<< älterer Bericht  | zurück zur News |  neuerer Bericht >>
Start > 4 Jours de Dunkerque
Elmiger holt ersten Schweizer Etappensieg in Dünkirchen und Leadertrikot für die Schlussetappe
Suchen 4 Jours de Dunkerque Forum  4 Jours de Dunkerque Forum  4 Jours de Dunkerque
08.05.2010

Elmiger holt ersten Schweizer Etappensieg in Dünkirchen und Leadertrikot für die Schlussetappe

Info: 4 Jours de Dunkerque (2.HC)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Cassel, 08.05.10 - Bei den Quatre Jours de Dunkerque hat Martin Elmiger (Ag2r-La Mondiale) für den ersten Etappensieg eines Schweizers in der 55-jährigen Geschichte des Rennens gesorgt. Zugleich war es sein erstes Spitzenresultat seit fast genau zwei Jahren. Der 31-Jährige überraschte seine Begleiter in der Favoritengruppe mit einem Antritt ca. 1,5 km vor dem Ziel und rettete vier Sekunden Vorsprung vor dem jungen Portugiesen Rui Alberto Faria Da Costa (Caisse d'Epargne). Elmiger übernimmt auch das Rosa Trikot; der seit gestern erneut Gesamtführende Alex Rasmussen (Saxobank) beendete die vierte Etappe nicht. Neuer Gesamtzweiter ist Da Costa, vor Cedric Pineau (Roubaix Lille Metropole), der sich den verbliebenen Podestplatz mit 28 Sekunden Rückstand auf den Tagessieger sicherte.

Aktionsreicher Beginn. Rasmussen verliert Anschluss und gibt auf
Nachdem man gestern dem Nachbarland Belgien einen Besuch abgestattet hatte, spielte sich die vierte (und vorletzte) Etappe der Quatre Jours wieder komplett in Frankreich ab - mit Start in Merville und der Zielankunft in Cassel. Letzteres ist eine nicht einmal 3000 Einwohner umfassende Ortschaft, angesiedelt auf dem Mont de Cassel, dem mit 176 Metern höchsten Punkt der Gegend. Viele Male sollte die Ziellinie auf den 181,3 Kilometern passiert werden, denn schon nach 36 Kilometern bog man auf einen Rundkurs ein - neun Runden à 14,6 km. Das Wetter präsentierte sich ähnlich durchwachsen wie beim zeitgleichen Auftakt des Giro d´Italia in Amsterdam - grau, kühl, regnerisch.
Erst nach 80 Kilometern kam es zur Bildung einer stabilen Spitzengruppe - doch die Phase zuvor war alles andere als ereignislos. Vom mehrmaligen Auseinanderbrechen des Pelotons, über verschiedenste Attacken und Konterattacken bis hin zum Zurückfallen einzelner Fahrer war alles dabei. Die größte Überraschung aber war der Ausstieg des Mannes im Rosa Trikot: Der ehemalige Madison-Weltmeister Alex Rasmussen (Saxobank), der in dieser Saison erstmals sein Glück auf der Straße versucht, verlor den Anschluss und wohl auch die Hoffnung auf einen halbwegs ehrenvollen Abschluss der Rundfahrt.

Vanmarcke erobert Bergtrikot zurück. Fluchtgruppe füllt sich mit weiteren Fahrern auf
Der Franzose Vincent Jérôme (Bbox Bouygues Telecom), der Spanier Imanol Erviti (Caisse d'Epargne) und der Belgier Sep Vanmarcke (Topsport Vlaanderen) waren die drei Glücklichen, denen das Feld schließlich einen längeren Auftritt an vorderster Front zugestand. Vanmarckes Absichten lagen auf der Hand: Der Überraschungszweite von Gent-Wevelgem wollte sich das auf der ersten Etappe bereits einmal gewonnene Bergtrikot zurückholen, was ihm am Ende auch gelingen sollte, denn er lag bei vier der insgesamt sechs Bergwertungen - die erste wurde erst nach 107 Kilometern abgenommen - vorne. Drei Minuten betrug der Vorsprung zwischzeitlich, doch in dem Moment, als der einsame Verfolger Clément Lhotellerie (Roubaix Lille) den Anschluss an die Gruppe realisierte, war das Guthaben der Ausreißer schon wieder geschrumpft. Zwei Runden vor Schluss stießen weitere Fahrer hinzu. Erviti wollte es nun auf eigene Faust versuchen, aber sechs andere aus der aktuellen Spitzengruppe gingen die Attacke mit, darunter der Schweizer Martin Elmiger von Ag2r-La Mondiale. Beim Läuten der Glocke für den letzten Umlauf hatten sie 30 Sekunden Vorsprung auf die nächsten 15 Verfolger, bei denen der Gesamtvierte Gerald Ciolek (Milram) eifrig mitmischte.

Elmiger überrascht - und holt ersten Schweizer Sieg bei den Quatre Jours. Leadertrikot obendrauf
Etwa auf Höhe der 2000-Meter-Marke kam es zum Zusammenschluss der beiden ersten Gruppen und unmittelbar darauf startete Elmiger durch. Der 23-jährige Portugiese Rui da Costa (Caisse d'Epargne) reagierte - im Gegensatz zu den anderen Spitzenreitern -, doch zu spät. Der 31-jährige Schweizer passierte die Ziellinie mit 3 Sekunden Vorsprung und feierte so seinen ersten Sieg seit ziemlich genau zwei Jahren, seit dem 17. Mai 2008, als er die zweite Etappe der Tour de Picardie auf dem obersten Podestplatz beendete. Noch nie zuvor in der Geschichte der seit 1955 existieren Vier Tage von Dünkirchen kam ein Tagessieger aus der eidgenössischen Republik. Wie effektiv Elmigers Antritt gewesen war, sah man auch daran, dass der dritte Fahrer erst 28 Sekunden später eintraf. Es handelte sich um Cedric Pineau (Roubaix Lille Metropole), der somit seinen dritten Platz in der Gesamtwertung verteidigte, auch wenn er das Trikot des besten Nachwuchsfahrers an Da Costa abgeben muss, welcher auf Gesamtrang zwei vorrückt. Die nach dem Ausstieg Rasmussens vakante erste Position belegt nun Tagessieger Martin Elmiger. 4 Sekunden beträgt der Vorsprung auf den Portugiesen, 23 Sekunden auf den Franzosen. Und noch ein Deutschsprachiger liegt im Gesamtklassement nach wie vor aussichtsreich platziert: Gerald Ciolek, der sich im Sprint der Gruppe um Pineau Rang neun erstritt und den alles in allem 32 Sekunden von Elmiger trennen.

-> Zum Resultat

Die Schlussetappe morgen führt über knapp 180 Kilometer von Ardres ins namengebende Dunkerque. Nur zwei Bergwertungen stehen an - und diese beiden befinden sich auch noch in respektvollem Abstand zum Ziel, sodass die Chancen, noch für Überraschungen im Gesamtklassement zu sorgen, nicht wirklich zum Besten stehen.





Elmiger holt ersten Schweizer Etappensieg in Dünkirchen. Leadertrikot auf der Schlussetappe
Elmiger holt ersten Schweizer Etappensieg in Dünkirchen. Leadertrikot auf der Schlussetappe

Zum Seitenanfang von für Elmiger holt ersten Schweizer Etappensieg in Dünkirchen und Leadertrikot für die Schlussetappe



Radsportnews auf Twitter - Radsport, Cycling, Radrennen live