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Klöden mit Zeitfahrsieg auf Weg zu zweitem Gesamtsieg bei Tirreno-Adriatico
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15.03.2009

Klöden mit Zeitfahrsieg auf Weg zu zweitem Gesamtsieg bei Tirreno-Adriatico

Info: TIRRENO - ADRIATICO
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Macerata, 15.03.2009 - Am fünften Tag der in diesem Jahr zum insgesamt 44. Mal ausgetragenen italienischen Rundfahrt hat Andreas Klöden seine gute Form mit einem Sieg beim 30 Kilometer langen Einzelzeitfahren untermauert. Der Deutsche vom Team Astana schob sich damit knapp vor Thomas Lövkvist an die Spitze der Gesamtwertung und könnte nun nach 2007 zum zweiten Mal das Etappenrennen als Sieger beenden.

Das heutige Zeitfahren war schon vor Beginn der Rundfahrt von vielen als Gradmesser für den Gesamtsieg eingestuft worden und durch die knappen Abstände nach der gestrigen Ankunft am Montelupone verstärkte die Situation die Charakteristik einer wohlmöglichen Vorentscheidung auf der 30 Kilometer langen Einzelprüfung mit Start in Loreto und Ziel in Macerata noch im Hinterland der Adriaküste. Das fünfte Teilstück präsentierte sich dabei mit einem Anstieg im ersten Drittel und einer 3,8 Kilometer langen Schlusssteigung als sehr anspruchsvoll, was Vorhersagen über den möglichen Ausgang schwierig machten.

Mehr als schwierig, so stand fest, würde es auch der Führende Joaquin Rodriguez haben, der sich einer Vielzahl von ambitionierten ausgewiesenen Zeitfahrern gegenübersah, welche die Übernahme des Leadertrikot im Sinn hatten. Bevor es zum Schlagabtausch der besten im Gesamtklassement kam, eröffnete um fünf nach halb zwölf der Olympiasieger im Zeitfahren, Fabian Cancellara aus der Schweiz, das Rennen, das er aber nicht zu dominieren vermochte wie andere Entscheidungen in dieser Disziplin. Nachdem der Saxo Bank-Profi mit einer Zeit von 45:47min eine am Ende für Platz 118 reichende Marke ablieferte, war es später mit dem Belgier Stijn Devolder der 58. des Gesamtklassement, der eine dauerhafte Bestzeit setzte und einen Bezugspunkt schuf, an dem reihenweise die folgenden Fahrer scheiterten. Auch die deutsche Hoffnung Linus Gerdemann vom Team Milram musste sich eine halbe Minute hinter dem belgischen Meister in dieser Disziplin einordnen. Wesentlich näher kam der Italiener Michele Scarponi von Serramenti PVC Diquigiovanni-Androni Giocattoli, dessen Leistung sich nur um eine Sekunde von der Devolders unterschied.

Die Bestmarke des 29-Jährigen sollte aber nicht länger der Bezugspunkt zum ersten Zwischenrang darstellen, da der Deutsche Andreas Klöden nach Rang drei bei der Algarve-Rundfahrt hinter Chavanel und Contador zum zweiten Mal eine gute Leistung in einem Einzelzeitfahren abrief und die Bestzeit um 20 Sekunden verbesserte. Der vierte große Rundfahrtsspezialist im Bunde von Astana hatte somit die Latte für die noch auf der Strecke befindlichen Fahrern hoch gelegt. Erwartungsgemäß konnten die direkt vor ihm platzierten Stefano Garzelli (+42’’), Ryder Hesjedal (+1’26’’), Vincenzo Nibali (+1’07’’) und Danilo Di Luca (+2’26’’) diese Hürde nicht überspringen und ordneten sich klar hinter dem Gesamtsieger der Rundfahrt von 2007 ein. Als nach den Zwischenzeiten noch einzig möglicher Kontrahent versuchte der Zweite in der Nachwuchswertung und Tagesdritter von Montelupone, Thomas Lövkvist von Columbia-High Road, noch zumindest in die Nähe des Deutschen zu kommen um von 15 Sekunden Vorsprung vor der Etappe zehren und das Führungstrikot übernehmen zu können. Dieses Ziel verfehlte der 24-jährige Sieger der Monte Paschi Eroica um fünf Sekunden, was den dritten Tagesrang mit 21 Sekunden Rückstand auf Klöden und einer Sekunde Rückstand auf Devolder bedeutete, so wie die zweite Gesamtposition. Als der Schwede das Ziel erreicht hatte, befanden sich noch drei Fahrer auf der Strecke, doch weder Davide Rebellin (Serramenti PVC Diquigiovanni), noch Julien El-Farès (Cofidis) noch Joaquin Rodriguez (Caisse d’Epargne) schafften den Sprung unter die besten zehn des Tages, wodurch sich tiefgreifende Verschiebungen im Gesamtklassement ergaben.

Die größte aus der heutigen Etappe resultierenden Veränderung des Tages war der Vorstoß Klödens von Rang neun auf eins, womit er sich in die Position brachte, die er schon 2007 inne hatte, als er einen Tag vor Ende die Führung übernommen und bis zum Ende verteidigt hatte. Dass am Schluss der Rundfahrt Klöden erneut als Gesamtsieger stehen könnte, ist jedoch noch nicht in Stein gemeißelt, da noch zwei teilweise anspruchsvolle Etappen das Restprogramm bilden und sein nächster Verfolger Lövkvist mit fünf Sekunden noch am Bild des Gesamtsiegers vom Team Astana kratzt. Ebenfalls nahe kommen können dem Deutschen noch die Italiener Scarponi und Garzelli mit 21 bzw. 41 Sekunden Abstand. Ab dem fünftplatzierten Rebellin übersteigen die Rückstande die Marke von einer Minute, doch haben Linus Gerdemann und Ivan Basso beispielsweise als Siebter (+1’22’’) und Achter (+1’25’’) bei entsprechendem Rennverlauf noch eine Fülle von Chancen ihre Position zu verbessern. Einen großen wenn auch erwarteten Abfall erlebten hingegen der bisher zwei bestplatzierten El-Farès und Rodriguez auf die mit mehr als zwei Minuten Rückstand verbundenen Ränge 16 und 21.

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Weiterer Bericht:
Gerdemann schafft Sprung in die Top Ten


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Andreas Klöden nach Zeitfahrsieg neuer Leader bei Tirreno-Adriatico


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