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Balsam für die OPQS-Seele: Doppelsieg im letzten Sprint von Tirreno-Adriatico
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17.03.2014

Balsam für die OPQS-Seele: Doppelsieg im letzten Sprint von Tirreno-Adriatico

Info: TIRRENO - ADRIATICO 2014
Autor: Felix Griep (Werfel)



Porto Sant'Elpidio, 17.03.2014 – Am Passo Lanciano zerplatzten gestern die Träume vom Gesamtsieg bei Tirreno-Adriatico wie eine Seifenblase, Michal Kwiatkowski stürzte von Rang eins auf 19 ab. Die Sprint-Abteilung von Omega Pharma-Quick Step konnte den Verlust des Blauen Trikots heute nicht rückgängig machen, sorgte aber dafür, dass die Stimmung in der Mannschaft 24 Stunden später wieder deutlich besser war. Mark Cavendish und Alessandro Petacchi schafften auf der 6. Etappe einen Doppelsieg. Mit der Konkurrenz aus Deutschland mussten sie sich nicht auseinandersetzen, denn beide Topstars des Landes fehlten bei der Entscheidung. André Greipel (Lotto Belisol) wurde durch einen Sturz seiner Helfer aufgehalten und Marcel Kittel (Giant-Shimano) hatte schon weit vor dem Ziel den Anschluss an das Feld verloren.

Porto Sant'Elpidio diesmal Zielort einer Flachetappe
Nach zwei harten Bergetappen und vor dem abschließenden Einzelzeitfahren gab es am 6. Tag von Tirreno-Adriatico eine Strecke, die um einiges einfacher anmutete. Zwar war der Weg von Bucchianico nach Porto Sant'Elpidio mit 189 Kilometern nicht gerade kurz, aber bis auf ein paar wenige Hügel so flach, dass den Sprintern das Wasser im Munde zusammenlief. Im letzten Jahr war das noch ganz anders. Auch damals endete die vorletzte Etappe in Porto Sant'Elpidio, begann sogar da, und führte über einen extrem schwierigen Kurs mit unzähligen kurzen, dafür besonders steilen Anstiegen. Peter Sagan (Cannondale) feierte einen hart erkämpften Sieg und Vincenzo Nibali (Astana) fuhr Chris Froome (Team Sky) aus dem Leadertrikot. So etwas war heute undenkbar. Nicht nur, weil das Höhenprofil keine gute Möglichkeit zur Attacke auf Alberto Contador (Tinkoff-Saxo) bot – sondern auch wegen dessen riesigem Vorsprung von über zwei Minuten, der durch seinen Husarenritt nach Guardiagrele zustande gekommen war. Für die einzige Veränderung in der oberen Region der Gesamtwertung sorgte Chris Horner (Lampre-Merida), durch dessen Ausstieg alle Fahrer ab Platz zwölf eine Position nach oben rutschten. Wegen einer entzündeten Sehne trat der 42-Jährige nicht mehr an.

Omega Pharma-Quick Step im Sprintfinale ohne Konkurrenz
Jack Bauer (Garmin-Sharp), Peter Kennaugh (Team Sky), Cesare Benedetti (NetApp-Endura) und der Schweizer Steve Morabito (BMC Racing Team) wagten sich in einen von Beginn an recht aussichtslosen Kampf gegen das Peloton. Das Ausreißerquartett verbuchte einen Vorsprung von maximal fünfeinhalb Minuten, wovon 50 Kilometer vor dem Ziel nur noch die Hälfte geblieben war. 25 Kilometer später war das Hauptfeld bis auf 30 Sekunden herangekommen. Benedetti und Kennaugh fielen bald darauf zurück, wohingegen Bauer und Morabito das unabwendbare Schicksal bis acht Kilometer vor Schluss hinauszögern konnten. Auf dem letzten Streckenstück hinein nach Porto Sant'Elpidio zeigte Omega Pharma-Quick Step, wie eine Sprintvorbereitung idealerweise auszusehen hat. An der Drei-Kilometer-Marke konnte Mark Cavendish noch auf die Unterstützung von nicht weniger als fünf Teamkollegen zählen. Als finale Anfahrer machten Mark Renshaw und Alessandro Petacchi ihre Sache derart gut, dass Cavendish der Sieg schon sicher war, als er 100 Meter vor der Linie zu seinem Endspurt antrat. Petacchi setzte das i-Tüpfelchen auf diese tolle Teamleistung, indem er Platz zwei und einen Doppelsieg sicherte, wofür er am Ende nicht einmal mehr Vollgas geben musste. Sagan hatte als Dritter nicht den Hauch einer Chance gegen die OPQS-Übermacht und doch war es genug, dass er sich die Führung in der Punktewertung von Contador zurückholte.

Cannondale hängt Kittel ab, eigenes Team bremst Greipel aus
Die Franzosen Arnaud Démare (FDJ.fr) und Tony Hurel (Europcar) belegten die Plätze vier und fünf, dahinter kam mit Robert Wagner (Belkin) der erste Deutsche. Seine Landsleute Marcel Kittel (Giant-Shimano) und André Greipel (Lotto Belisol) wären eher vorne zu erwarten gewesen, waren aber beide nicht präsent, um sich mit Cavendish messen zu können. Für Kittel war die Etappe schon gut 40 Kilometer vor dem Ziel gelaufen, als er an einem knapp drei Kilometer langen Bergwertungs-Anstieg abgehängt wurde. Cannondale hatte seine Schwäche bemerkt und eiskalt das Tempo angezogen, bis Kittel eine Minute Rückstand hatte. Aufgeben wollte er zwar nicht und jagte mit fünf Teamkollegen lange dem Feld nach. Eine Rückkehr gelang jedoch nicht mehr. Greipels Geschichte ist noch etwas unglücklicher, weil es keine eigene Schwäche war, die ihm den Tag verdarb. 1500 Meter vor dem Ziel entgleiste der Zug von Lotto Belisol, Marcel Sieberg und Jürgen Roelandts stürzten in einer Kurve. Greipel selbst blieb auf dem Rad, musste durch das Unglück seiner Helfer aber stoppen und kam nicht wieder rechtzeitig in Schwung.

-> Zum Resultat

Bei der 7. und letzten Etappe handelt es sich wie in den vergangenen Jahren um ein Einzelzeitfahren in San Benedetto del Tronto über ein wenig mehr als neun Kilometer. Selbst mit mehreren Defekten könnte Contador den Gesamtsieg kaum verlieren. Die Fahrer ab Platz zwei müssen dagegen noch einmal vollen Einsatz zeigen, um ihre Positionen zu verteidigen oder möglicherweise zu verbessern.





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