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Tour de Romandie Froome fast sicherer Gesamtsieger der Tour de Romandie - Spilak siegt auf Königsetappe |
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27.04.2013 | ||
Froome fast sicherer Gesamtsieger der Tour de Romandie - Spilak siegt auf KönigsetappeInfo: TOUR DE ROMANDIE 2013LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text Autor: Felix Griep (Werfel) Les Diablerets, 27.04.2013 – Es war der Tag der (Vor-)Entscheidungen bei der Tour de Romandie. Marcus Burghardt (BMC Racing Team) und Matthias Brändle (IAM Cycling) sicherten sich endgültig die Sondertrikots in Rosa und Grün und auch Gelb ist scheinbar fest vergeben. Chris Froome (Sky Procycling) hat nach der Königsetappe solch einen großen Vorsprung, dass alles andere als der Gesamtsieg nicht mehr möglich erscheint. Gemeinsam mit Simon Spilak (Katusha) distanzierte er eine Gruppe mit den größten Konkurrenten auf den Kilometern nach dem letzten Berg um gut eine Minute. Der Slowene holte, mit wenig Gegenwehr von Froome, den Tagessieg. Gestern Abend hieß es noch, die 4. Etappe mit ihren vier großen Pässen könne wie geplant gefahren werden. Doch die Situation hatte sich eine Nacht später geändert. Niedrige Temperaturen, Regen und Nebel sorgten an den Anstiegen, aber vor allem auch in Abfahrten für schwierige und teils riskante Verhältnisse und führten zum Verzicht auf eine zweite Befahrung des Col de la Croix von seiner enorm langen Südseite und die zehn Kilometer lange Abfahrt ins Ziel. Um Les Diablerets zu erreichen, wurde eine Umleitung über einen etwas kleineren Berg genommen, was der Spannung aber keinen Abbruch tat und die Länge der Etappe nur geringfügig auf 184,8 Kilometer verringerte. Immer wieder Burghardt und Brändle Als wäre es in irgendeinem Paragrafen des Reglements der Tour de Romandie verankert, erschienen die Namen von Marcus Burghardt (BMC Racing Team) und Matthias Brändle (IAM Cycling) auf der Liste der Beteiligten einer Fluchtgruppe, die sich nach den ersten elf Kilometern aus dem Feld verabschiedet hatte. Diese beiden, Tom Dumoulin (Argos-Shimano) und Arthur Vichot (FDJ) machten sich auf in Richtung der großen Berge, welche die Tour de Romandie bisher noch ausgelassen hatte. Die ersten beiden Bergwertungen auf dem Col des Mosses (km 66,1) und Col de la Croix (km 89,0) gewann natürlich Burghardt, der sich des Titels „Bergkönig“ sicher sein konnte, als er am Ende der Etappe im Gruppetto mit fast einer halben Stunde Rückstand auf die Topfahrer ins Ziel kam. An seiner Seite war da auch wieder Brändle, der in der Sprintwertung nichts mehr anbrennen ließ. Am Col de la Croix, der von seiner kürzeren Nordseite her überquert wurde, entstand nach und nach eine weitere Ausreißergruppe, die sich auf die Verfolgung der Führenden begab. Der Russe Petr Ignatenko (Katusha) hatte den Anfang gemacht, um ihn versammelten sich danach Alexandr Dyachenko (Astana), Bram Tankink, Juan Manuel Garate (beide Blanco), Mikel Landa und Garikoitz Bravo (beide Euskaltel). Nach der langen Abfahrt hatte sich Burghardt für kurze Zeit von seinen Begleitern abgesetzt, bis er zu Beginn des nächsten Anstiegs zum Pas de Morgins von Vichot als Soloführendem abgelöst wurde. Während Burghardt, Brändle und Dumoulin von der Bildfläche verschwanden, kam der Franzose eine Minute vor der Verfolgergruppe, zu der nun auch Pierre Rolland (Europcar) gehörte, über die dritte Bergwertung (km 135,7). Froomes wahre Stärke ist ihm nicht anzusehen Nach der Abfahrt vom Pas de Morgins hatte sich die Situation erneut drastisch geändert. Vichot lag immer noch an der Spitze des Rennens, bei ihm war nun aber Tony Martin (Omega Pharma-Quick Step), der einen mutigen, leider zu zeitigen Angriff gegen Sky Procycling fuhr. Vasil Kiryienka und David Lopez hielten das Hauptfeld, das die anderen Angreifer längst wieder eingesammelt hatte, gut eine Minute hinter dem Duo. Statt nun mehr als 1300 Höhenmeter am Stück zum Col de la Croix zu klettern, ging es über Aigle in einen Anstieg nach Le Sepey, welcher elf Kilometer lang und im Mittel knapp sechs Prozent steil war. Martin, der ohne Vichot weiterkämpfte, wurde nach nicht einmal ganz der Hälfte dieser Strecke eingeholt. Leader Chris Froome (Sky Procycling), dem mit Richie Porte nur noch ein Helfer blieb, machte nicht gerade den souveränsten Eindruck. Es schien, als könnte sich seine Schwäche von Tirreno-Adriatico wiederholen, als er bei ähnlich schlechtem Wetter den Gesamtsieg aus der Hand gab. Dann attackierten nacheinander Robert Kiserlovski (Astana), Thibaut Pinot (FDJ), Marcel Wyss (IAM Cycling) und Simon Spilak (Katusha), was die Lage verschärfte. Als unweit der Bergwertung Porte keine Hilfe mehr leisten konnte, war Froome auf sich allein gestellt und fand in sich die unbändige Energie, wegen der er als einer der Topfavoriten für die diesjährige Tour de France gilt. Der Brite forcierte unerbittlich das Tempo, fuhr die Gruppe auseinander und vorbei an Wyss, Pinot und Kiserlovski. Erst am Ende der Steigung schloss er zu Spilak auf, der ihm auf den letzten 7,8 Kilometern ein wertvoller Partner war. Mit dem Gesamtsieg vor Augen ist der Tagessieg nicht wichtig Bis ins Ziel verlief der letzte Abschnitt der Etappe größtenteils flach mit nur kleineren Zwischensteigungen. Um Pinot, Kiserlovski und Wyss formierte sich eine neue Gruppe mit Carlos Betancur und Jean-Christophe Péraud (beide AG2R La Mondiale), Alejandro Valverde und Rui Costa (beide Movistar), Jurgen van den Broeck (Lotto Belisol), Tom Danielson (Garmin-Sharp), Igor Anton (Euskaltel) und Wilco Kelderman (Blanco). Zwischen diesen Fahrern wirkte das Prinzip „zu viele Häuptlinge, zu wenig Indianer“: Niemand wollte sich mit vollem Einsatz für die Verfolgung aufopfern, was Froome und Spilak begünstigte, deren Vorsprung sich rasant vergrößerte und bei der Zielankunft auf 1:03 Minute gestoppt wurde. Froome erweckte den Eindruck, auf den letzten Metern nicht alles zu geben, so dass Spilak zum zweiten Mal nach 2010 eine Romandie-Etappe gewinnen konnte. Costa und Valverde belegten die Plätze drei und vier, der starke Schweizer Wyss wurde Siebter. Seine Landsleute Steve Morabito (BMC Racing Team) und Johann Tschopp (IAM Cycling) kamen nach 2:22 Minuten mit der nächsten größeren Gruppe an, in welcher sich auch der bisherige Gesamtzweite Andrew Talansky (Garmin-Sharp) befand. Platz zwei der Gesamtwertung belegt jetzt Spilak, der bei 47 Sekunden Rückstand aber nicht mehr vom Sieg träumen braucht. Für ihn dürfte es ebenso ein Ding der Unmöglichkeit sein, den Träger des Gelben Trikots noch einzuholen, wie für Costa, Kiserlvoski, Pinot, Valverde, Danielson, Kelderman und Betancur, die Rückstände von 1:21 Minute bis 1:28 Minute aufweisen und sich um den dritten Rang streiten werden. Marcel Wyss liegt mit 1:43 Minute Rückstand auf dem zehnten Platz. -> Zum Resultat Zum Abschluss der Tour de Romandie gehört Chris Froome auf der 5. Etappe noch einmal zu den aussichtsreichsten Kandidaten auf den Tagessieg. Zumindest sollte ihm das 18,7 Kilometer Einzelzeitfahren keinen Strich mehr durch die Rechnung machen, deren Ergebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit der Gesamtsieg sein dürfte. |
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27.04.2013 | ||
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