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Paris-Nizza 2010 - Große Vorschau auf die "Fahrt zur Sonne"
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06.03.2010

Paris-Nizza 2010 - Große Vorschau auf die "Fahrt zur Sonne"

Info: PARIS - NICE | Startliste
Autor: Leon Senner (Le0n)
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06.03.2010 - Morgen geht es also wieder los...mit Paris-Nizza steht das erste wirkliche Top-Event, der erste größere Saisonhöhepunkt für einen Großteil der Fahrer an. Über 8 Etappen, 1288 Kilometer und 31 Bergwertungen geht es von Paris – genauer genommen Montfort-l'Amaury – nach Nizza, die „Fahrt zur Sonne“, die Fahrt vom Norden Frankreichs hinunter bis an die Mittelmeer-Strände der Côte d'Azur. Schon oft sorgte dieses erstmals 1933 ausgetragene Rennen – inbesondere auch in den letzten Jahren – für einen enorm spannenden Rennverlauf und ein Sekundenspiel um den Gesamtsieg. Auch für 2010 ist wieder alles angerichtet – LiVE-Radsport stellt Strecke, Fahrer und Teams vor.

Geschichte, Strecke & Reglement

Zwar gibt es Paris-Nizza schon seit 1933 – bei der Erstaustragung siegte mit Alfons Schepers übrigens ein Belgier – doch findet dieses Jahr erst die 68. Austragung statt, da das Rennen wie so viele andere während des Zweiten Weltkrieges nicht stattfand. Schon dreimal konnten indes Deutsche gewinnen, 1968 Rolf Wolfshohl, während Andreas Klöden (2000) und Jörg Jaksche (2004) die Anzahl der deutschen Siege erst in den letzten zehn Jahren erhöhten. Kam es 2008 noch zu einer Sekundenentscheidung zwischen Davide Rebellin und Rinaldo Nocentini, so war Luis Leon Sanchez' Sieg im vergangenen Jahr mit einer Minute Vorsprung zwar etwas deutlicher, mit einer Windkanten-Aktion auf Etappe 3 und dem Einbruch von Alberto Contador auf Etappe 7 aber nicht weniger spannend.

Die acht Tage quer durch Frankreich beginnen dieses Jahr also mit einem acht Kilometer langen Einzelzeitfahren durch Montfort l'Amaury, circa 45 Kilometer westlich von Paris gelegen, bei dem es zwei Anstiege und sogar ein paar kleine Kopfsteinpflasterpassagen zu überwinden gilt. Es folgen zwei Flachetappen gen Süden führend, bevor man am vierten Tagdas von der Tour de France nur äußerst selten befahrene – laut Tour-Direktor Prudhomme aber bald wieder im Programm stehende – Zentralmassiv Frankreichs erreicht. Den Aufgalopp zu Etappe 4 bildet also die mit sechs Bergwertungen (jeweils drei der 2. und 3. Kategorie) gespickte dritte Etappe nach Aurillac, bevor am Tag danach eine Vorentscheidung um den Gesamtsieg fallen könnte: Das 173,5 Kilometer lange Teilstück nach Mende endet mit einer Bergankunft der 1. Kategorie, dem steilen Anstieg La Croix-Neuve, auch „Montée Laurent Jalabert“ genannt. Interessant dürfte die Etappe auch in der Hinsicht werden, als dass bei der Tour de France auf der 12. Etappe eben jener Anstieg im Finale befahren wird. Die 5. Etappe nach Aix-en-Provence könnte wieder an die Sprinter gehen, während der darauffolgende vorletzte Teilabschnitt mit dem Col de Vence (Kategorie 1) rund 30 Kilometer vor dem Ziel vielleicht noch mal eine Überraschung bereithält. Am Schlusstag wird dann die traditionell rund um Nizza führende letzte Etappe ausgetragen, bei der sich mit drei Anstiegen der 1. Kategorie im Gesamtklassement durchaus noch einiges tun könnte.

Bei der Vergabe der Sprint- und Bergpunkte hat sich indes nicht viel getan, hier die Übersicht über die zu vergebenden Punkte:

Sprintwertung:
Punktevergabe bei jeder Zielankunft:
25 - 22 - 20 - 18 - 16 - 15 - 14 - 13 - 12 - 11 - 10 - 9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1
Punktevergabe für Zwischensprints:
3 - 2 - 1

Bergwertung:
Punktevergabe bei Anstiegen der 1. Kategorie (La Croix-Neuve, Col de Vence, Col de la Porte, La Turbie, Col d'Eze):
10 - 8 - 6 - 4 - 3 - 2 - 1
Punktevergabe bei Anstiegen der 2. Kategorie (8):
7 - 5 - 3 - 2 - 1
Punktevergabe bei Anstiegen der 3. Kategorie (18):
4 - 2 - 1

Zeitgutschriften:
Für die ersten drei jeder Etappe gibt es 10, 6 und 4 Bonussekunden, bei den Zwischensprints werden 3, 2 und 1 Sekunde vergeben.

Die Fahrer

Bei so vielen Fahrern, die hier mit Ambitionen am Start stehen und denen man durchaus das Potential für eine Top-Platzierung zusprechen würde, fällt es enorm schwer, ein paar Fahrer herauszupicken. In erster Linie sind mit Sicherheit Vorjahressieger Luis Leon Sanchez Gil (Caisse d'Epargne) und Tour de France-Sieger Alberto Contador (Astana) zu nennen, in denen viele die beiden Fahrer sehen, die am 14.03. in Nizza die ersten beiden Plätze auf dem Podium besteigen werden. Während Contador vor allem die Bergankunft auf der 5. Etappe entgegenkommen dürfte, wird Sanchez Gil auf die kleinste Schwäche Contadors lauern, um dann wie im letzten Jahr seine Chance zu nutzen. Doch neben den beiden Spaniern sind mit dem Basken Samuel Sanchez (Euskaltel), dem Luxemburger Fränk Schleck (Saxo Bank) und dem Tschechen Roman Kreuziger (Liquigas), kürzlich Sieger der Sardinien-Rundfahrt, drei weitere Fahrer am Start, die man auch im Juli bei der Tour de France vorne erwarten kann. Als weitere Topfavoriten ist auch für zum einen den Teamkollegen des Vorjahressiegers – Alejandro Valverde - und zum anderen den Teamkollegen Lance Armstrongs – Levi Leipheimer – eine Podiumsplatzierung möglich.
Hier eine Übersicht über die Topfavoriten:
  • Sylvain Chavanel (QST)
  • Alberto Contador (AST)
  • Damiano Cunego (LAM)
  • Roman Kreuziger (LIQ)
  • Levi Leipheimer (RSH)
  • Samuel Sanchez (EUS)
  • Luis Leon Sanchez Gil (GCE)
  • Fränk Schleck (SAX)
  • Joaquin Rodriguez (KAT)
  • Alejandro Valverde (GCE)
Während für das Podium also vielleicht nur gut eine Hand voll Fahrer in Frage kommen, ist dahinter alles offen, bei einem Blick auf die Startliste kommt man auf mindestens 30 Fahrer, denen ein Platz in den Top10 zuzutrauen ist. Daher hier eine alphabetische Liste all dieser Fahrer, die zwar nicht unbedingt zu den Topfavoriten gehören, aber durchaus in die Top10 vorstoßen könnten:
  • Lars Boom (RAB)
  • Sandy Casar (FDJ)
  • Dimitri Champion (ALM)
  • Julien El Fares (COF)
  • Pierrick Fédrigo (BBO)
  • Jakob Fuglsang (SAX)
  • Simon Gerrans (SKY)
  • Philippe Gilbert (OLO)
  • Johnny Hoogerland (SKS)
  • Chris Horner (RSH)
  • Christophe Le Mevel (FDJ)
  • Cyril Lemoine (BCS)
  • Tiago Machado (RSH)
  • Tony Martin (THR)
  • David Millar (GRM)
  • Maxime Monfort (THR)
  • Rein Taaramae (COF)
  • Xavier Tondo (CTT)
  • Yury Trofimov (BBO)
  • Tadej Valjavec (ALM)
  • Jurgen van den Broeck (OLO)
  • Chris Vandevelde (GRM)
Neben vielen guten Rundfahrern ist aber auch das Sprinterfeld erstklassig besetzt, so dass man von sehr umkämpften Sprints, in denen fast jedes Team vorne dabei sein will, ausgehen kann. Auf der Startliste sind also eine Menge endschnelle Fahrer zu finden, die wir hier aufgelistet haben:
  • Borut Bozic (VAC)
  • William Bonnet (BBO)
  • Jimmy Casper (BCS)
  • Francesco Chicchi (LIQ)
  • Samuel Dumoulin (COF)
  • Koldo Fernandez (EUS)
  • André Greipel (THR)
  • Juan José Haedo (SAX)
  • Heinrich Haussler (CTT)
  • Greg Henderson (SKY)
  • Mirco Lorenzetto (LAM)
  • Danilo Napolitano (KAT)
  • Jurgen Roelandts (OLO)
  • Gert Steegmans (RSH)
  • Wouter Weylandt (QST)
Paris-Nizza Entscheidungsrennen für Tour de France-Wildcardvergabe?

Ein weiterer Faktor, der die Spannung an Paris-Nizza noch mal erhöhen dürfte, ist die Wildcardvergabe für die Tour de France. In den letzten Jahren fand diese immer Ende März statt und aus dem Grund, dass es dieses Jahr so viele Anwärter für eine Tour de France-Einladung wie wohl noch nie gibt, hat die ASO all die Teams, die sich noch einen Startplatz erkämpfen müssen, zu Paris-Nizza eingeladen, wo vermutlich auch die endgültige Entscheidung für die Wildcardvergabe fallen dürfte. Für folgende neun Teams gibt es nur sechs Tour-Plätze:
RadioShack
Team Sky
Cervélo TestTeam
Garmin-Slipstream
Team Katusha
Saur-Sojasun
Vacansoleil
BMC Racing
Skil-Shimano


Diskutiert im Forum: Teams bei der Tour 2010
Alle bis auf BMC, die den Start bei Tirreno-Adriatico vorziehen, stehen bei Paris-Nizza am Start und müssen mit einer offensiven und erfolgreichen Fahrweise zeigen, dass sie eine Einladung zur Tour verdient hätten, zumindest drei dieser allesamt hochklassigen Teams werden hingegen keine bekommen.
Da die Teams RadioShack, Sky und Cervélo bei der Tour wohl sicher dabei sein werden, wird bei Paris-Nizza ein harter Kampf zwischen Garmin, Katusha, Saur-Sojasun, Vacansoleil und Skil-Shimano um zwei bis drei Tour-Plätze entflammen.

Vor uns steht also eine weitere hoffentlich spannende, umkämpfte und abwechslungsreiche Austragung von Paris-Nizza. Das Starterfeld sowie der Kampf um die Tour de France-Wildcards lassen einiges erhoffen. Alles ist angerichtet...es liegt nun an den Fahrern den Radsportfans ein erneut hochklassiges Paris-Nizza zu bieten!




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