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Modolo, Sella und Veilleux sind die Sieger des Trittico Lombardo 2012

18.08.2012

Modolo, Sella und Veilleux sind die Sieger des Trittico Lombardo 2012

Info: Rennkalender Europe Tour 2012
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)

Luino, 18.08.2012 - Nach drei Tagen ist heute der sogen. Trittico Lombardo zu Ende gegangen, eine Serie von von Eintagesklassikern in der norditalienischen Region Lombardei. Die Tre Valli Varesine bildeten zum ersten Mal den Abschluss der Trilogie, während sie sonst das Auftaktevent darstellten. Diesmal stand zunächst die Coppa Bernocchi auf dem Programm, gefolgt von der Coppa Agostini, die beide in die Kategorie 1.1 eingestuft sind. Zweimal waren die Gastgeber erfolgreich - in Person von Sacha Modolo (Colnago) und Emanuele Sella (Androni). Beim dritten und bedeutendsten, weil zur Kategorie 1.HC gehörigen Rennen mussten sie sich dem Kanadier David Veilleux (Europcar) geschlagen geben.

37. Coppa Bernocchi: Piccolo Stelvio kann Massensprint nicht verhindern
Der GP Banca di Legnano - wie die Coppa Bernocchi seit 2010 offiziell auch heißt - führte über 200 Kilometer rund um Legagno. Wie üblich ging es über das "Kleine Stilfserjoch", einen kurzen Anstieg, der mit einer serpentinenartigen Straßenführung an seinen großen Namenspaten erinnert. Insgesamt aber war die Strecke nicht schwer genug, um eine Entscheidung im Massensprint zu verhindern. Eine Ausreißergruppe mit u. a. Alexandre Pliuschin (Leopard Trek), Davide Rebellin (Meridiana-Kamen), Angel Madrazo (Movistar) und Anthony Charteau (Europcar) wurde 16 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt - von einem Peloton, in dem Lampre-ISD und Colnago-CSF Inox den Ton angaben. Ungeachtet einiger Attacken auf dem Schlussrundkurs behielt Colnago die Übersicht und platzierte im Finale gleich zwei Männer ganz vorne. Sacha Modolo holte sich den Sieg; sein Anfahrer Sonny Combrelli wurde Zweiter. Der Argentinier Maximiliano Richeze (Team Nippo) komplettierte die Top3. Der 25-jährige Modolo, die in diesem Jahr schon eine Etappe der Türkei- und zwei Etappen der Österreich-Rundfahrt für sich entscheiden konnte, machte auf dem Zielstrich offenbar eine Geste, die ihm als Kritik an der erfolglosen italienischen Olympia-Mannschaft ausgelegt wurde und die für einige Diskussionen sorgte.

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66. Coppa Agostoni: Sella und Baliani fahren dem Feld davon
Am folgenden Tag stand die Coppa Agostoni (giro della Brianza) an, benannt nach dem verstorbenen Radprofi Ugo Agostoni (1893-1941). Sacha Modolo ging hier übrigens als Titelverteidiger an den Start, konnte letztlich aber wenig ausrichten - was für so gut wie alle Teilnehmer galt. Denn schon nach neunzig des ingesamt 196,5 Kilometer umfassenden Rennens von Monza nach Lissone kam jenes Spitzenduo zustande, welches den Sieg unter sich ausmachen sollte. Am legendären Anstieg zur Kapelle Madonna del Ghisallo, einer von vier Bergwertungen des Tages, stahlen Emanuele Sella (Androni Giocattoli-Venezuela) und Fortunato Baliani (Team Nippo) sich davon. Ihre beiden Mannschaften und eine insgesamt wohl eher schwach ausgeprägte Lust zur Verfolgungsarbeit sorgten dafür, dass das Peloton die beiden erst im Ziel wieder zu Gesicht bekam. Im Zweiersprint machte Baliani seinem Vornamen keine Ehre, vielmehr war es Sella, der sich über seinen ersten Saisonerfolg freuen durfte. Der 31-Jährige, dessen Name wohl für immer mit der CERA-Affäre von 2008 assoziiert werden wird, hatte seit der Settimana Coppi e Bartali im vorvergangenen Frühjahr auf einen Sieg warten müssen. Erst 2:50 Minuten später traf die erste Verfolgergruppe ein, aus der heraus Danilo di Luca (Acqua & Sapone) zu Rang drei fuhr.

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92. Tre Valli Varesine: David Veilleux fährt weiter auf der Siegerstraße
Den abwechslungsreichsten Verlauf des diesjährigen Trittico nahmen sicherlich die Tre Valli Varesine, die über 198,5 wellige Kilometer von der italienischen Enklave Campione d'Italia nach Luino am Lago Maggiore führten. Von Beginn an fand man immer wieder wechselnde Fluchtgruppen vor dem Feld, aber keine von ihnen hielt lange durch. Als 40 Kilometer vor dem Ziel mal wieder alles zusammengelaufen war, kam aufgrund verstärkten Bemühens von Thomas Voeckler (Europcar) und Francesco Failli (Farnese Vini) eine neue Spitzenfraktion zustande, der sich später u. a. Fabio Felline (Androni), Giovanni Visconti (Movistar), Danilo di Luca (Acqua & Sapone), Luca Wackermann (Lampre), Andrea Palini (Team Idea) sowie Voecklers Teamkollege David Veilleux anschlossen. Letztgenannter setzte sich bei ca. 17 noch ausstehenden Kilometern als Solist ab und konnte die Verfolger auf Distanz halten. Der 24-jährige Kanadier feierte nur eine Woche nach seinem Etappen- und seinem Gesamtsieg bei der Mi-Août en Bretagne (2.2) einen weiteren Erfolg, den bislang hochwertigsten seiner Karriere. Veilleux war 2011 von Kelly Benefit Strategies zu Europcar gewechselt. Nach einer überaus erfolgreichen Zeit als Nachwuchsfahrer, in der er mehrfach kanadischer Meister wurde und zahlreiche Siege verbuchte, kommt er offenbar auch auf dem europäischen Kontinent bestens zurecht. Mit einer Minute und sechs Sekunden Rückstand erreichte Palini das Ziel, gefolgt von Di Luca, der die Tre Valli 2003 gewonnen hatte, heuer aber wie bei der Coppa Bernocchi mit Platz drei vorliebnehmen musste.

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