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André Schulze spurtet aus dem Windschatten zum Sieg auf der 3. Etappe der Tour of Turkey
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14.04.2009

André Schulze spurtet aus dem Windschatten zum Sieg auf der 3. Etappe der Tour of Turkey

Info: Presidential Cycling Tour (2.1)
Autor: Henning Witteborg (cycling-report.de)



Bodrum, 14.04.2009 - Dem Deutschen André Schulze aus der tschechichen Mannschaft PSK-Whirlpool ist auf der dritten Etappe der 45. Türkei-Rundfahrt zwischen Kusadasi und Bodrum der Etappensieg im Sprint gelungen. Er war dabei schneller als Giuseppe Palumbo von Acqua e Sapone und Daryl Impey von Barloworld. Im Gesamtklassement verteidigte Mauro Finetto seine Spitzenposition ohne Schwierigkeiten.

Erste Bergprämie am dritten Tag
Am dritten Tag der 45. Türkei-Rundfahrt erwartete die Fahrer die bis dahin schwierigste Etappe über 166,1 Kilometer vom Zielort des Vortages, Kusadasi, immer antlang der Küste nach Bodrum. Die Schwierigkeiten der dritten Etappe definierten sich allerdings nicht über die bisher größte Länge, sondern über die topographischen Erhebungen, von denen die zweitgrößte nach 117,5 Kilometern als Bergwertung ausgeschrieben war, wenn auch nur als Kategorie zwei und damit als die niedrigste der Rundfahrt. Daneben waren auf der Strecke in gewohnter Weise je ein Zwischensprint und je ein Beauty Sprint nach 38,5 und 73,1 Kilometern platziert, welche eine sichere Beute für die Ausreißer des Tages sein sollten.

Ungefährliches Trio gelingt Fluchtversuch
Ohne Behcet Usta und Bunyamin Ozdemir von der türkischen Nationalmannschaft machte sich das Fahrerfeld um Viertel vor Eins auf den Weg und sah im Gegensatz zu den oft langwierigen Gruppenbildungsphasen der ersten beiden Tage schnell eine stabile Formation an der Spitze, die sich zunächst aus Vladimir Isaychev (Xacobeo Galicia), Oscar Garcia Casarrubios (Contentpolis-AMPO), Alessandro Fantini (Acqua e Sapone) und Zwonimir Pokupec (Loborika) zusammengesetzt hatte, dann aber den Letztgenannten verlor, nachdem zuvor mit Tomislav Danculovic ein weiterer Fahrer der kleinen kroatischen Loborika-Mannschaft nicht den Sprung nach vorne geschafft hatte. Für das Team des Führenden Mauro Finetto, CSF Group-Navigare, ging von dieser Gruppe keine Gefahr aus, da Isaychev, Garcia und Fantini im Klassement weit mehr als 20 Minuten Rückstand auf den Mann im gelben Trikot aufwiesen. Aus dieser Situation heraus ließ man es im Peloton etwas ruhiger angehen und die Ausreißer schnell auf mehrere Minuten ziehen, sodass das Trio beim von Fantini gewonnenen Zwischensprint schon knapp siebeneinhalb Minuten vorne lag. Der dort erstplatzierte Italiener vom Team Acqua e Sapone setzte dabei seine Linie fort, sich bei Zwischensprints aktiv zu zeigen, nachdem er gestern bereits den ersten Sonderspurt für sich entschieden hatte. Bedingt durch die Tatsache, dass neben den Beauty Sprints die Zwischenprämien unterwegs nicht als gesonderte Wertung geführt werden, konnte er sich dadurch nur minimal in dem von Finetto punktgleich vor Fantinis Mannschaftskollegen Donati angeführten Klassement verbessern. In der Abrechnung für die Beauty Sprints war es dagegen besser um die Erfolgsaussichten einen Angriff auf das auf den Schultern von Diego Caccia nach dessen Ausreißversuch am Vortag ruhende blaue Trikot zu wagen bestellt, sodass sich Fantini auch diese Sonderwertung gutschrieben ließ. In der Folge dauerte es noch 22 Kilometer, ehe man im Feld sich zu regen begann, indem die türkische Nationalmannschaft das Heft das Handelns an sich riss und mit der Reduzierung des Abstandes begann. Bei den Topmannschaften mit sprintstarken Fahrern in ihren Reihen registrierte man dies als willkommene Vorarbeit bis man knapp 60 Kilometer vor Schluss das Tempodiktat übernahm, um den noch bei über acht Minuten befindlichen Vorsprung aufzuholen.

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Packendes Duell zwischen Ausreißern und Hauptfeld
Bevor die Ausreißer unter diesem nun stärker werdenden Druck von hinten ihren Blick auf den möglichen Tageserfolg richteten, stand bei einer noch ausstehenden Distanz von 48 Kilometern nach einem knapp zwei Kilometer langen ansteigenden Stück die erste Bergprämie der Rundfahrt auf dem Etappenplan, die Isaychev für einen Vorstoß und der Distanzierung seiner Begleiter nutzte. Der Russe sicherte sich damit die fünf Punkte für Rang eins und damit das erste rote Trikot für den Bergbesten bei der 45. Austragung. Während Fantini dem Xacobeo-Profi bei dessen Angriff noch folgen und kurz nach Passierung der Bergwertung den Anschluss finden konte, verlor Garcia den Kontakt, den er durch das hohe Tempo der beiden Spitzenreiter nicht mehr wieder herstellen konnte. Das Duo Isaychev und Fantini versuchte derweil dem rasanten von Barloworld, Milram und ISD vorangetriebenen Vorsprungsverlust entgegenzuwirken, musste aber innerhalb von zehn Kilometern eine weitere Reduzierung auf 4:48min hinnehmen, während der inzwischen resignierende Garcia kurze Zeit später vom Feld gestellt wurde. Die Gegenwehr des italienisch-russischen Zweiergruppe funktionerte bald jedoch unterdessen so gut, dass sich der Abstand trotz der massiven Bemühungen der inzwischen fast vollständig an der Spitze versammelten Milram-Mannschaft so wie von ISD-Danieli bei viereinhalb Minuten stabilisierte und die Hoffnungen der tapferen Ausreißer nährte. Auch bei noch 20 zu fahrenden Kilometer waren mit 3:20min Vorsprung für Isaychev und Fantini noch viele Chancen für die Spitzenreiter ihr Unternehmen erfolgreich zu beenden vorhanden. Mit den schwindenden Kräften sank aber auch der Vorsprung auf den letzten 20 Kilometer sehr schnell, denn eine Allianz aus Milram, Barloworld, Vorarlberg-Corratec, ISD und Fuji-Servetto sorgte zudem für ein horrendes Tempo bei den Verfolgern. Erschwerend kam ein unterschiedliches Leistungsniveau am Berg bei Fantini und Isaychev hinzu, das sich schon bei der Bergwertung angedeutet hatte und im Finale zwölf Kilometer vor dem Ziel dazu führte, dass sich bald nur noch der Russe an der Spitze befand. Parallel dazu versuchte der Deutsche Markus Fothen vom Team Milram jene Steigung für eine Attacke zu nutzen mit der er den verbliebenen Ausreißer überholte. Nach kurzem Innehalten im Feld entschieden sich Francesco di Paolo von Acuqa e Sapone und Carlo Scognamiglio von Barloworld dazu ihm nachzusetzen und erreichten den letztjährigen Tour de Suisse-Etappensieger. Eine entscheidende Lücke tat sich allerdings nicht auf und so konnten nach zwei Kilometern mit Clements Frankhauser von Elk Haus und Vid Ogriz von Loborika zwei weitere Fahrer aufschließen, die aber der Gruppe keine entscheidend neue Dynamik verliehen, sodass es acht Kilometer vor Schluss zur Neutralisierung der Spitzenreiter kam. Im Anschluss daran nahm das Feld wieder Fahrt auf und es schien auf eine Sprintankunft hinauszulaufen, die nur noch Manuele Bindi von Lampre zwei Kilometer vor dem Ziel nach einem kleinen in einem abfallenden Stück herausgeholten Vorsprung in Gefahr brachte, doch auch sein Versuch blieb erfolglos.


Weiterer Bericht: Robert Förster arbeitet sich in der Türkei vor

André Schulze Sprintsieger
In einem vom Südafrikaner Robert Hunter (Barloworld) mit einem sehr frühen Antritt eröffneten Spurt konnte sich der Deutsche André Schulze mit einem Antritt aus dem Windschatten des Italieners Giuseppe Palumbo (Acqua e Sapone) im kurvigen Finale durchsetzen und seinen ersten Saisonsieg und den ersten für sein tschechisches Team PSK-Whirlpool feiern. Der 34-Jährige hatte bereits am Vortag mit Rang zwei hinter dem Ausreißer David Garcia Dapena seine Sprintform unter Beweis gestellt, die er nun in seinen siebten Erfolg als Profi umwandeln konnte, der zudem nach einem dritten Rang bei den drei Tagen von de Panne die dritte Podestplatzierung für sich und seinen Rennstall darstellte. Den dritten Rang belegte der zweite südafrikaniche Sprinter in den Reihen Barloworlds, Daryl Impey, vor dem Schweden Jonas Ljungblad (Silence-Lotto). Dahinter gelang als Fünfter dem Milram-Sprinter Robert Förster die bisher beste Platzierung bei der Rundfahrt, während sich unterdessen der Schweizer David Loosli (Lampre) nach Rang acht und siebenbei den ersten beiden Tagen der Rundfahrt um einen weiteren Platz auf die Position sechs verbesserte, den er auch im Gesamtklassement inne hat. Eine gute Leistung lieferte ebenfalls der Deutsche Daniel Musiol vom österreichischen Team Vorarlberg-Corratec als Neunter ab, einen Rang vor Clements Frankhauser.

Das gelbe Trikot verblieb weiterhin im Team CSF Group-Navigare bei Mauro Finetto, der in die morgige Bergetappe mit sechs Sekunden Vorsprung vor seinem Teamkollegen Mauro Richeze und acht Sekunden Vorsprung vor dem Vorjahressieger David Garcia Dapena geht.

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André Schulze spurtet aus dem Windschatten zum Sieg auf der 3. Etappe der Tour of Turkey
Foto: Sabine Jacob, www.eventfoto-jacob.de

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