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El-Farès gelingt auf erster Etappe von Tirreno-Adriatico Überraschungserfolg
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11.03.2009

El-Farès gelingt auf erster Etappe von Tirreno-Adriatico Überraschungserfolg

Info: TIRRENO - ADRIATICO
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Capannori, 11.03.2009 - Der Franzose Julien El-Farès vom Team Cofidis und der Ukrainer Vladimir Duma von Ceramica Flaminia haben auf der ersten Etappe der Fahrt zwischen den zwei Meeren den Sprintern nach einer langen Flucht am Ende um wenige Sekunden widerstehen und einen Sensationssieg feiern können. Den Spurt der beiden Spitzenreiter entschied dabei El-Farès hauchdünn für sich und feierte seinen zweiten Profisieg.

In gewohnter Manier folgte schon fast traditionell wenige Tage nach dem Beginn der Fernfahrt Paris-Nizza das italienische Gegenstück mit dem Streckenverlauf von dem tyrrhenischen Meer im Westen hin zur östlichen Adria an der gegenüberliegenden Seite Italiens, bei dem ab dem heutigen Tag viele internationale Topfahrer die letzte Phase in der Vorbereitung auf den ersten Klassiker der Saison bei Mailand-San Remo einläuteten. Mit dem gefürchteten Anstieg von Montelupone, einem 30 Kilometer langen Zeitfahren so wie einer mittelschweren Bergetappe bot das diesjährige Programm von Tirreno-Adriatico an sieben Renntagen aber auch Rundfahrern die Möglichkeit zum Formtest auf höchstem Niveau, den unter anderem auch Linus Gerdemann, Andy Schleck, Andreas Klöden und der zurückgekehrte Ivan Basso wahrnehmen wollten. Bevor die Rundfahrer in das Tagesgeschehen eingriffen, stand am ersten Tag von Cecina nach Capannori aber eine von insgesamt vier flach bis hügeligen Etappen an, welche von ihrer Charakteristik keine leichte Aufgabe für die spurtschnellen Fahrer und ihre Mannschaften darstellte, da sich diese 40 Kilometer vor dem Ende einem Berg von sechs Kilometern Länge gegenüber sahen, was die Gefahr für zahlreiche erschwerende Angriffe in sich barg.

Wesentlich mehr zu Pass als die Streckenführung kam den Mannschaften der Sprinter die Rennkonstellation, denn nur ein Duo hatte sich zu Beginn aufgemacht, die Flucht nach vorne anzutreten. Diese beiden Profis waren der 23-jährige Franzose Julien El-Farès und der 37-jährige Ukrainer Vladimir Duma von Cermica Flaminia-Bossini Docce, welche bei optimalen Wetterbedingungen sich mehrere Minuten erarbeiteten. Auch wenn der Abstand in Zuge ihrer Arbeit maximal elf Minuten erreichte, gab es noch keinen Grund für die Sprinter in Panik zu verfallen, doch umso weiter das Rennen fortschritt und die Distanz zum Ziel schrumpfte, fehlte es an der Initialzündung. Erst als noch 40 Kilometern ausstehend waren, übernahm Quick Step für Tom Boonen die Verantwortung eröffnete die Aufholjagd, die sich allerdings schleppend gestaltete. Mit dem Erreichen des ein Mal zu fahrenden und 26 Kilometer langen Rundkurses rund um den Zielort Capannori waren auch das Cervélo TestTeam und Columbia-High Road aktiv in der Nachführarbeit geworden, um die noch immer mit knapp vier Minuten an der Spitze liegenden Ausreißer zu stellen. Somit stand zudem der letzte Anstieg auf dem Plan, an dem die Tempoarbeit im Feld wieder zu Stottern begann, denn mit Mark Cavendish fiel einer der Kapitäne durch Defekt zurück und auch die übrigen Mannschaften wollten die Steigung nicht noch weiter für ihre Sprinter erschweren, damit diese nicht zu sehr geschwächt würden. Parallel dazu sah Julien El-Farès an der Spitze des Rennens nun den Zeitpunkt gekommen, um sich seines Belgeiters zu entledigen, der ihm nicht folgen konnte und den Gipfel, wo El-Farès fünf Bergpunkte einstrich und damit als erster Träger des Sondertriktos fesstand, mit einigen Sekunden Rückstand erreichte. Die nachfolgende Abfahrt sorgte allerdings dafür, dass Duma den Anschluss wieder herstellen und seine Chancen auf einen eventuellen Tageserfolg wahren konnte. Diese Chance nahm nun immere schärfere Konturen an, denn mit 1:10min auf der Habenseite ging das ukrainisch-französische Ausreißerduo auf die letzten fünf Kilometer und verlor bis zur Flamme Rouge kaum mehr an Boden. Erst als El-Farès und Duma begannen sich gegenseitig zu belauern, schob sich die erste große Gruppe wieder heran, blieb aber letztlich noch auf Distanz.

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Nach 147 Kilometern fiel nun die Entscheidung in einem Zweiersprint, den El-Farès vom Hinterrad Dumas aus eröffnete und vorbeizog. Der Ceramica-Profi aber gab sich nicht geschlagen und blieb bis zum Ende in Reichweite, auch wenn er nicht mehr ganz an den Franzosen herankam. Den Spurt der Verfolger zwölf Sekunden später entschied Daniele Bennati von Liquigas für sich, vor Alessandro Petacchi von LPR Brakes, Tom Boonen von Quick Step und dem stark auftrumpfenden Fabian Wegmann, der erneut seine schon bei der Monte Paschi Eroica angedeutet gute Form unter Beweis stellte. „Das war eine gute Mannschaftsleistung heute“, war Wegmann zufrieden. „Wir sind im Finale zu dritt ganz vorne dabei gewesen. Es ging nur noch um Platz drei und es waren noch einige gute Sprinter vorne dabei, daher konnten wir auch nicht mehr machen. Das Finale war hektisch, aber wir haben uns behauptet und eine gute Position gefunden. Daher bin ich mit Platz sechs zufrieden.“

Durch die Fehlspekulation des Feldes konnte so El-Farès nach einem Etappensieg bei der Pyrenäen-Rundfahrt im jahre 2006 nicht nur seinen zweiten Sieg feiern, sondern sich auch im Ziel mit den Trikots für den Gesamtführenden, den Punktbesten und den Führenden in der Bergwertung ehren lassen. Während der Cofidis-Profi die morgige-Rundfahrt im an das Rennlogo angepasste grün-blaue Führungstrikot an den Start gehen wird, musste der Schweizer Fabian Cancellara mit sieben Minuten alle Hoffnungen auf eine Wiederholung seines Vorjahreserfolgs begraben. Mit Stijn Devolder (+1'57'') und Marzio Bruseghin (+1'16'') mussten auch zwei weitere Fahrer, die dem Favoritenkreis zugeordnet wurden, Rückstand hinnehmen und gehen mit einem schweren Rucksack auf die nächsten Teilstücke.

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Weiterer Bericht:
Fabian Wegmann Sechster bei Tirreno-Auftaktetappe





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