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Italien: Pantani-Mordtheorie wird immer mehr angezweifelt - Erstermittler melden sich zu Wort
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01.12.2014

Italien: Pantani-Mordtheorie wird immer mehr angezweifelt - Erstermittler melden sich zu Wort

Autor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)



Anfang November äußerte sich Marco Pantanis Biograf sehr skeptisch über das neue Ermittlungsverfahren, das von einer Ermordung des früheren Radprofis ausgeht. Nun erhält Matt Rendell Schützenhilfe von einem italienischen Journalisten namens Andrea Rossini, dessen Buch "Delitto Pantani Ultimo Kilometro (Segreti e bugie)" (Das Pantani Verbrechen - Der letzte Kilometer (Geheimnisse und Lügen)) dieser Tage erscheint. Auch Rossini weist darauf hin, dass es keinerlei Anzeichen gebe, die die Mordtheorie erhärten könnten. Gegenüber Cyclingnews sagte er: "Dass Pantani an einer Überdosis [Kokain] starb, ist von der ursprünglichen Autopsie und von der Untersuchung, die unmittelbar nach seinem Tod durchgeführt wurde, bewiesen worden. Nun diskutiert man darüber, ob er gezwungen wurde, das Kokain zu sich zu nehmen oder ob er es einfach selbst eingenommen hat. Ich glaube, dass die Hypothese, man habe ihn dazu gezwungen, das [in Wasser gelöste] Kokain zu trinken, unglaubwürdig ist. Wir haben die Aussage seiner Dealer, dass er riesige Mengen an Kokain kaufte und konsumierte und dass er in seinen letzten Lebensmonaten etliche Male nahe daran war, an einer Überdosis zu sterben." Die von innen verschlossene Hotelzimmertür und die Tatsache, dass die an Patanis Körper gefundenen Wunden selbstverursacht waren, widersprächen der Hypothese einer Fremdeinwirkung ebenfalls.
Die Beamten, die 2004 die erste Untersuchung des Todesfalls durchführten und sich nun in der italienischen Öffentlichkeit dem Vorwurf schlampiger Herangehensweise ausgesetzt sehen, haben sich unterdessen ebenfalls zu Wort gemeldet. Sie erwägen rechtliche Schritte wegen Rufmordes. "Angesichts des vielen Anschuldigungen, die in sensationsheischendem Ton vorgebracht werden ..., scheint es nicht länger möglich zu schweigen und die Lynchjustiz der Medien zu tolerieren, die so unerträgliche Ausmaße angenommen hat und von trügerischen, dogmatischen Rekonstrutionen gestützt wird, oft in Kombination mit sogenannten Fakten, die aber offensichtlich falsch sind", heißt es in einem Statement.

Update, 02.12.: Dass Marco Pantanis Verletzungen nicht von einer anderen Person stammen - was schon die Erstermittler feststellten - bestätigt nun auch ein neues medizinisches Gutachten, von dem Cyclingnews berichtet. Darin heißt es auch, dass das Fehlen von Verletzungen an den Händen mit der These, es habe ein Kampf stattgefunden, ganz und gar nicht vereinbar ist.


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