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Tour of Britain: Kai Reus krönt lange Flucht mit Etappensieg und Gelbem Trikot
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13.09.2009

Tour of Britain: Kai Reus krönt lange Flucht mit Etappensieg und Gelbem Trikot

Info: Tour of Britain (2.1)
Autor: H.O.



NewcastleGateshead, 13.09.09 - Der Überraschungssieger der zweiten Etappe der Tour of Britain heißt Kai Reus. Der Niederländer vom Team Rabobank gehörte zu einer ursprünglich dreiköpfigen Ausreißergruppe und wehrte sich bis zuletzt erfolgreich gegen das Schicksal des Eingeholtwerdens. Neun Sekunden rettete er ins Ziel vor dem Feld, das angeführt wurde von den beiden Norwegern Alexander Kristoff (Joker Bianchi) und Edvald Boasson Hagen (Columbia-HTC). Durch seinen Coup übernimmt Reus mit 16 Sekunden Vorsprung das gelbe Führungstrikot von Auftaktsieger Chris Sutton (Garmin-Slipstream). Martin Reimer verpasste als Vierter heute knapp das Podium.

Die zweite Etappe führte die Fahrer von Darlington über 153,3 km in das nordenglische Ballungszentrum, das sich zusammensetzt aus Newcastle upon Tyne und Gateshead. Im letzten Jahr bereits hatte die Rundfahrt in dieser Gegend Station gemacht. Bei zunächst regnerischem, aber dann immer freundlicher werdendem Wetter gingen nur noch 99 Fahrer an den Start, denn Ricardo Van Der Velde (Garmin) konnte nach einem Sturz gestern das Rennen heute nicht wieder aufnehmen.

De Gendt, Kangert und Reus auf der Flucht
In der hektischen Anfangsphase wurden sämtliche Ausreißergruppen vom Peloton als zu gefährlich eingestuft und in kürzester Zeit zurückgeholt – unter anderem versuchte der Vorjahressieger Lequatre an der ersten der drei zur niedrigsten Kategorie gehörenden Bergwertungen vergebens sein Glück. Doch endlich stabilisierte sich die Lage, als man kurz vor dem mittleren Anstieg den Belgier Thomas de Gendt (Topsport) und den Esten Tanel Kangert (Ag2r) entkommen ließ. Dabei hatte Ersterer es offensichtlich auf eine Verteidigung seines in der gestrigen Flucht errungenen Sprinttrikots abgesehen, während Letzterer vermutlich die Gelegenheit nutzen wollte, sich nach seiner zehnmonatigen Verletzungspause, die erst vor ein paar Wochen zu Ende gegangen war, wieder einmal in Szene zu setzen. Schon bald bekamen sie Gesellschaft in Gestalt des Niederländers Kai Reus (Rabobank).

Zunächst dasselbe Spiel wie immer…
Der Vorsprung der Dreiergruppe stieg an auf maximal fünfeinhalb Minuten bei der letzten Bergwertung, sank in der Folge aber kontinuierlich, bis er 40 km vor dem Ziel nur noch etwas über zwei Minuten betrug. Auf dem flacheren, teils abfallenden Terrain sah es so aus, als würde die Flucht schnell und auch sicher zu Ende gehen. Vor allem die Männer von Garmin um den in Gelb fahrenden Auftaktsieger Chris Sutton und das Team Barloworld, das eine Wiederholung oder lieber noch Verbesserung des zweiten Platzes vom Vortag anstrebte, sorgten für Tempo und ein langgestrecktes Peloton.
Es war Kangert, der als Erster zurückfiel und eingeholt wurde, doch De Gendt und Reus wehrten sich erfolgreich, verdoppelten den zwischenzeitlich auf unter 60 Sekunden gefallenen Vorsprung wieder und nahmen so auch noch die letzte der drei Sprintwertungen mit. 15 km vor dem Ziel ergriff der Niederländer die Initiative und setzte sich von seinem belgischen Mitstreiter ab, der angesichts der vielen Fluchtkilometer des gestrigen und des heutigen Tages zu müde war, um zu folgen. Allerdings hatte er das Soll auch übererfüllt, hatte er doch nicht nur die Führung in der Sprintwertung erfolgreich verteidigt, sondern sich auch an die Spitze des Bergklassements gesetzt.

…doch diesmal geht die Rechnung der Verfolger nicht auf
Wider Erwarten gelang es dem jagenden Feld auf den letzten Kilometern nicht, den verbliebenen Flüchtling zu stellen – und das obwohl dieser auf der geraden, gut einsehbaren Schnellstraße eigentlich psychologisch im Nachteil war. An der 10.000-Meter Marke hatte er noch fast 2 Minuten Guthaben, 4 km vor der Ziellinie immerhin noch halb so viel. Neun Sekunden entschieden letztlich darüber, dass der 24-jährige Niederländer, der schon seit Jahren in den Diensten von Rabobank steht, in Newcastle/Gateshead seinen größten Erfolg seit seinem fürchterlichen Trainingsunfall im Juli 2007 feiern konnte, dessen Folgen ihn praktisch eine ganze Saison lang außer Gefecht gesetzt hatten.

Doppelter Erfolg für Reus
Den Sprint der nachfolgenden großen Gruppe gewann der Norweger Alexander Kristoff von Joker Bianchi, der 2009 schon zahlreiche Podiumsplätze auf der Europe Tour hat herausfahren können, und zwar vor seinem ungleich berühmteren Landsmann Edvald Boasson Hagen (Columbia). Der deutsche Meister Martin Reimer (Cervélo Test Team), gestern bereits Siebter, verpasste knapp den Sprung unter die ersten Drei, ließ aber erneut Danilo Napolitano (Katjusha, 5.) und diesmal auch Michele Merlo (Barloworld, 6.), den Zweiten der Auftaktetappe, hinter sich.

Mit seinem sensationell herausgefahrenen Etappensieg übernimmt Kai Reus sogar das Gelbe Trikot vom Australier Chris Sutton, dem ein neunter Platz im Finale nicht zur Verteidigung der Gesamtführung reichte. Der Niederländer hat nun 16 Sekunden Vorsprung auf den Garmin-Profi und weitere drei Sekunden auf Kristoff. Martin Reimer ist hier Siebter (+ 26 Sek.).

-> Zum Resultat

Der morgige Tag spielt sich durchgehend in Schottland ab, womit die Rundfahrt auch ihren nördlichsten Punkt erreicht. Die Etappe von Peebles nach Gretna Green ist ebenso lang we die heutige und führt das Peloton durch ein anspruchsvolles, rauhes, aber sehr malerisches Gebiet.





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