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Movistar-Doppelsieg statt üblicher Sky-Routine: Quintana vor Valverde bei erster katalanischer Bergankunft
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20.03.2013

Movistar-Doppelsieg statt üblicher Sky-Routine: Quintana vor Valverde bei erster katalanischer Bergankunft

Info: VOLTA CICLISTA A CATALUNYA 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Vallter 2000, 20.03.2013 – Obwohl der Winter in vielen Teilen Europas scheinbar nicht enden will, war es auf der 3. Etappe der Katalonien-Rundfahrt doch möglich, bis ins Ziel auf 2200 Metern Höhe hinaufzufahren. Die erste Bergankunft, eine Premiere an der Skistation Vallter 2000, brachte unter den Topfahrern keine besonders großen Abstände und wurde durch die Spritzigkeit von Nairo Quintana (Movistar) entschieden, der einen halben Kilometer vor Schluss antrat und nicht zu halten war. Sein Teamkollege Alejandro Valverde wurde Zweiter und ist Nachfolger von Gianni Meersman (Omega Pharma-Quick Step) im Führungstrikot.

Glücklicherweise kein Schneefall in den Pyrenäen
Es kam schon fast einem kleinen Wunder gleich, dass die 3. Etappe der Volta a Catalunya wie geplant vonstattengehen konnte. Vor einem Jahr hatte eine Etappe abgebrochen werden müssen, die nicht einmal die 2000-Meter-Marke überschritt, heute war dagegen 2200 Meter hoch in den Pyrenäen freie Fahrt, auch wenn es natürlich sehr kalt wurde. Der einzige Niederschlag des Tages fiel glücklicherweise in niedrigeren Regionen in Form von Regen, während in Vallter 2000 die Schneemassen nur am Wegesrand lagen. Gestartet wurde die 180,1 Kilometer lange Etappe in Vidreres nahe der Mittelmeerküste, wo sich bei sehr angenehmen Temperaturen sogleich ein Quartett auf die Flucht begab, das in kürzester Zeit auf einen Vorsprung von mehr als sieben Minuten kam. Mit dabei der Schweizer Martin Kohler (BMC Racing Team), der die erste Bergwertung für sich entschied. Der Alt de Sant Hilari war ein Anstieg der 1. Kategorie, bei Kilometer 65 aber kein Schauplatz von weiteren nennenswerten Ereignissen. Richtig schwer wurde die Strecke auf den letzten 40 Kilometern, wo sie nur noch bergauf führte. Zunächst zu einer weiteren Bergwertung der 1. Kategorie in Collabós. Dort teilte sich die Spitzengruppe: Karol Domagalski (Caja Rural) und Nicolas Edet (Cofidis) fuhren vorneweg, Kohler und Lucas Sebastian Haedo (Cannondale) konnten nicht mehr mithalten. Der eigentliche Schlussanstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von knapp acht Prozent war zwölf Kilometer lang. Edet trennte sich dort rech schnell auch von seinem polnischen Begleiter und versuchte alleine, die letzten zwei Minuten Vorsprung irgendwie ins Ziel zu retten. Unter der Arbeit des Blanco-Teams kam das Hauptfeld dem Franzosen aber schneller näher, als es ihm lieb sein konnte.

Quintana hält Wiggins stand und ärgert Rodriguez
Als dann fünf Kilometer vor Schluss ein Angriff von Marcos Garcia (Caja Rural) und ein umgehender Konter von Jurgen van den Broeck (Lotto Belisol) das Tempo in die Höhe schnellen ließen, war es bald um Edet geschehen. Van den Broeck löste ihn als Führenden ab, konnte seinen Vorsprung zum noch 30 Fahrer umfassenden Feld aber nicht weit ausbauen. Die Sky-Helfer Rigoberto Uran und David Lopez ließen den Belgier nicht entkommen. Zwei Kilometer vor dem Ziel wurde van den Broeck gestellt und Tom Danielson (Garmin-Sharp) griff an. Die Aktion des US-Amerikaners blieb ebenso ohne Erfolg. Sky Procycling hatte die Gegner jedoch nicht so dominieren und kaputtfahren können wie bei den Bergankünften von Paris-Nizza und Tirreno-Adriatico, wo Richie Porte bzw. Chris Froome am Ende förmlich zum Sieg schwebten. Sky-Leader Bradley Wiggins platzierte zwar eine Attacke an der Flamme Rouge, an seinem Hinterrad klebte aber der Mann des Tages: Nairo Quintana (Movistar), der im letzten Jahr bei der Dauphiné seine erste WorldTour-Etappe gewann. Zu Beginn der letzten 500 Meter hatten sich wieder zehn Fahrer an der Spitze des Rennens zusammengefunden und Joaquin Rodriguez (Katusha) setzte aus einer hinteren Position zur Attacke an. Der clevere Quintana machte ihm einen Strich durch die Rechnung, trat selber an, bevor der Spanier in die vorderste Position gekommen war. Von vorne zog Quintana durch und niemand, auch nicht Rodriguez, war dem Bergsprint des Kolumbianers gewachsen.

Valverde in der GW an der Spitze eines Quintetts
Sechs Sekunden hinter Quintana wurde um Etappenplatz zwei und gleichermaßen um die Führung in der Gesamtwertung gesprintet. Beide Entscheidungen endeten zugunsten von Alejandro Valverde, womit der Tag für Movistar einen perfekten Ausgang nahm. Rodriguez wurde Dritter, Wiggins Vierter, danach folgten mit je neun Sekunden Rückstand Thibaut Pinot (FDJ), Peter Stetina (Garmin-Sharp), Michele Scarponi, Przemyslaw Niemiec (beide Lampre-Merida) und Uran. Wiggins (+0:04) und Rodriguez (+0:04) sowie Scarponi (+0:07) und Niemiec (+0:07) bleiben Valverde im Klassement auf den Fersen, wohingegen Quintana als Sechstplatzierter schon 26 Sekunden zurückliegt, weil er auf der der 1. Etappe nicht zur Spitzengruppe gehörte. In den Sonderwertungen gab es keine Veränderungen, Christian Meier (Orica-GreenEdge) bleibt Erster beider Sprintwertungen. Das Bergtrikot hätte Cristiano Salerno (Cannondale) heute auf alle Fälle verteidigt, baute seinen Vorsprung aber aus, indem er an den ersten beiden Bergen hinter den Ausreißern als Fünfter noch gut punktete. 16 Zähler beträgt der Abstand zum Zweiten Quintana.

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Auf der 4. Etappe werden dieselben Fahrer gefordert sein wie heute, wenn gleich zwei ausgesprochen lange Anstiege der Especial-Kategorie auf dem Programm stehen. Den Port de Cantó (24,6 km à 4,8%) erreicht man 45 Kilometer vor dem Ende, auf dem Port Ainé (18,9 km à 6,5%) liegt das Ziel.





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