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Luca Paolini gewinnt mit dem Omloop Het Nieuwsblad den ersten Klassiker der Saison
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23.02.2013

Luca Paolini gewinnt mit dem Omloop Het Nieuwsblad den ersten Klassiker der Saison

Info: Omloop Het Nieuwsblad Elite 2013 (1.HC)
Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Gent, 23.02.2013 - Beim Omloop Het Nieuwsblad (1.HC), dem Auftaktrennen zur belgischen Straßenradsaison, hat Luca Paolini (Katusha) seinen ersten Sieg seit August 2009 gefeiert. Der 36-jährige Italiener bezwang nach knapp 200 Kilometern über Hellingen und Kopfsteinpflaster den Belgier Stijn Vandenbergh (Omega-Pharma Quick Step). Die beiden hatten sich ca. 25 Kilometer vor dem Ziel aus einer zehnköpfigen Gruppe abgesetzt. Sven Vandousselaere (Topsport-Vlaanderen) gewann 73 Sekunden zurück den Sprint der Verfolger. Das Peloton, darin viele der geschlagenen Top-Favoriten, handelte sich in winterlicher Eiseskälte über 6 Minuten Rückstand ein.

Vier Franzosen in der ersten Ausreißergruppe
Zwar gilt der GP Cycliste La Marseillaise als Auftakt zur europäischen Straßenradsaison, doch der GP Het Nieuwsblad (früher GP Het Volk) stellt darüber hinaus einen besonderen Fixpunkt dar, dem die Fans alljährlich entgegenfiebern. Denn das Rennen, das seit 1945 bislang 68 Mal ausgetragen wurde, liefert einen Vorgeschmack auf die (kopfsteingepflasterten) Klassiker, die in den nächsten Wochen und Monaten für Gesprächsstoff sorgen werden. Da der Winter nach Mitteleuropa zurückgekehrt ist - und in Frankreich sogar für die Absage der Drôme Classic sorgte - hieß es für die fast zweihundert Starter heute wahrlich auf die Zähne beißen. Minustemperaturen fraßen sich durch Mark und Bein; ein eisiger Wind wehte dem Peloton entgegen. Dennoch fanden sich schon kurz nach dem Start in Gent ein paar Unverfrorene, die sich davonstehlen wollten. Unter anderem gehörten Andreas Schillinger (NetApp-Endura) und Reto Hollenstein (IAM Cycling) zu den frühen Angreifern. Doch erst nach ca. 40 Kilometern konnten sich die Franzosen Florian Vachon (Bretagne-Seche Environnement), Julien Fouchard (Cofidis), Cyril Lemoine (Sojasun) und Jérôme Cousin (Europcar), die beiden Australier William Clarke (Argos-Shimano) und Zakkari Dempster (NetApp) sowie der Belgier Nico Sijmens (ebenfalls Cofidis) absetzen. Später fanden auch dessen Landsmann Preben Van Hecke (Topsport Vlaanderen) und der lettische Zeitfahrmeister Gatis Smukulis (Katusha) Anschluss.

Sylvain Chavanel mit dem vorentscheidenden Angriff
Zunächst gestand das Hauptfeld den Ausreißern einen Vorspung von knapp unter fünf Minuten zu, bevor sich nach und nach die Fahrer der Mannschaften Blanco Pro Cycling und Vacansoleil vorne aufreihten und die Situation kontrollierten. Ein Zwischenfall nach 72 Kilometern sorgte für ein erstes Sturzopfer: Gert Dockx (Lotto-Belisol) musste mit einer Schlüsselbeinverletzung ins Krankenhaus; ihm sollten später nach ähnlichen Geschehnissen u. a. Frederic Amorison (Crelan) und Matteo Trentin (Omega Pharma) folgen. Der Abstand zwischen Feld und Spitzengruppe begann ab der zweiten Passage des kopfsteingepflasterten Haaghoek zusammenzuschmelzen. Am Kruisberg betrug er noch etwas über zwei, am Taaienberg nur noch anderthalb Minuten. Außerdem erwies sich Jérôme Cousin als etwas zu stark für einige seiner Fluchtkameraden. Fouchard, Clarke und Lemoine konnten dem Tempo nicht mehr folgen. In der Tat lag der Etappensieger des Etoile de Bessegès bei noch 48 ausstehenden Kilometern als Solist in Führung. In diesen Augenblicken erhielt das Rennen jedoch eine entscheidende Wendung, da Sylvain Chavanel (Omega Pharma-Quick Step) der Anschluss in die Gruppe der zurückgefallenen Ausreißer gelang. Der französische Zeitfahrmeister nutzte den Impuls sogar, um sich bei der dritten Passage des Haaghoek ganz an die Spitze zu katapultieren.

Vandenbergh findet kein Mittel gegen Paolini
Jetzt witterte Greg van Avermaet (BMC), einer der am häufigsten genannten Kandidaten für den Sieg, die Gefahr und fuhr gemeinsam mit Jurgen Roelandts (Lotto-Belisol), Stijn Vandenbergh (Omega Pharma), Sven Vandousselaere (Topsport Vlaanderen) und Maarten Wynants (Blanco) die Lücke wieder zu. Auch der Brite Geraint Thomas (Sky), der Spanier Egoitz Garcia (Cofidis) sowie die Italiener Marco Bandiera (IAM Cycling) und Luca Paolini (Katusha) gehörten zur neuen, zehnköpfigen Spitzengruppe. Andere Top-Favoriten, z. B. Filippo Pozzato (Lampre), Juan Antonio Flecha (Vacansoleil), Lars Boom (Blanco), Tom Boonen (Omega) oder Vorjahressieger Sep Vanmarcke (Blanco) hatten den Post-Abgang verpasst und gaben sich relativ bald geschlagen. 26 Kilometer vor dem Ziel änderte sich die Situation erneut, als Stijn Vandenbergh das Vorhaben seines Teamkollegen Chavanel fortführte und sich absetzen konnte. Einzig Luca Paolini konterte den Vorstoß des 28-jährigen Belgiers, der 2004 die Nachwuchsausgabe des Omloop für sich entschieden, als Profi aber bislang nur zwei Siege gefeiert hatte (2007 Etappen- und Gesamtsieg Tour of Ireland). Dass Vandenbergh es nicht auf einen Sprint gegen den acht Jahre älteren Italiener ankommen lassen dürfte, war klar. Dennoch fand er kein Mittel, um den Routinier auf den letzten Kilometern abzuschütteln.

Gerald Ciolek bester Deutscher auf Rang elf
Da Paolini sich an der Führungsarbeit nur zu ca. einem Drittel beteiligte, hatte er zudem auf der Zielgerade ein paar Körner mehr übrig. Scheinbar mühelos spurtete er vor Vandenbergh davon und feierte seinen ersten Sieg seit August 2009, als er die Coppa Bernocchi geholt hatte. Für Katusha, das sich nach dem CAS-Urteil seines WorldTour-Status endlich sicher sein kann, war es der zweite Saisonerfolg. Eineinviertel Minuten später traf die Verfolgergruppe ein, in der Sven Vandousselaere den Sprint von vorne gewann - wenn auch Olympiasieger Geraint Thomas ihm beinahe noch einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Van Avermaet, Bandiera, Chavanel, Roelandts, Wynants und Garcia schafften es in eben dieser Reihenfolge über die Ziellinie. Das geschlagene Peloton traf erst 6:27 Minuten später ein. Hier gab Gerald Ciolek ein Lebenszeichen von sich, indem er für MTN-Qhubeka Platz elf erspurtete.

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