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Wie im Jahr 2013: Spilak und Froome dominieren Königsetappe der Tour de Romandie
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02.05.2014

Wie im Jahr 2013: Spilak und Froome dominieren Königsetappe der Tour de Romandie

Info: TOUR DE ROMANDIE 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Aigle, 02.05.2014 – Les Diablerets am 27. April 2013: Simon Spilak (Katusha) gewinnt die Königsetappe der Tour de Romandie vor Chris Froome (Team Sky), nachdem sich beide rund eine Minute von ihren Verfolgern abgesetzt hatten. 370 Tage später wiederholte sich in Aigle dieses Ergebnis. Am letzten von vier großen Anstiegen der 3. Etappe hatte Vincenzo Nibali (Astana) früh attackiert, was Froome als Herausforderung verstand. Der Brite konterte und zeigte der Konkurrenz ihre Grenzen auf. Nur der Slowene Spilak kam wieder heran und belohnte sich dafür am Ende mit dem Etappensieg und dem Gelben Trikot. Während Michael Albasinis (Orica-GreenEdge) Chancen, die Führung zu verteidigen, von vornherein gen null tendierten, kämpfte sein Schweizer Landsmann Johann Tschopp (IAM Cycling) gegen ein Europcar-Duo und konnte sein Bergtrikot verteidigen.

Große Selektion schon am ersten Anstieg
Die 3. Etappe war die einzige dieser Tour de Romandie, welche durch das Hochgebirge führte und konfrontierte die Fahrer gleich mit vier Bergen der ersten, also höchsten Kategorie. 3512 Höhenmeter waren auf dem 180,5 Kilometer langen Weg von Le Bouveret nach Aigle zu meistern. Ein wichtiger Tag nicht nur für die Gesamtwertung, sondern auch im Kampf um das Bergtrikot. Umso mehr verwunderte es, dass sich kurz nach dem Start eine achtköpfige Gruppe absetzte, in der kein einziger IAM-Fahrer vertreten war. Dabei hatte das Schweizer Team auf den vorherigen Etappen nur Augen für die Farbe Rosa. Ohne Fahrer der Schweizer Mannschaft, aber nicht ohne Eidgenossen, fuhren die Ausreißer um Danilo Wyss (BMC Racing Team) bis zum Beginn des ersten Anstiegs nach 45 Kilometern sechs Minuten Vorsprung heraus. Kalt und regnerisch war es nicht nur dort am Col des Planches, sondern den ganzen Tag über, was sofort dazu führte, dass hinter dem Peloton ein Gruppetto entstand, welches am Ende mit 42 Minuten Rückstand aber locker innerhalb des Zeitlimits blieb. Das Gelbe Trikot, getragen vom zweifachen Etappensieger Michael Albasini (Orica-GreenEdge), verschwand ebenfalls schnell aus dem Feld, das sich bis zum Gipfel gar auf 30 Mann reduziert hatte. Nach der Abfahrt wuchs es auf etwa die doppelte Größe an und der zuvor distanzierte Michal Kwiatkowski (Omega Pharma-Quick Step) kam zurück zu den übrigen Favoriten. Doch der Prolog-Gewinner sollte letztendlich an diesem Tag überhaupt keine Rolle spielen und beendete die Etappe mit großem Rückstand von einer halben Stunde.

Tschopp verteidigt Bergtrikot gegen Europcar-Duo
Das hohe Tempo, welches die Favoriten und ihre Helfer schon am Col des Planches angeschlagen hatten, ging auch am Vorsprung der Ausreißer nicht spurlos vorbei, die bei der ersten Bergwertung gerade noch eine Minute Vorsprung besaßen. Außerdem waren mit Tom Veelers (Giant-Shimano) und Boris Vallée (Lotto Belisol) zwei Fahrer schon wieder zurückgefallen. Die Punkte für die ersten beiden Plätze strichen Cyril Gautier und Davide Malacarne ein, womit sich der Franzose und der Italiener vom Team Europcar als Herausforderer Johann Tschopps (IAM Cycling) entpuppten, der sein Rosa Trikot aber natürlich nicht kampflos hergeben wollte. Dem Schweizer kam es entgegen, dass gleich der nächste Anstieg nach Champex-Lac folgte und sich die Spitzengruppe in diesem immer weiter auflöste. Erst wurde Elia Favilli (Lampre-Merida) eingeholt, dann Jack Bobridge (Belkin) und Andriy Grivko (Astana), schließlich auch Wyss. Nur Malacarne und Gautier, die an dieser Bergwertung die Plätze tauschten, blieben mit rund eineinhalb Minuten Vorsprung vorne und Tschopp konnte als Drittplatzierter sein Punktekonto aufstocken. Nach den ersten beiden großen Schwierigkeiten wurde die Strecke für eine Weile flach und bis zur Verpflegung ließ das kleine Hauptfeld den Rückstand zu den Europcar-Fahrern auf vier Minuten anwachsen. Es nahm aber rechtzeitig wieder Fahrt auf, um sie im dritten Anstieg einzufangen. Dies geschah erst so kurz vor der Bergwertung, dass Gautier sich noch als Zweiter über die Wertungslinie schleppen konnte. Sieger in Les Giettes wurde Tschopp, der damit zwei Punkte vor Gautier lag, der das Rosa Trikot rückblickend verpasste, als er in Champex-Lac Malacarne den Vortritt ließ.

Nibali fordert Froome mit frühem Angriff heraus
Zwischen dem dritten und vierten Berg gab es einen ganz kurzen Ausreißversuch von Maxime Médérel (Europcar), Sander Armée (Lotto Belisol) und Mickaël Chérel (AG2R La Mondiale), der überhaupt keine Chance hatte, zu einer längeren Flucht zu werden, weil das Team Sky mit viel Druck in den vierten und letzten Anstieg startete. Zwölf Kilometer ging es bergauf bis in den Kurort Villars-sur-Ollon, wobei es oben flacher war, weshalb schon in der ersten Hälfte für die entscheidenden Abstände gesorgt wurde. Vincenzo Nibali (Astana) überraschte Sky mit einem frühen Angriff. Sky-Kapitän Chris Froome, der Vorjahressieger der Tour de Romandie, strotze förmlich vor Souveränität und holte den Italiener wieder zurück, um sogleich selbst anzugreifen. Nibali konnte sich noch kurz an ihm festbeißen, dann war der Brite schon 25 Kilometer vor dem Ziel alleine. Auch die restlichen Fahrer waren dem Tour-de-France-Champion nicht gewachsen – bis auf einen. Simon Spilak (Katusha) machte sich auf die Verfolgung und erreichte Froome mit enormem Krafteinsatz, ohne sich bei dieser Alles-oder-Nichts-Aktion zu übernehmen. So konnte der Slowene Froome dabei helfen, den Vorsprung auf die nächsten Fahrer auszubauen. Der erste nächste Fahrer war zuerst Beñat Intxausti (Movistar), zu dem dann Nibali und Mathias Frank (IAM Cycling) aufschlossen. Ein Quartett kam ihnen langsam näher, aber nur Jakob Fuglsang (Astana) und Rui Costa (Lampre-Meirda) stellten bis zur Bergwertung Kontakt her. Rafal Majka (Tinkoff-Saxo) und Thibaut Pinot (FDJ.fr) stürzten, als sie bei einer Ortsdurchfahrt mit ihren Rädern in schräg über die Straße führenden Bahngleisen hängen blieben.

IAM-Trio Frank, Wyss und Reichenbach in den Top15
Trotz der nassen Straßen kamen die Fahrer alle sicher durch die finale Abfahrt, welche sie nach Aigle führte, wo 15,5 Kilometer nach der letzten Bergwertung das Ziel wartete. Froome und Spilak hielten ihren Vorsprung konstant bei einer Minute. So wie 2013 in Les Diablerets. Damals übernahm Froome die Führung in der Gesamtwertung und bedankte sich mit dem „Geschenk“ des Etappensieges bei Spilak für dessen Unterstützung. Diesmal stand ihre gemeinsame Ankunft unter anderen Vorzeichen, denn Etappensieg und Gelbes Trikot gab es nur als Doppelpack, sie konnten die Beute nicht untereinander aufteilen. Auf den letzten 200 Metern kam es zum Sprintzweikampf, der mit einem knappen Sieg für Spilak endete, der nun im Zeitklassement eine Sekunde vor Froome liegt. 57 Sekunden später gewann Costa den Spurt um die letzte Zeitgutschrift vor Fuglsang, Intxausti, Frank und Nibali. Mit 1:02 Minute Rückstand ist der Weltmeister Gesamtdritter. Die nächste Gruppe mit Jesus Herrada (Movistar), Pinot, Andrew Talansky (Garmin-Sharp), dem nach Frank zweitbesten Schweizer Marcel Wyss (IAM Cycling) und Ion Izagirre (Movistar) verlor 1:41 Minute. Genau zwei Minuten wurden es für Majka, gut zweieinhalb für den drittbesten Schweizer Sébastien Reichenbach (ebenfalls IAM Cycling) und den Österreicher Riccardo Zoidl (Trek Factory Racing), womit die Top15 vollständig waren. Beste Mannschaft des Tages wurde vor IAM das Team Movistar, das überdies mit einem Sondertrikot belohnt wurde. Herrada tauscht das spanische Meistertrikot gegen das Weiße, ist 17 Sekunden vor Pinot der neue beste Nachwuchsfahrer. Neben Bergpreisleader Tschopp behielt auch Martin Kohler (BMC Racing Team) seine Führung in der Sprintwertung.

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Bevor es am Sonntag zum Zeitfahrfinale kommt, in dem Spilak und Froome um den Gesamtsieg fighten werden, folgt die 4. Etappe, die entweder einen Sprinter oder Ausreißer glücklich machen wird. Es geht über einen sechsmal zu fahrenden, leicht hügeligen Rundkurs um Fribourg.





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