Der Berg ruft! - 2 Tage bei der Tour de Suisse

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Info: Bildergalerien und Berichte von Christine Kroth | TOUR DE SUISSE 2013
Autor: Christine Kroth (Cofitine)

Teil 1 - 8. Etappe Zernez - Bad Ragaz | Teil 2 - 9. Etappe Bad Ragaz - Flumserberg

Ein Bergzeitfahren ist schon etwas Besonderes. Mein letztes liegt fünf Jahre zurück und führte, ebenfalls bei der Tour de Suisse, zum Klausenpass. Diesmal also Flumserberg.

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Die Straße hinauf soll früh dicht gemacht werden, deshalb breche ich zeitig auf. Den Gedanken, noch mal einen Abstecher ins Village im Startort zu machen, verwerfe ich wieder. Um halb elf bin ich am Fuß der Steigung. Die Straße ist bereits gesperrt, ich darf trotzdem rauf! Weil mein Fahrzeug akkreditiert ist. Nach wenigen Metern überhole ich die Fahrer von Ag2R, wenig später sehe ich Astana vor mir. Runter lassen sie wohl noch Fahrzeuge, weshalb ich etwas warten muss, bevor ich die Fahrer überholen kann. Aber an Tanel Kangert komme ich kaum vorbei. Wahnsinn wie der antritt! Einige Kilometer weiter überhole ich Roman Kreuziger, der scheinbar mühelos die Steigung nimmt! Ich bin schwer beeindruckt.
Oben angekommen richte ich mich im Pressezentrum ein, verkabele diesmal gleich meinen Laptop und mache mich dann erst mal auf den Weg zu einem Aussichtspunkt, um Fotos zu machen und die atemberaubende Landschaft und den Blick auf den Walensee zu genießen! Die Schweiz wie im Bilderbuch!
Zurück im Pressezentrum bleibt noch Zeit für ein längeres Gespräch mit einer guten Bekannten. Ich freue mich über die Strecke 2014, weil die letzten beiden Etappen zu zwei meiner Lieblingsorte führen und mache mich dann auf den Weg an die Strecke.
Erneut sorgt ein kleines Missgeschick dafür, dass ich Fahrer verpasse. Ich muss zurück ins Pressezentrum! 15 Fahrer hab ich verpasst, das lässt sich aber doch irgendwie verschmerzen. Ich suche mir einen Platz zuerst an der 400-Meter-Marke, schließlich lasse ich mich auf dem Bordstein unterhalb des 500-Meter-Schildes nieder. Ich verfolge amüsiert die Kommentare einiger Zuschauer – „Ach, das war doch der Millar!“ oder „Da kommt Boonen – ach nein, er ist es doch nicht!“ (es war Terpstra). Martin Kohler macht die La-Ola, weil er die BMC-Fans auf der anderen Straßenseite entdeckt hat. Leider hab ich das zu spät mitgekriegt.
Nach der Hälfte der Fahrer ist Pause. Ich verzichte darauf mir die Werbekarawane anzusehen und ruhe mich lieber ein bisschen aus. Nebenbei sichte ich die ersten Fotos.
Den zweiten Teil verfolge ich hinterm Ziel. Der Blick ist wirklich klasse und ich kann so die Anstrengung der Fahrer richtig gut einfangen. Ich hab mich auf dem heißen Asphalt niedergelassen, die Beine ausgestreckt und plaudere nebenbei mit anderen Fotografen. Ab und zu schwinge ich mich mal auf, um den Fahrer, der momentan führt, zu fotografieren, der auf einem Stuhl auf der Siegerehrungsbühne in der prallen Sonne sitzt und vor sich hin schwitzt.
Zwischendurch trällere ich, mit den vielen Zuschauern zusammen, noch ein „Happy birthday“, als das Geburtstagskind Jorge Asanza von Euskaltel das Ziel erreicht.
Die Atmosphäre hier ist klasse, das Wetter auch! Das Rennen ist spannend und kräftezehrend für die Fahrer. Nicht weit von mir weg lässt sich Tejay Van Garderen auf dem Asphalt nieder, an die Absperrung gelehnt und sichtbar am Ende seiner Kräfte. Auch als der Betreuer ihn versorgt hat, bleibt der Amerikaner noch sitzen und verfolgt von dort den weiteren Verlauf der Etappe.
Sein Teamkollege Mathias Frank verliert, fast erwartungsgemäß, die Führung und somit den Sieg an den Vorjahressieger Da Costa. Was die portugiesischen Fans in Ektase versetzt.
Ich verfolge die Siegerehrung und schicke dann wieder Fotos aus dem Pressezentrum los für den Bericht. Als ich nicht mehr damit rechnete, alle Formalitäten bereits erledigt habe und eigentlich aufbrechen will, taucht noch Mathias Frank zur Pressekonferenz auf. Während ich Kamera und Laptop zusammenpacke verfolge, ich die äußerst ausführlichen und hochinteressanten Ausführungen des Schweizers zur Teamtaktik und die Rolle als Teamkapitän.
Danach mache ich eine kleine Verabschiedungsrunde und mich dann auf den Heimweg.
Bis zum nächsten Jahr!