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Die Bilanz der deutschsprachigen Fahrer am 1. Ruhetag der Tour de France in Morzine-Avoriaz
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12.07.2010

Die Bilanz der deutschsprachigen Fahrer am 1. Ruhetag der Tour de France in Morzine-Avoriaz

Info: TOUR DE FRANCE 2010
Autor: Jörg Schröder (Links2003)



Morzine-Avoriaz, 12.07.2010 – 23 Fahrer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich wurden am 10. Juli von ihren Sportlichen Leitern in die Tour de France geschickt, die wir vor Beginn bereits vorgestellt hatten. Acht Etappen plus des anfänglichen Prologs liegen am ersten Ruhetag bereits hinter den Fahrern bei der Tour de France 2010. An dieser Stelle wirft LiVE-Radsport einen Blick auf ihr bisheriges Abschneiden. Mit Mathias Frank ist einer der fünf Schweizer nicht mehr mit dabei, daneben gab es bereits erste Erfolge, aber auch kleine Niederlagen.

Bilanz: 1 Sieg, sechs Tage Gelb, drei Tage weiß, insgesamt 4 Podestplätze
Vier Podiumsplätze inklusive dem Prologsieg sowie sechs Tage im Gelben und drei Tage im Weißen Trikot haben die deutschsprachigen Fahrer bisher aufzuweisen. Gleich beim Prolog konnte Fabian Cancellara (29) (Saxo Bank) seiner Favoritenrolle gerecht werden und mit dem Sieg ins Maillot Jaune fahren. Zwei Tage später in den Ardennen gab es auf glatten Straßen jedoch einen Massensturz, nach dem Cancellara das Feld einbremste, so aber auch Gelb verlor. Bereits am Folgetag holte sich der Eidgenosse dank seiner Erfahrungen von Paris-Roubaix auf der Kopfsteinpflasteretappe nach Arenberg Porte du Hainaut das begehrte Leibchen zurück, das er erst vorgestern auf der ersten bergigeren Etappe hinauf zur Station des Rousses bei großer Hitze an die Klassementfahrer abgeben musste.
Ebenfalls richtig gut startete Tony Martin (25) (HTC-Columbia) in seine zweite Frankreichrundfahrt. Beim Prolog pokerte der junge Deutsche mit dem Wetter und startete extra früh, auch wenn er so zu seinem Bedauern das Viertelfinalspiel der deutschen Mannschaft bei der FIFA Weltmeisterschaft gegen Argentinien in Südafrika nicht verfolgen konnte. Am Ende musste er sich dennoch mit Rang zwei zufriedengeben. Drei Tage lang konnte er immerhin das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers verteidigen, auf der Kopfsteinpflasteretappe stürzte er jedoch, verletzte sich leicht an der Hand und verlor neben Zeit für die Gesamtwertung auch Weiß. Sobald es in die Berge ging, musste der Deutsche seine Klassementambitionen jedoch zu den Akten legen, mit seiner Form ist der 25-Jährige nicht zufrieden. Immerhin war er an zwei Etappensiegen seines Teamkollegen Mark Cavendish beteiligt.

Milram mit zwei Podestplätzen
Milram konnte auch schon zwei Podestplätze einfahren und damit vielleicht die kleine Hoffnung auf einen Nachfolgesponsor für das einzige deutsche ProTour-Team etwas nähren. Während Fabian Wegmanns (30) Dritter Rang auf der 2. Etappe durch geschicktes Verhalten beim geschlossen ins Ziel fahrenden Feld entstand, konnte sein Teamkollege Gerald Ciolek (23) auf der 5. Etappe nach Montargis einen hervorragenden 2. Platz im Sprint einfahren. Nur sein ehemaliger Teamkollege Cavendish war nicht zu schlagen, der an diesem Tag unglücklicherweise für den Pulheimer zu seiner alten Sprintstärke zurückfand.
Ihr Teamkollege Linus Gerdemann (27 Jahre) zeigte sich in der ersten Woche sehr aufmerksam, verlor dennoch bereits durch unglückliche Defekte Zeit auf den flachen Etappen. Auf dem 7. Abschnitt attackierte er gar aus der Gruppe der Favoriten, konnte den enteilten Sylvain Chavanel (Quickstep) jedoch nicht mehr einholen. Gestern musste er jedoch alle Hoffnungen in der Gesamtwertung begraben, das erklärte Ziel war jedoch ohnehin ein Etappensieg.
Ebenfalls in Erscheinung traten bisher Danilo Hondo (36) , der Kapitän Alessandro Petacchi bereits zu zwei Etappensiegen führte, und der deutsche Meister Christian Knees (29) , die zusammen in einer Fluchtgruppe auf der Etappe 7 unterwegs waren, sowie Sebastian Lang (30) , der es bereits auf der 6.Etappe erfolglos mit einem Ausreißversuch probierte. Wie erwartet mit Freiheiten unterwegs war auch BMC-Profi Marcus Burghardt (27) nach seinen zwei Etappensiegen bei der Tour de Suisse, bereits auf der 2. Etappe in den Ardennen ging er in die Attacken, sparte am Ende jedoch Kräfte, als der Angriff von Chavanel kam, und vergab so einen möglichen Sieg.

Voigt und Co. wichtige Teamplayer
Ganz im Dienst ihrer Kapitäne waren bisher vor allem Bert Grabsch (35) und Steve Morabito (27) unterwegs. Während der ehemalige Zeitfahrweltmeister auf den Flachetappen für zwei Siege von Cavendish arbeiten und dabei nach eigener Aussage viel Kraft bei den hohen Temperaturen aufwenden musste, konnte Morabito vor allem gestern auf der ersten echten Bergetappe seine gesteigerten Bergqualitäten erneut beweisen, die er bei der Tour de Suisse bereits gezeigt hatte. Lange blieb er an der Seite von Cadel Evans, der am Ende ins Gelbe Trikot fahren konnte. Damit kommt auf den 27-Jährigen auch an den kommenden Tagen viel Arbeit zu. Jens Voigt (38) (Saxo Bank) musste sich bisher für seine Kapitäne Cancellara und Andy Schleck aufopfern, das jedoch sehr erfolgreich. Auch Grischa Niermann (34) ist wie gewohnt ein wichtiger Helfer für seine Rabobank-Kapitäne Denis Menchov und Robert Gesink. Andreas Klier (34) (Cervélo TestTeam) nimmt eine ganz wichtige Rolle in seiner Mannschaft ein, sein Kapitän Carlos Sastre kam auch dank der Erfahrung des Deutschen durch die schweren ersten Etappen, ohne zu viel Zeit zu verlieren.

Unauffälligkeit kann trotzdem wichtig sein
Roger Kluge (24) konnte bei seiner ersten Tour Ciolek in den Sprints bereits wertvolle Unterstützung bieten, sobald es in die Berge ging, war der Bahnspezialist jedoch einer der ersten Leidenden. Bisher unauffällig mit Teamaufgaben betraut war Johannes Fröhlinger (25) wie auch sein Milram-Teamkollege Thomas Rohregger (27) , von dem man in den Bergen mehr hätte erwarten können. Markus Eibegger (25) (Footon-Servetto) wartet noch auf seine Chance aus einer Gruppe heraus, während Bernhard Eisel (29) als dritter Österreicher bei dieser Tour in den Sprints für sein HTC-Team eine wichtige Rolle einnimmt und die Sprinter bisher erfolgreich durch die schwereren Etappen leitete. Kaum zu sehen war bisher der Schweizer Meister Martin Elmiger (31) .
Die Radioshack-Fahrer Andreas Klöden (35) und Grégory Rast (30) hatten mit einem der favorisierten Bergteams nicht viel zu feiern und werden den ersten Ruhetag wohl brauchen, um eine neue Taktik zu entwickeln. Während der Schweizer als Wasserträger dabei ist, konnte Klöden seine Jokerrolle im Team nicht ganz aufrechterhalten. Wie sein Kapitän Lance Armstrong, der gestern einbrach, verlor der zweimalige Tour-Zweite bereits zu viel Zeit für eigene Ambitionen. Lediglich Teamkollege Levi Leipheimer kommt noch für eine vordere Gesamtplatzierung in Frage und bekommt nun wohl die volle Unterstützung des Teams.

Frank einziger deutschsprachiger Ausfall bis zum 1. Ruhetag
Großer Pechvogel der Tour ist Mathias Frank (23) . Der 23-Jährige startete mit großen Hoffnungen in seiner erste Tour de France, um Cadel Evans, so gut es geht, in den Bergen zu unterstützen. Doch bereits im Prolog kam er bei regennasser Fahrbahn heftig zu Sturz. Das Ziel erreichte er zwar noch, ein Start zur 1. Etappe war jedoch ausgeschlossen. Er brach sich den rechten Daumen, zog sich einen Muskelriss im linken Oberschenkel zu und wurde mit drei Stichen an der Lippe genäht. Vor Septemer oder Oktober wird er nach seinen Operationen wohl nicht wieder im Renneinsatz sein.

-> Vorbericht: 23 deutschsprachige Fahrer am Start der Tour 2010 - wir werfen einen Blick drauf




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