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Shortnews Doping-News: Unabhängige Kommission befürwortet Versöhnungsprozess und Amnestie |
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16.01.2013 | |
Doping-News: Unabhängige Kommission befürwortet Versöhnungsprozess und AmnestieAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)Die WADA und die US-Anti-Doping-Behörde weigern sich, mit der unabhängigen Kommission, welche die UCI mit der Untersuchung des Lance Armstrong/US Postal-Skandals beauftragt hat, zusammenzuarbeiten. Die Welt-Anti-Doping-Behörde kritisierte, dass sich die Kommission nur mit diesem einen Thema befasse. Der von der UCI vorgelegte Fragenkatalog sei viel zu eng gefasst. Außerdem sei die Zeitvorgabe - bereits im Juni sollen die Ergebnisse präsentiert werden - unrealistisch. In einem so kurzen Zeitraum könne keine nennenswerte Aufarbeitung geleistet werden, hieß es. Des Weiteren sei die Kommission nicht befugt, geständigen Doping-Sündern Immunität zu gewähren, was die Aufklärung nur behindern könne. Einen ähnlichen Punkt sprach auch Travis Tygart, der Chef der USADA, welche die ganze Affäre aufgedeckt hatte, an. Die UCI müsse zu einer Amnestie bereit sein. Tatsächlich schlug die unabhängige Kommission, die aus einem ehemaligen Richter, einer ehemaligen Sportlerin und einem Anwalt besteht, heute in dieselbe Kerbe. Sie forderte den Welt-Radsportverband auf, einen Aufklärungs- und Versöhnungsprozess anzustoßen, in dessen Rahmen voller oder teilweiser Straferlass für Kronzeugen gewährt werden soll. Noch im Januar möchte man mit der UCI ein Meeting zu diesem Thema abhalten. Gleichzeitig wandte die Kommission sich an die USADA, die WADA und Greg LeMonds Bewegung "Change Cycling Now" mit der Bitte um Kooperation. Update: Die UCI hat die Aufforderung der unabhängigen Kommission postwendend zurückgewiesen. Eine Versöhnungs- und Amnestie-Regelung widerspreche den WADA-Statuten. Außerdem könnten die betroffenen Fahrer durch die Justiz ihrer jeweiligen Länder dennoch straf- und/oder zivilrechtlich belangt werden. Gleichwohl zeigte der Radsport-Weltverband sich daran interessiert, gemeinsam mit der WADA eine Amnestie-Regelung für alle Sportarten auf den Weg zu bringen. Eine anderen UCI-Maßnahme im Kampf gegen unerlaubte Leistungssteigerung ging heute an den Start: Die "Nummer gegen Kummer" zum Thema Doping - eine 24-Stunden-Hotline, wo Profi-Radsportler anonym alle ihre Fragen, Probleme, Sorgen und Anliegen vorbringen können - ist ab sofort freigeschaltet. |
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16.01.2013 | |
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