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Europe Tour Ian Stannard wird beim Omloop Het Nieuwsblad zum ersten Sieger der Klassiker-Saison |
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Ian Stannard wird beim Omloop Het Nieuwsblad zum ersten Sieger der Klassiker-SaisonInfo: Omloop Het Nieuwsblad Elite 2014 (1.HC)Autor: Felix Griep (Werfel) Gent, 01.03.2014 – Nass-kaltes Wetter, steile Hellingen, ruppiges Kopfsteinpflaster, viele Angriffe, ein lebhafter Rennverlauf, aber auch Stürze und Defekte zur Unzeit. Der Omloop Het Nieuwsblad 2014 hatte von allem etwas und war damit ein würdiger Auftakt in die Zeit der Frühjahrsklassiker. Als eher unerwarteter Sieger ging der ehemalige britische Meister Ian Stannard (Team Sky) aus dem Rennen hervor, bezwang in einem Sprintduell den Belgier Greg van Avermaet (BMC Racing Team). Die beiden hatten sich 17 Kilometer vor dem Ziel aus dem Staub gemacht und die Verfolger nicht wieder aufschließen lassen. Gedenkminute für Kristof Goddaert vor dem Start Eigentlich ist das erste Saisonrennen in Belgien für Fans und Fahrer ein Grund zur Freude, doch vor dem Start des 69. Omloop Het Nieuwsblad hielten alle Anwesenden zunächst für eine Schweigeminute inne. Sie erwiesen Kristof Goddaert ihre Ehre, der am 18. Februar bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Dann ging es auf den 198 Kilometer langen Parcours, der in Gent begann und dort auch wieder endete. Nach gut 50 Kilometern erreichte man Haaghoek und danach den Leberg, den ersten Kopfsteinpflaster-Abschnitt und die erste von zehn Hellingen. Acht Ausreißer bestimmten das Rennen, solange die Favoriten sich noch damit zufriedengaben, ruhig inmitten des Pelotons zu verweilen: Cyril Lemoine (Cofidis), Frederik Veuchelen (Wanty-Groupe Gobert), Stijn Steels (Topsport Vlaanderen), Maciej Paterski (CCC Polsat Polkowice), Christophe Laborie (Bretagne-Séché Environnement), Andreas Schillinger (NetApp-Endura), Aliaksandr Kuchynski (Katusha) und Ramon Sinkeldam (Giant-Shimano). Erste Versuche, das Feld mit Angriffen zu strapazieren, gab es an Helling Nummer sechs, dem gut 60 Kilometer vor dem Ziel gelegenen Taaienberg. Sep Vanmarcke und Maarten Wynants (beide Belkin) testeten die Konkurrenz. Omega Pharma-Quick Step setzte ihrem Angriff, an dem sich auch Johan Vansummeren (Garmin-Sharp) beteiligte, ein rasches Ende. Nach Eikenberg und Wolvenberg, die in kurzen Abständen folgten, war das Feld auf circa 50 Fahrer geschrumpft, hatte mittlerweile aber alle frühen Ausreißer gestellt und war bereit für den Teil des Rennens, in dem es allmählich ernst wurde. Terpstra, Boom und Boasson Hagen aktivste Angreifer Den Auftakt zum „ernsthaften“ Teil des Rennens markierte der Leberg, ein knapp tausend Meter langer bis zu 13,8% steiler Hügel, ziemlich genau eine Marathondistanz vom Ziel entfernt gelegen. Greg van Avermaet (BMC Racing Team) eröffnete den Reigen der Attacken, gehörte aber nicht jener siebenköpfigen Gruppe an, die sich dadurch bildete. In ihr fanden sich Niki Terpstra (Omega Pharma-Quick Step), dessen Teamkollege Tom Boonen überhaupt nicht in Erscheinung trat, Lars Boom (Belkin), Arnaud Démare und Yoann Offredo (beide FDJ.fr), Edvald Boasson Hagen (Team Sky), Egoitz Garcia (Cofidis) und Europe Tour-Leader Kenneth van Bilsen (Topsport Vlaanderen-Baloise). Lange hatte diese Formation jedoch nicht bestand, denn es ging gleich weiter mit dem Molenberg, der die Gruppe sofort wieder zerlegte. Offredo stürzte bereits bei der Einfahrt in den Anstieg, der auf seinen 463 Metern eine maximale Steigung von 14,2% erreichte, die anderen passierten den Kulminationspunkt fast alle einzeln. Terpstra und Boom hatten an der letzten Helling das Kommando übernommen, Boasson Hagen, Démare und Vanbilsen fanden danach aber wieder Anschluss an dieses Duo. Die beiden Letztgenannten fielen wenig später auf der Paddestraat zurück – die Zeit der Anstiege war vorbei, doch es galt noch ein paar Pavé-Abschnitte zu meistern. Terpstra hatte auf dem feuchten Pflaster das Tempo verschärft. Das kleine Hauptfeld befand sich unterdessen schon bei 45 Sekunden Rückstand. Von einer Vorentscheidung war man allerdings noch weit entfernt. Boom war mit einem Defekt plötzlich weg vom Fenster und Terpstra und Boasson Hagen rieben sich in gegenseitigen Attacken auf, bis sie schließlich von knapp 20 Fahrern eingeholt wurden. Stannard beschert Sky ungewohnten Klassikererfolg Mit drei Fahrern war das Team Sky, dessen Stärken eigentlich eher bei Rundfahrten denn Eintagesrennen liegen, zahlenmäßig am stärksten an vorderster Front vertreten und spielte seine Karten gekonnt aus. Ian Stannard suchte 17 Kilometer vor Schluss sein Heil in der Flucht und hatte damit genau das Richtige getan. Mit van Avermaet fand sich ein hilfreicher Begleiter für den britischen Meister von 2012, der seit jenem Erfolg kein Rennen mehr gewonnen hatte. Noch verheißungsvoller wurde die Situation für Sky, als Boasson Hagen bei einem Konter von Terpstra und Vanmarcke mitgehen konnte. Hätten sie die Führenden eingeholt, wäre der Norweger im Sprint der Favorit gewesen. Dazu kam es aber nicht, Stannard und van Avermaet erreichten das Ziel vor allen anderen. Das Sprintduell um den Sieg bot einige Spannung, Stannard hatte das bessere Ende für sich. 24 Sekunden danach sicherte sich dann auch Boasson Hagen einen Platz auf dem Podium neben seinem Mannschaftskameraden, wurde Dritter vor Vanmarcke und Terpstra. Der Luxemburger Jean-Pierre „Jempy“ Drucker führte nach gut eineinhalb Minuten eine dreizehnköpfige Gruppe an, in der unter anderem Taylor Phinney (BMC Racing Team), Démare, Jürgen Roelandts (Lotto Belisol) und Unglücksrabe Boom steckten. Eine genauso große Versammlung von Fahrern um Boonen, Zdenek Stybar (beide Omega Pharma-Quick Step), Gerald Ciolek (MTN-Qhubeka) und Sylvain Chavanel (IAM Cycling) folgte nach knapp vier Minuten. Der Großteil der 105 Finisher hatte neun und mehr Minuten Rückstand. -> Zum Resultat In Belgien geht es am Sonntag mit Kuurne-Brüssel-Kuurne weiter, das als Sprinterrennen aber von ganz anderen Fahrern bestimmt werden dürfte. |
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