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Auch als Ausreißer erfolgreich: Albasini feiert seinen 3. Etappensieg bei dieser Tour de Romandie
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03.05.2014

Auch als Ausreißer erfolgreich: Albasini feiert seinen 3. Etappensieg bei dieser Tour de Romandie

Info: TOUR DE ROMANDIE 2014
LiVE-Ticker zum Nachlesen: Flash | Text
Autor: Felix Griep (Werfel)



Fribourg, 03.05.2014 – Nachdem er bei dieser Tour de Romandie schon zweimal im Sprint des Feldes gewonnen hatte, entschied sich Michael Albasini (Orica-GreenEdge) auf der 4. Etappe für eine andere Herangehensweise und holte sich damit seinen dritten Sieg in vier Tagen. Der Schweizer und einige starke Weggefährten ließen das Feld verzweifeln und drei von anfangs fünf Ausreißern erreichten das Ziel mit wenigen Sekunden Vorsprung. Im Spurt des Trios machte Albasini kurzen Prozess mit Thomas Voeckler (Europcar) und Jan Bakelants (Omega Pharma-Quick Step). Grund zur Freude hatten auch Johann Tschopp (IAM Cycling) und Martin Kohler (BMC Racing Team), denen die Trikots in Rosa und Grün sicher sind.

Hochkarätige Ausreißergruppe um Albasini
Auf der 1. Etappe waren es Reto Hollenstein (IAM Cycling), Silvan Dillier (BMC Racing Team) und Boris Vallée (Lotto Belisol), auf der 2. Etappe Pirmin Lang (IAM Cycling) und Martin Kohler (BMC Racing Team). Die Rede ist von den Ausreißergrüppchen, welche auf diesen Teilstücken nicht verhindern konnten, dass es zu Sprintankünften kam. Die Gruppe, welche sich heute zu Beginn der 4. Etappe formierte, legte sofort die Vermutung nahe, dass dem Hauptfeld diesmal eine deutlich schwerere Aufgabe bevorstehen würde. Der zweifache Etappensieger Michael Albasini (Orica-GreenEdge) war mit Thomas Voeckler (Europcar) und Jan Bakelants (Omega Pharma-Quick Step), zwei Fahrern, die als Ausreißer schon Etappen der Tour de France gewannen, sowie Alexis Vuillermoz (AG2R La Mondiale) und Jean-Marc Marino (Cannondale) getürmt. Die Etappe fand auf einem 29 Kilometer langen Rundkurs um Fribourg statt, der sechsmal zu absolvieren war. In der ersten Runde gab es dabei noch organisatorische Probleme: Die Führungsfahrzeuge lotsten die Ausreißergruppe auf einen falschen Weg und vorbei an einem bei Kilometer 12,2 der Runde gelegenen Anstieg, an dem später einige Bergwertungen abgenommen werden sollten. Durch diesen Faux-Pas sparte die Gruppe etwa eineinhalb Minuten Fahrzeit ein, was die Rennleitung aber umgehend korrigierte: Das Rennen wurde kurzzeitig neutralisiert und der vorherige Abstand zwischen Spitze und Feld wiederhergestellt. Eine ziemlich kuriose Situation, durch die sich Albasini und Co. nicht nervös machen ließen.

Peloton hält die Spannung lange am Leben
Ganz im Gegenteil, die Gruppe lief nahezu perfekt und vergrößerte ihren Vorsprung von vier Minuten bei der ersten Zielpassage auf sechs Minuten nach Abschluss der zweiten Runde. Dieses Niveau wurde längere Zeit gehalten, bis in Runde fünf Giant-Shimano als erste Mannschaft Ambitionen offenbarte, die Ausreißer wieder einzuholen. Bis dahin hatten nur die Teams Katusha und Sky darauf geachtet, dass ihnen kein neuer Konkurrent um den Gesamtsieg erwachsen würde. Voeckler und Bakelants hatten nämlich nur etwas mehr als sechs Minuten Rückstand auf Simon Spilak und Chris Froome. Giant-Shimano fuhr für Luka Mezgec; Marcel Kittel stieg eine Runde vor dem Ende aus. Da waren es noch drei Minuten zwischen dem Quintett und dem Feld, in dem auch Lampre-Merida (für Roberto Ferrari) und Lotto Belisol (für Tosh van der Sande) arbeiteten. Kurz darauf stieg außerdem Trek Factory Racing (für Giacomo Nizzolo) ein. Es wurde ein packender Kampf zwischen dem starken Quintett und dem Peloton, dessen Kräfte auf dem unentwegt hügeligen Parcours, der die stolze Summe von 2226 Höhenmetern erreichte, merklich schwanden. Dennoch rutschte der Abstand zehn Kilometer vor Schluss unter eine Minute und es blieb weiter alles offen. In einer engen, steilen Steigung forcierte Bakelants, womit er Vuillermoz und Marino den Zahn zog und vorne nur noch drei Fahrer verblieben. Wenig später wurde das Feld von einem Sturz aus dem Rhythmus gebracht, durch den mit Nizzolo gleichzeitig einer der besten Sprinter aus der Verlosung genommen wurde.

Tschopp und Kohler haben ihre Trikots sicher
Im Feld war jetzt die Luft raus, die Energien der Helfer gingen zur Neige und ebenso der Glaube an einen Erfolg der Jagd. Drei Kilometer vor Schluss waren es noch immer 40 Sekunden Rückstand und die drei verbliebenen Ausreißer hatten sogar Raum für kleinere taktische Spielchen. Unmittelbar nach der Flamme Rouge trat Bakelants einmal an, brach die Attacke aber sofort wieder ab und ließ sich in die dritte Position zurückfallen. Seine nun zu Rivalen mutierten Mitstreiter drängten Albasini nach vorne und lauerten hinter ihm auf die Chance für einen Angriff. Doch einen solchen gab es nicht mehr. Nach langem Zögern beschleunigte Albasini und gewann den Zielsprint klar und deutlich vor Voeckler und Bakelants. Nur neun Sekunden später folgte das von Davide Appollonio (AG2R La Mondiale) angeführte Feld. Auf die Top15 der Gesamtwertung nahm das Ergebnis keinerlei Einfluss, aber in zwei anderen Wertungen fielen bereits endgültige Entscheidungen. In den letzten drei Runden wurden jeweils Bergpunkte an die Ausreißer vergeben, was Johann Tschopp (IAM Cycling) gelassen sehen konnte, weil keiner von diesen ihm gefährlich wurde. Hilflos musste dagegen Martin Kohler (BMC Racing Team) miterleben, wie ihm Vuillermoz das Grüne Trikot streitig machte. Der Franzose hatte auf der 1. Etappe schon einmal drei Punkte gesammelt und gewann den ersten der beiden Zwischensprints. Er hätte „nur“ den zweiten ebenso gewinnen müssen, um die Sprintwertung für sich zu entscheiden – doch Vuillermoz belegte dort nur den dritten Platz, was für ihn zu wenig war.

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Mit einer Sekunde Differenz zwischen Leader Spilak und Konkurrent Froome geht es morgen auf der 5. Etappe in das entscheidende Einzelzeitfahren. Die 18,5 Kilometer lange Strecke mit Start und Ziel in Neuchâtel ist größtenteils flach, führt aber auch über einen Anstieg mit knapp 200 Höhenmetern.





Michael Albasini gewinnt die 4. Etappe der Tour de Romandie vor Thomas Voeckler und Jan Bakelants (verdeckt)
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Michael Albasini jubelt über seinen dritten Etappensieg bei der Tour de Romandie 2014
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Simon Spilak bleibt Erster der Gesamtwertung und im Gelben Trikot
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