|
|||||||||||||||||
Start >
Cycle Award 2014 Cycle Award 2009 - Die Nominierten Teil 3 (Rubrik Teams und Fahrer) |
|||||||||||||||||
14.10.2009 | |||||||||||||||||
Cycle Award 2009 - Die Nominierten Teil 3 (Rubrik Teams und Fahrer)Info: Die Wahl beginnt am 17.10. | Cycle Award Hall of FameAutor: Jörg Schröder (Links2003) | H.O. | Martin Schwarz (matrixman) 14.10.2009 - Die Radsport-Saison 2009 neigt sich ihrem Ende zu und erlebt am kommenden Samstag mit der Lombardei-Rundfahrt ihr letztes großes Highlight. An diesem Tag, dem 17. Oktober, wird auch der 5. Cycle Award starten, die alljährliche große Wahl der besten Fahrer, Teams, Rennen uvm. in 27 verschiedenen Kategorien! Im Laufe der Woche stellen wir Euch unsere Nominierungen für alle Kategorien vor, aus denen Ihr dann die Cycle Award Gewinner des Jahres 2009 wählen dürft. Heute: Rubrik Teams und erste Kategorien der Rubrik Fahrer Es kann zwar immer nur ein Fahrer ein Rennen gewinnen, aber Radsport ist trotzdem auch ein Mannschaftssport, weshalb wir vier Awards für die Teams vergeben. Jeweils einen gibt es für das beste ProTour, Professional und Continental Team - und in diesem Jahr erstmals auch einen für das beste Frauen-Team. Gleichzeitig wollen wir uns aber auch den Fahrern zuwenden, heute zunächst dem Nachwuchs bis 25 Jahre und den U23-Fahrern, die außerhalb der ProTour fahren, sowie den größten Überraschungen der Saison. - Bestes ProTour Team | Bestes Professional Team | Bestes Continental Team | Bestes Frauen-Team | Bester Nachwuchsfahrer (bis 25 Jahre) | Bester U23-Fahrer außerhalb der ProTour | Größte Überraschung - Rückblick Cycle Award 2008: Alberto Contador der große Sieger, Ehrenpreis für Erik Zabel Bestes ProTour Team
Astana hat sich seine Nominierung durch seine starke Kletterfraktion verdient. Geht es um Gesamtwertungen bei bergigen Rundfahrten (Gewinn: Tour of California, Volta ao ALgarve, Baskenland-Rundfahrt, Vuelta a Castilla y Leon, Tour de France), ist Astana bei exzellenten Fahrern wie Alberto Contador (Toursieger), Lance Armstrong, Andreas Klöden oder Levi Leipheimer fast immer in der Favoritenrolle. Diese errangen aber auch 90% der Teamsiege, was die niedrige Leistungsdichte des kasachischen Teams zeigt. Durch die starken Bergfahrer belegt Astana 1. Platz im World Ranking, in der alle Rennen umfassenden Live-Radsport-Weltrangliste reicht es jedoch nur zum 8. Platz. Auch Caisse d’Epargne ist vor allem bei Rundfahrten zu Hause. So verwundert es nicht, dass unter den 22 Saisonsiegen auch die Gesamtsiege bei Paris-Nizza, Mittelmeer-Rundfahrt, Vier Tage von Dünkirchen, Katalonien-Rundfahrt, Criterium du Dauphiné Libéré, Burgos-Rundfahrt und Tour du Limousin zu finden sind. Überstrahlt wird das ganze natürlich durch den Gewinn der Vuelta a Espana durch den umstrittenen Alejandro Valverde, der viele Siege für das Team erringen konnte, auf italienischem Boden aber für Rennen gesperrt ist. Die etwas größere Ausgeglichenheit des Teams im Vergleich zu Astana zeigt sich auch durch die Plätze 4 (Live-Radsport Weltrangliste) und 2 (World Ranking). Das niederländische Rabobank-Team ist bei allen Terrains und Rennen zu beachten. Schon im Frühjahr konnten starke Teamleistungen erbracht werden, wenngleich am Ende oft der Abschluss mit einem Sieg fehlte. Insgesamt konnten jedoch 25 Siege durch viele verschiedene Fahrer erzielt werden. Größter Erfolg des Teams ist der Gewinn des Giro d'Italia durch Denis Menchov. Jedoch konnten neben Etappensiegen bei allen drei großen Rundfahrten auch Gesamtsiege bei kleineren Rundfahrten (Ruta del Sol, Murcia-Rundfahrt, Belgienrundfahrt) oder Eintagesrennen wie Nokere Koerse oder der GP de Wallonie gefeiert werden. Oft fehlte jedoch auch das nötige Glück, Robert Gesink schied bei zwei großen Rundfahrten mit Verletzungen gut positioniert aus und Oscar Freire kam nicht richtig in Form. Eine ausgeglichene Teamleistung unterstreichen aber die Ränge 3 (Live-Radsport Weltrangliste) und 9 (World Ranking). Stand Columbia-HTC in diesem Jahr am Start, hatten die Gegner nur geringe Chancen auf den Sieg. Mit 85 Siegen hat man nicht nur das hervorragende Resultat des vergangenen Jahres noch mal steigern können, sondern auch fast doppelt so viele Siege wie das zweitbeste ProTour-Team errungen. Vor allem im Sprintbereich gewann man fast nach Belieben durch Mark Cavendish, André Greipel (die beiden erfolgreichsten Fahrer der Saison) und Edvald Boasson Hagen, doch die Stärke des Teams macht die mannschaftliche Geschlossenheit aus, so dass fast jeder mal auf eigene Rechnung fahren durfte. Lediglich im Hochgebirge und bei einigen Klassikern zeigte das Team kleinere Schwächen. 17 Etappensiege konnten alleine bei den drei Grand Tours errungen werden, dazu kommen Siege bei Gent-Wevelgem, Mailand-San Remo, Paris-Bourges, Österreich-Rundfahrt oder Monte Paschi Eroica. Wie stark das Team in der Breite war verdeutlicht die deutliche Spitzenposition in der Live-Radsport Weltrangliste. Nicht weniger als 24 von 25 Fahrer konnten Punkte dafür erfahren, ein herausragender Wert. Im Wold Ranking steht immerhin Rang 3 zu Buche. Ähnlich stark in der Breite wie Columbia fuhr Saxo-Bank 2009. Mit 43 Siegen liegt man hier auf Rang zwei, wie man auch in den anderen Wertungen direkt hinter den Amerikanern landet. Die Erfolge wurden in diesem Jahr vor allem bei Rundfahrten errungen, aber auch 5 Landesmeistertitel konnten Fahrer des Teams gewinnen. Neben Etappensiegen bei Tour und Vuelta sorgten Andy Schleck und Fabian Cancellara für die größten Teamsiege. Schleck gewann nicht nur den Klassiker Lüttich-Bastogne-Lüttich, sondern bot zusammen mit seinem Bruder Fränk der Astana-Armada bei der Tour Paroli. Rang 2 und 5 belohnten die starke Teamleistung. Die anderen Ausrufezeichen setzte der Schweizer Cancellara. Mit dem Gesamtsieg bei der Tour de Suisse überraschte er mit Stärken in den Bergen, nach zahllosen Zeitfahrsiegen war der dominante Zeitfahrerfolg bei der WM fast schon Formsache. Bestes Professional Team
Die französische Mannschaft Agritubel nahm bei Paris-Tours leise Abschied vom Profiradsport nach dem Rückzug des Sponsors. In der Saison 2009 konnte man jedoch noch einmal auf sich aufmerksam machen. Vor allem mit den Brüdern Brice und Romain Feillu hatte man starke Fahrer in den eigenen Reihen. Mit 23 Siegen belegt man hier Rang 3 unter den Professional Teams. Mit einer angriffslustigen Fahrweise überzeugte man vor allem bei der Tour de France, die durch den Etappensieg von Brice Feillu belohnt wurde, der auch kurzzeitig das Bergtrikot trug. Weitere größere Erfolge sind etwa die Gesamtsiege der Volta ao Alentejo, 3 Jours de Vaucluse, Circuit de la Sarthe und auch der Gewinn des GP Fourmies. Gleich im ersten Jahr des Bestehens konnte das Schweizer Cervélo TestTeam vollauf überzeugen und durfte daher bei vielen großen Rennen starten. Unter den 25 Saisonsiegen befinden sich fast ausschließlich hochkarätige Rennen. Ganz nebenbei konnten bei allen drei Grands Tours jeweils als Wildcard-Team insgesamt 8 Etappen gewonnen werden! Dazu kommen große Siege beim GP Ouest France-Plouay, GP Triberg-Schwarzwald oder Etappensiege bei Paris-Nizza, Volta ao Algarve, Katalonien-Rundfahrt und Tour of Missouri. Auch bei den Frühjahrsklassikern konnten in Person von Heinrich Haussler zahlreiche Spitzenresultate erzielt und mannschaftlich geglänzt werden. Belohnt wird das Ganze mit einem 6. Platz im World Ranking und Rang 7 in der Live-Radsport-Weltrangliste. Als zweitbestes Professional-Team belegt die Mannschaft Serramenti PVC Diquigiovanni – Androni Giocattoli in der Live-Radsport-Weltrangliste Rang 16. Zudem konnten stolze 33 Siege errungen werden. Vor allem bei italienischen Rennen zeigte sich das Team oftmals in geballter Mannschaftsstärke und erreichte viele gute Resultate. Vor allem Mattia Gavazzi konnte viele Sprintsiege erringen. Zu den größten Erfolgen gehören die Siege von Tirreno-Adriatico, Tour de Langkawi, GP dell Insubria und Fleche Wallone. Letzteres gelang durch einen der stärksten Fahrer des Teams, Davide Rebellin. Dieser wirft jedoch einen großen Schatten auf die Equipe, da der Routinier momentan wegen einer positiven A-Probe suspendiert ist und viele Erfolge möglicherweise wieder aberkannt werden könnten. Mit Rubens Bertogliati fährt der aktuelle Schweizer Meister im Team. Als Klassikermannschaft eingestuft, musste Skil-Shimano trotz aktiver Fahrweise bei der erstmaligen Teilnahme an der Tour de France noch viel Lehrgeld bezahlen. Alleine an den Erfolgen gemessen würde man dem Team keine überragende Saison bescheinigen. Durch die gewohnt aktive Fahrweise hat sich Skil-Shimano die Nominierung jedoch verdient. Mit Robert Wagner konnte auch ein deutscher Fahrer zu den 7 Saisonsiegen des Teams beitragen, von denen alleine Kenny Robert Van Hummel 5 erringen konnte. Die zweite nominierte niederländische Mannschaft ist Vacansoleil. Spätestens seit der Vuelta a Espana ist das Team einer breiten Öffentlichkeit bekannt, wo nicht nur ein Etappensieg errungen werden konnte, sondern fast keine Ausreißergruppe verpasst wurde. Vor allem Johnny Hoogerland und Borut Bozic stachen in diesem Jahr hervor, der unlängst 3. bei Paris-Tours wurde. Bei der zur ProTour zählenden Tour de Pologne konnte ebenso einer der 13 Siege eingefahren werden wie bei der Tour de Picardie und der Belgien-Rundfahrt. Im Wold Ranking steht Rang 22 zu Buche, in der Live-Radsport-Weltrangliste Platz 19.
Bestes Continental Team
Mit 22 Siegen steht das französische Team Besson Chaussures – Sojasun (BCS), das übrigens nur Franzosen in seinen Reihen hat, an der Spitze der Continentalteams in dieser Saison. Gut zwei Drittel davon gehen aufs Konto der zwei Jimmys – Casper und Engoulvent. Die beiden Altmeister trumpften noch mal ganz groß auf, und zwar bereits im Februar beim Etoile de Besseges, wo zwei erste und ein zweiter Platz heraussprangen. Auch die Tour de Bretagne brachte zwei Etappensiege und zwei weitere Podiumsplatzierungen (durch Laurent Mangel und Engoulvent). Ebenso verließ man die Tour de Gironde mit einem Doppelerfolg. Besondere Highlights waren sicherlich Paris-Camembert, der GP Denain und die Chateauroux Classic, drei zur Coupe de France gehörige Wettbewerbe, die alle Casper für sich entschied, sodass ihm und seinem Team am Ende niemand mehr den Nationalpokal streitig machen konnte. Das Team mit dem nahezu unaussprechlichen Namen Carmiooro - A-Style (CMO) fährt mit italienischer Lizenz, hat aber Fahrer aus vielen verschiedenen Ländern unter Vertrag. Zehn der vierzehn Siege in diesem Jahr hat man den beiden Spaniern im Team zu verdanken: Francisco Ventoso hielt sich vor allem bei der Cinturo de l´Emporda schadlos, wo er zwei Etappen, einen zweiten Platz und die Gesamtwertung holte – sein italienischer Kollege Emmanuele Sella zeichnete dort übrigens für einen weiteren Etappensieg verantwortlich – und gewann zuletzt den stark besetzten GP Beghelli. Bei der Tour of Japan war es Sergio Pardilla, der sowohl für einen Etappen- als auch für den Gesamtsieg sorgte. Und auch der Slowene Jure Kocjan muss sich hinter seinen Kameraden nicht verstecken, machte er doch bei der chinesischen Tour of Qinghai Lake mit zwei Tageserfolgen und zwei zweiten Plätzen auf sich aufmerksam. Das italienische Team Centri della Calzatura (CZP) hat neun Siege in diesem Jahr zu verzeichnen, noch dazu recht gewichtige, etwa beim GP Industria & Artigianato-Larciano durch Daniele Callegarin, der sich im Sprint gegen Fahrer aus höherklassigen Mannschaften durchsetzte, oder beim Course de Solidarnosc, einer Rundfahrt der Kategorie 2.1, aus der der Pole Artur Krol als Etappen- und Gesamtsieger hervorging. Geballte Mannschaftsstärke brachte man auch bei der Serbien-Rundfahrt zum Ausdruck, wo am zweiten Tag mit dem Bulgaren Yauheni Sobal als Etappensieger und Davide Torosantucci als Etappenzweitem ein Doppelschlag gelang, und wo Letzterer am Ende als Gesamtsieger triumphierte. Serbien scheint ohnehin ein gutes Pflaster für CZP zu sein: Hier wurde Zsolt Der im Juni Meister im Einzelzeitfahren, eben jener Serbe, der einen Monat später auch den Gesamtsieg bei der kleineren ungarischen Rundfahrt Gemenc GP in die Reihen seiner Mannschaft holte. Das Team Palmeiras Resort - Prio (PRT) ist in Portugal beheimatet; über die Hälfte der Fahrer kommt aus Portugal. Alle sieben Siege des Jahres sind demselben Mann zu verdanken, dem bald 35-jährigen (!) Candido Barbosa. Er gewann zwei Etappen der Alentejo-Rundfahrt und ebenfalls zwei Etappen, zwei zweite Plätze und die Gesamtwertung beim viertägigen GP Paredes Rota dos Moveis. Die Krönung folgte bei der Portugal-Rundfahrt, wo er nach dem Prolog auch die zweite Etappe für sich entschied, zwei zweite Plätze holte und mehrere Tage das Leadertrikot trug. Bekanntlich sind solche konstanten Leistungen nur mit einem starken Team im Rücken möglich – und so verwundert es nicht, dass die Kollegen Barbosas für zahlreiche zweite und dritte Plätze gesorgt haben, allen voran der Spanier David Blanco, der auf den schweren Etappen der Portugal-Rundfahrt vorne dabei war und am Ende Gesamt-Zweiter wurde – wenn nicht gar Sieger, da Nuno Ribeiro unter Dopingverdacht steht. Team Capinordic (CPI) ist eine dänische Formation, in der das Verhältnis von dänischen zu schwedischen Fahrern 14 : 4 beträgt. Auf das Konto eines Schweden geht auch nur einer der 16 (!) Siege - der auf der dritten Etappe der Olympias Tour durch Christopher Stevenson. Bei den restlichen Spitzenresultaten fallen vor allem die Namen Martin Pedersen und Jonas Jörgensen auf. Ersterer gewann u. a. Rund um Köln sowie zwei weitere Eintagesrennen und zeigte sich bei seiner Heimatrundfahrt stark. Letzterer war z. B. zweimal bei der Slovakei-Rundfahrt und bei der Tour du Loir-et-Cher erfolgreich. Zu CPI gehörte bislang auch Rasmus Guldhammer, von dessen hervorragendem Abschneiden bei den Frühjahrsklassikern der Nachwuchskategorie andernorts schon die Rede war. Ein besonderes Highlight setzte zuletzt Troels Vinther, der die vierte Etappe der Tour de l´Avenir für sich entschied. Am darauffolgenden Tag wurde Kollege Niki Ostergaard außerdem Zweiter. Bestes Frauen-Team
Für die Kategorie Bestes Frauen Team ist es die Premiere beim Cycle Award. Für euch haben wir die 5 auffälligsten Mannschaften des Jahres ausgesucht und werden diese nun vorstellen. Für das schweizerische Bigla Cycling Team war die Nominierung nur knapp. Als 6. Mannschaft der Weltrangliste - sowohl bei uns, als auch in der offiziellen UCI-Rangliste – war sie nicht selbstverständlich. Den Ausschlag für eine Nominierung gab schlussendlich, dass das Bigla Team über das ganze Jahr bei fast allen wichtigen Rennen nicht nur dabei war, sondern oft auch Verantwortung im Feld übernommen hat. Zudem konnte die Mannschaft auch bei Mannschaftszeitfahren überzeugen, so gewann man das MZF des Giro della Toscana und wurde 6. beim Weltcup in Schweden. Insgesamt 9 Saisonsiege gab es durch Noemi Cantele (4), Karin Thürig (2), Jennifer Hohl und Monica Holler sowie dem Team beim MZF in der letzten Saison für das Team, das am Jahresende aufgelöst wird. Für das Cervelo TestTeam war die Nominierung dagegen klar. Die Mannschaft konnte im vergangenen Jahr bei beiden großen Rundfahrten nicht nur die Gesamtsiegerin stellen, sondern auch das Feld klar dominieren. So kommt auch der deutliche 1. Platz in der Weltrangliste nicht überraschend. Mit insgesamt 43 Saisonsiegen war man auch die erfolgreichste Mannschaft, insgesamt 8 Fahrerinnen konnten sich in die Siegerlisten eintragen, darunter auch die Spitzenfahrerinnen Kirsten Wild, Kristin Armstrong und Claudia Häusler. Zu den Siegen zählen 6 nationale Meistertitel, der Sieg im WM-Zeitfahren durch Armstrong sowie insgesamt 5 Welcupsiege und die souverainen Gesamtsiege durch Claudia Häusler beim Giro Donne und der Tour de l´Aude. Das Team DSB-Bank ist ganz klar auf Seriensiegerin Marianne Vos ausgerichtet. Neben Siegen von Lisbeth de Vocht (3), Angela Hennig (2) und Jennike Kanis (1) fuhr Marianne Vos (18) die restlichen der 24 Siege für das Team ein. Dass solche Seriensiege wie die von Marianne Vos nur mit einer starken Mannschaft funktionieren, zeigte sich bei der WM, wo Vos isoliert war und nicht mehr auf die Attacke von Guderzo reagieren konnte. Für die Equipe Nürnberger war diese Saison auch keine einfache. Mitte der Saison kündigte der Hauptsponsor, die Nürnberger Versicherungsgesellschaft, den Rückzug aus dem Radsport an. Für die Fans wie für die Fahrerinnen begann eine unsichere Zeit, bis im August klar wurde, dass mit Skyter Shipping nicht nur ein neuer Sponsor gefunden wurde, sondern auch klar war, dass das Budget nicht gekürzt werden muss. Mit 17 Saisonsiegen und Rang 3 in der Mannschaftsweltrangliste war die Saison für das erfolgsverwöhnte Nürnberger Team nicht unbedingt zufriedenstellend. Bei den Rundfahrten verpassten die Fahrerinnen der Equipe oft den Gesamtsieg nur knapp, mit der Gracia Orlova und dem Albstadt Etappenrennen konnten immerhin noch 2 kleinere Rundfahrten gewonnen werden. Will man die besten Teams im Frauenradsport ehren, kommt man um das Team Columbia - HTC nicht herum. Mit 32 Saisonsiegen und Platz 2 in der Weltrangliste muss sich die Mannschaft nach Punkten nur dem Cervelo TestTeam beugen. Erfolgreichste Fahrerin war Ina Teutenberg, während der Star der Mannschaft, Judith Arndt, wegen anhaltenden Verletzungspechs und insgesamt 3 Knochenbrüchen während des Jahres nur bei der Iurreta-Emakumeen Bira zu 3 Etappen- und dem Gesamtsieg sowie einer Etappe des Giro kam. Bei den Großen Rundfahrten konnten Mara Abbott, Judith Arndt und Kim Anderson immer wieder gute Resultate erzielen, aber selten in der Gesamtwertung gegen das Cervelo Team bestehen. Bester Nachwuchsfahrer (bis 25 Jahre)
Sieht man mal vom Hochgebirge ab, gibt es wohl kaum ein Terrain, auf dem sich Edvald Boasson Hagen nicht zu Hause fühlt und keinen Bereich, in dem er nicht zu den Sieganwärtern gehört. Seine Topqualitäten sowohl im Zeitfahren wie im Sprint, sowohl bei Eintagesklassikern wie bei einwöchigen Rundfahrten machen den Norweger im zarten Alter von 22 Jahren zu einem der vielseitigsten Radsportler unserer Zeit. Gent-Wevelgem, die siebte Etappe des Giro dItalia, der Zeitfahr-Landesmeistertitel, die Gesamtsiege bei der Eneco Tour und der Großbritannien-Rundfahrt, wo er allein vier Tageserfolge einfuhr, sind nur einige der Höhepunkte dieser Saison, die Hagen als mit 13 Siegen dritterfolgreichster Fahrer und auf Position 5 des UCI World Rankings beendet. Nach zwei Jahren in den Reihen von Columbia wird er demnächst im neuen Sky-Team für Topresultate sorgen. Zu Mark Cavendish muss man wohl nicht viel mehr sagen als: Er ist der mit 23 Siegen klar erfolgreichste Fahrer dieser Saison und verteidigt damit seine Spitzenposition des letzten Jahres. Ob er auch seinen Cycle Award in der Kategorie Nachwuchsfahrer verteidigt, liegt an Euch. Der 24-jährige Brite, seit 2006 in Diensten des Teams Columbia bzw. der Vorgängerformation, der auch auf der Bahn schon große Erfolge feierte, hat sich zum unumschränkten Herrscher im Sprintbereich entwickelt. Wenn er antritt, scheint es bei den anderen Fahrern von vornherein nur um Platz zwei zu gehen. Was mit einem Doppelschlag bei der Katar-Rundfahrt begann, setzte sich fort mit einem für viele überraschenden Sieg bei Mailand-Sanremosowie drei Giro-Etappensiegen und gipfelt in sechs (!) Tageserfolgen bei der Tour de France. Cavendishs Triumph auf den Champs-Elysée, als er die Konkurrenz mit etlichen Metern Vorsprung in Grund und Boden fuhr, wird unvergessen bleiben. Und auch der dritte Nominierte in der Kategorie Nachwuchsfahrer stammt aus den Reihen des erfolgreichsten Teams der Saison, Columbia-HTC. Der 24-jährige Tony Martin, gebürtiger Cottbuser, hat das, was seinen ebenfalls nominierten Kollegen fehlt: die Fähigkeit, auch auf gebirgigen und hochgebirgigen Abschnitten mitzuhalten. Sein fast bis zur Ohnmachtsgrenze geführter Kampf am vorletzten Tag der Tour de France, als er sich hinter Garate auf dem Mont Ventoux den zweiten Platz ertrotzte und als schon Zurückgefallener noch einmal zum Spanier nach vorne fuhr, sorgte für mitleidende Begeisterungsstürme nicht nur deutscher Radsportfans. Herausragend auch sein Sieg auf der Königsetappe der Tour de Suisse und der Gewinn des Bergtrikots dieser wichtigen Rundfahrt. Das äquivalente Kleidungsstück hatte er sich bereits bei Paris-Nizza überstreifen könnten. Martins sich stetig verbessernde Zeitfahrqualitäten brachten ihm zudem in Mendrisio die WM-Bronzemedaille ein. Ob Robert Gesink von Euch zum besten Nachwuchsfahrer der Saison gewählt wird, steht noch nicht fest, aber ein Titel ist ihm schon nicht mehr zu nehmen: der des Pechvogels des Jahres. Sowohl bei der Tour de France wie bei der Vuelta a Espana startete der Niederländer, unbestritten eines der größten Klettertalente, als Mitfavorit – und bei beiden Rundfahrten verletzte er sich so schwer, dass er Erstere schon nach fünf Tagen verlassen musste und bei Letzterer von Gesamt-Rang zwei auf sechs abrutschte. Doch gab es auch glückliche Momente für den 23-Jährigen in diesem Jahr: Zwei dritte und ein vierter Platz bei Bergankünften der Spanienrundfahrt werden seinem Potenzial schon eher gerecht; auch bei der Dauphiné Libéré war der Rabobank-Profi auf den schweren Etappen vorne mit dabei. Mit seinem beeindruckenden Sieg beim italienischen Eintagesklassiker Giro dell`Emilia gelang Gesink zuletzt sogar noch ein versöhnlicher Saisonabschluss. Selbstverständlich darf auch Andy Schleck unter den Nominierten der Nachwuchskategorie nicht fehlen, der Mann, von dem viele sagten, er werde bei der Tour de France der stärkste Gegner von Alberto Contador sein. Und so kam es dann auch: Zwar konnte er den Gesamtsieg des Spaniers zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gefährden, doch sorgte der 24-Jährige gemeinsam mit Bruder Frank dafür, dass sich das Astana-Team die Sache nicht leicht machen durfte. Sein zweiter Gesamtrang und der Gewinn des Nachwuchstrikots waren das Maximum, das es für ihn herauszuholen gab. Unschlagbar war Andy Schleck, der seit Beginn seiner Karriere für das Team Saxobank/CSC fährt, hingegen im April bei Lüttich-Bastogne-Lüttich, das er mit gewaltigem Vorsprung und als bislang jüngster Sieger für sich entschied. Seit Mitte der Saison trägt er als Landesmeister im Übrigen stolz die Farben seiner luxemburgischen Heimat. Im UCI Jahresranking belegt er einen hervorragenden dritten Platz. Bester U23-Fahrer außerhalb der ProTour
Nicht viele hatten Jack Bobridge beim WM-Zeitfahren der Klasse U23 ganz oben auf der Rechnung, doch seine Fähigkeiten als „gelernter“ und immer noch erfolgreicher Bahnradfahrer konnte der 20-Jährige aus dem australischen Adelaide dort souverän in Gold ummünzen. Und nicht nur in Mendrisio war der junge Mann vom Team AIS der Beste im Kampf gegen die Uhr, sondern auch bei der im U23-Bereich hoch angesehenen Thüringenrundfahrt, bei der er zudem eine Etappe gewann. Zwei Etappensiege bei der Tour of Japan sowie – nicht zu vergessen – sein Triumph bei der Nachwuchsausgabe des City Loop in Frankfurt brachten Bobridge einen Vertrag mit dem Protour-Team Garmin ein. Mit Rasmus Guldhammer kommt auch aus Dänemark mal wieder ein neues Talent – und wie so oft hat sich gleich das Team Columbia für die nächste Saison dessen Dienste gesichert. Der momentan noch für Capinordic startende 20-Jährige war sowohl bei Eintagesrennen stark – er gewann die U23-Ausgabe von Lüttich-Bastogne-Lüttich und wurde Zweiter beim Äquivalent der Flandernrundfahrt – als auch bei Rundfahrten, vor allem beim Grand Prix du Portugal im März, wo er drei Etappen und Gesamt-Rang drei holte. Bei der heimatlichen Tour of Denmark – immerhin einem Profi-Rennen – verpasste er um eine einzige Sekunde knapp das Podium der Gesamtwertung, wurde aber natürlich bester Nachwuchsfahrer. Marcel Kittel, ist mit seinen 21 Jahren einer der erfolgreichsten deutschen Nachwuchsfahrer, was den Zeitfahrbereich angeht. Nachdem er es schon als Junior im Kampf gegen die Uhr bis zum Weltmeistertitel gebracht hatte (2005), gelang ihm in diesem Jahr als U23-Fahrer der Sieg bei den Europameisterschaften. WM-Gold in der Espoir-Klasse blieb ihm zwar verwehrt, doch der vierte Platz in Mendrisio kann sich wahrlich sehen lassen. Aber auch Etappen kann Kittel gewinnen: Auf der vierten Etappe der Tour du Haut Anjou setzte er sich genauso im Sprint durch wie auf der ersten und dritten Etappe des Fleche du Sud. Und bei der Thüringen-Rundfahrt schenkte er seinem Thüringer Energie Team, dem er schon seit Jahren treu ist, auf der sechsten Etappe den ersehnten Heimerfolg. Die WM und die Tour de l´Avenir sind die wohl wichtigsten Wettbewerbe in der Nachwuchsklasse – und beide gingen heuer an ein und denselben Mann, an Romain Sicard. Der 21-jährige Franzose, der seine Wurzeln im Bahnradsport hat, gewann das Straßenrennen in Mendrisio in eindrucksvoller Manier, indem er sich am letzten Anstieg aus der Spitzengruppe absetzte. Bei der „Zukunfts-Rundfahrt“ wurde es mit Platz eins aufgrund einer Zeitstrafe zwar denkbar knapp, doch hatte er sich dieses Spitzenresultat mit einem Sieg im Zeitfahren und zwei zweiten Etappenplätzen redlich verdient. Erwähnt werden muss auch noch sein Überraschungs-Coup beim Eintagesrennen Subida al Naranco, bei dem er als Ausreißer die Profis alt aussehen ließ. Sicard wird sein erstes Profijahr 2010 bei Euskatel absolvieren – nicht von ungefähr, denn er stammt aus dem zu Frankreich gehörigen Teil des Baskenlandes. Dennis van Winden hat sich mittlerweile als Sprinter im Nachwuchsbereich einen Namen gemacht. Der 21-jährige Niederländer hatte die schnellsten Beine auf der ersten Etappe der Tour de Bretagne und auf der zweiten Etappe der Vuelta Ciclista a Leon. Das Nachwuchsrennen von Lüttich-Bastogne-Lüttich beendete er als Dritter, indem er den Spurt einer Verfolgergruppe gewann. Sein größter Triumph war aber sicherlich der auf der neunten Etappe der Tour de l´Avenir. Dass er auch ein Mann für kurze Prologzeitfahren ist, bewies er schon im März bei der Istrian Spring Trophy. Zudem war er bei der Olympias Tour beteiligt am MZF-Erfolg seines Rabobank-Continental-Teams, das er demnächst übrigens verlassen wird. Aber weit hat er es nicht: Man lässt ihn nun einfach bei den „Großen“ mitfahren. Größte Überraschung
War er in den letzten Jahren bei Gerolsteiner noch als typischer, unauffälliger Helfer unterwegs, durfte Heinrich Haussler beim Cervélo Test Team jetzt zeigen, was er draufhat, und konnte sich zu einem starken Klassikerfahrer und Etappenjäger weiterentwickeln. Für eine erste größere Überraschung sorgte der 25-Jährige mit seinem Triumph am zweiten Tag von Paris-Nizza. Vollends wachgerüttelt wurde die Radsportwelt durch Hausslers Beinahe-Sieg bei Milano-Sanremo und seinen überzeugend herausgesprinteten zweiten Platz in Flandern. Nach dem Gewinn des GP Schwarzwald setzte der gebürtige Australier seinen Jahres- und bisherigen Karrierehöhepunkt, als er im verregneten Colmar nach langer Alleinfahrt von Emotionen geschüttelt die Ziellinie als Erster überquerte und damit sicherlich auch den einen oder anderen Zuschauer zu Tränen rührte. Insgesamt kommt Haussler in dieser Saison auf sechs Siege, so viele wie seit seinem bisher erfolgreichsten Jahr 2006 nicht mehr. Seine Nominierung in der Kategorie „Überraschung“ hat sich Martin Reimer klar verdient mit seinem Sieg bei den deutschen Meisterschaften, wo er vor heimischer Kulisse seine erfahreneren, favorisierten Kontrahenten regelrecht überrumpelte. Dass er sprinten kann, hat der 22-Jährige, der heuer seine erste Saison als Profi in den Reihen des Cervélo Test Teams bestreitet, allerdings auch danach noch öfter unter Beweis stellen stellen können. Bei der Österreich-Rundfahrt, der Dänemark-, der Irland- und der Großbritannien-Rundfahrt platzierte er sich zum Teil sogar mehrfach bei Massenankünften unter den ersten Zehn. Auf der sechsten Etappe der Tour of Britain lag nur Boasson Hagen vor ihm. Seine Konstanz auch über mehrere Tage hinweg brachte ihm hier am Ende gar einen Podestplatz ein. Auch sein hervorragender neunter Rang bei Paris-Tours zum Jahresabschluss beweist, dass der Coup von Cottbus keine Eintagesfliege war, sondern dem jungen Mann noch so einiges zuzutrauen ist. Obwohl oder gerade weil die Franzosen momentan keinen Anwärter auf den Toursieg haben, ist für sie die Frage, welcher Landsmann dort insgesamt am besten abgeschnitten hat, alljährlich von besonderem Interesse. Heuer gelang der Sieg in dieser Sonderwertung Christophe Le Mevel, der am Ende einen zehnten Platz vorweisen konnte, obwohl er nie zuvor als Kandidat für die ersten Zehn einer großen Rundfahrt gehandelt worden war. Als der 29-Jährige am 14. Tag der Tour in Besancon mit einer Ausreißergruppe über fünf Minuten vor dem Feld eintraf, katapultierte er sich von Position 36 auf Position 5 im Gesamtklassement nach vorne. Zwar verlor der seit dieser Saison für Française des Jeux fahrende Le Mevel an den darauffolgenden schweren Tagen wieder einiges an Zeit, doch aus den Top 10 ließ er sich nicht wieder verdrängen. Für einen Sieg bei irgendeinem Rennen reichte es 2009 dennoch nicht. Wenn man am Anfang der Tour de France die Experten gefragt hätte, welche Fahrer wohl für kürzere oder längere Zeit das Gelbe Trikot tragen würden, so hätte garantiert niemand den Namen Rinaldo Nocentini auf Tapet gebracht. Und doch nannte der Italiener eben jenes Kleidungsstück sein eigen – und das ganze acht Tage lang. Kein Geringerer als der spätere Tour-Sieger Contador persönlich musste kommen, es Nocentini bei der zweiten Bergankunft in Verbier wieder abzunehmen. Bei der ersten Ankunft im Gebirge, auf der Etappe nach Andorra Arcalis, hatte der Mann von AG2R als an einer erfolgreichen Fluchtgruppe Beteiligter über drei Minuten gutgemacht und war so gleichsam aus Versehen und von vielen zunächst unbemerkt ins Leadertrikot geschlüpft. Sicherlich waren die Tage in Gelb der Karrierehöhepunkt für den immerhin schon 32-Jährigen – doch einen Sieg gibt es heuer auch zu verzeichnen: auf der siebten Etappe der Kalifornien-Rundfahrt. „Das Team Garmin bringt jedes Jahr bei der Tour einen neuen Topfahrer fürs Gesamtklassement, war es letztes Jahr noch Chris Vandevelde, überrascht dieses Jahr Bradley Wiggins die Radsportwelt mit seinen starken Auftritten im Hochgebirge.“ Dieses Zitat aus dem Ruhetags-Zwischenfazit von live-radsport-Autor LeOn bringt die Sache auf den Punkt. In der Tat verteidigte der Brite seine im Zeitfahren am ersten Tag eroberte gute Ausgangsposition über alle drei Wochen hinweg, indem er auch auf Alpen- und den Pyrenäen-Etappen in der Gruppe der Favoriten mitfuhr. Zeitweise lag der 29-Jährige sogar auf Kurs Richtung Podium und er hätte dieses wohl erobert, hätte er nicht letztlich dem Mont Ventoux doch Tribut zollen müssen. Aber auch Gesamt-Rang vier ist für einen Fahrer, der mehrfach Olympiasieger und Weltmeister in der Einer- und Mannschafsverfolgung war und als Zeitfahrspezialist wahrgenommen wurde, ein sensationelles Ergebnis.
|
|||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||
14.10.2009 | |||||||||||||||||
Mehr zu diesem Thema bei Google suchen |