schon in manchen Medien titulierten „Germantor“ André Greipel auf, der zu einem perfekten Resultat führte.

Der Deutsche aus Rostock wusste diese perfekte Vorarbeit zu nutzen und sprintete zu seinem insgesamt fünften Tageserfolg bei der Tour Down Under. Der jüngst wegen eines geplatzten Vertrages in den Schlagzeilen gekommene Baden Cooke (UniSA) belegte dahinter Rang zwei vor Stuart O’Grady (Saxo Bank). Robbie McEwen landete auf dem vierten Platz, den Greipel noch bei dessen Sieg beim Down Under Classic inne hatte. Der junge Niederländer Wim Stroetinga vom Team Milram bestätigte sein guten Eindruck aus jenem Rundstreckenrennen, wo er Zweiter geworden war, mit einem guten siebten Tagesrang. Mit dem nach dem Umbruch einzigen im Rennstall verbliebenen Italiener Luca Barla schaffte es auf Platz neun ein zweiter Profi der deutschen Mannschaft unter die Top10. Der Star der Rundfahrt, Lance Armstrong, kam als 120. am Ende des Feldes zeitgleich mit dem Sieger ins Ziel. Im Gesamtklassement hat Greipel nach seinem Auftaktsieg fünf Sekunden auf den Tageszweiten Cooke und den fleißigen Bonifikationssammler Kaisen Vorsprung.

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