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Albasini und Dillier verpassen beide knapp Erfolg beim GP Kanton Aargau – Kristoff gewinnt Sprint in Gippingen
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11.06.2015

Albasini und Dillier verpassen beide knapp Erfolg beim GP Kanton Aargau – Kristoff gewinnt Sprint in Gippingen

Info: GP du canton d’Argovie 2015 (1.HC)
Autor: Felix Griep (Werfel)



Gippingen, 11.06.2015 – Zwei Tage vor dem Beginn der Tour de Suisse wurde den Schweizer Radsportfans quasi als „Appetitanreger“ beim 52. Grossen Preis des Kantons Aargau schon einmal ein spannendes Rennen geboten, bei dem zwei Eidgenossen jeweils nur knapp den Sieg verpassten. Silvan Dillier hätte beinahe eine Flucht auf der Schlussrunde erfolgreich zu Ende gebracht und Michael Albasini war im Sprint ganz vorne mit dabei. Der Mann, der schon zweimal in Gippingen gewonnen hatte, musste sich aber dem erfolgreichsten Fahrer der Saison geschlagen geben, dem Norweger Alexander Kristoff.

Ohne Cancellara und Vorjahressieger Geschke
Es fehlte der ein oder andere große Name in Gippingen. Fabian Cancellara (Trek Factory Racing) hatte relativ kurzfristig absagen müssen, damit sich Halsschmerzen nicht zu etwas schlimmeren entwickeln und seinen Tour de Suisse-Start gefährden könnten. Ein Start von Vorjahressieger Simon Geschke (Giant-Alpecin), der diese Woche die Dauphiné-Rundfahrt vorzeitig abbrach, weil er nach beendetem Giro d'Italia Erschöpfung spürt und im Juli noch die Tour de France bestreiten will, stand gar nicht zur Debatte, weil seine Mannschaft nicht für den GP du canton d’Argovie gemeldet hatte. Für diesen fand sich dennoch ein stark besetztes Teilnehmerfeld mit neun WorldTour-Vertretungen und insgesamt 135 Fahrern. 19 davon waren Schweizer, aber keiner von ihnen schaffte es in die Ausreißergruppe, welche sich am Ende der ersten von 15 Runden formierte. Je ein Fahrer aus Kolumbien, Dänemark, Italien und Deutschland und zwei Belgier waren darin vertreten: Miguel Angel Lopez (Astana), Martin Mortensen (Cult Energy), Tiziano Dall'Antonia (Androni Giocattoli), Christoph Pfingsten (Bora-Argon 18) sowie Preben Van Hecke (Topsport Vlaanderen-Baloise) und Frederik Backaert (Wanty Groupe-Gobert). Das Schweizer Team IAM Cycling hätte durchaus gerne bei dieser Flucht mitgemischt, hatte den Postabgang aber verpasst. Jérôme Pineau (IAM Cycling) startete in der zweiten Runde, anderen Ende die Spitzenreiter schon acht Minuten vor dem Hauptfeld lagen, zwar eine Soloverfolgung, die er nach einer Weile aber ohne Aussicht auf Erfolg abbrechen musste.

Orica und BMC verfolgen die Ausreißer
Die Teams zweier Schweizer Siegkandidaten verbündeten sich in der Nachführarbeit: Orica-GreenEdge fuhr für Michael Albasini, den Sieger der Jahre 2011 und 2013, das BMC Racing Team für Silvan Dillier, den Zweiten des Vorjahres. Nach den ersten fünf Runden – jede 12,1 Kilometer lang – betrug der Vorsprung der Ausreißer 5:33 Minuten, nach der zehnten Runde noch 3:42 Minuten. Als dann gerade das Schlussdrittel des Rennens anbrach, sorgte ein Angriff von Preben Van Hecke für eine vorübergehende Sprengung der Gruppe, bis auf Lopez und Pfingsten kamen seine Begleiter aber wieder an ihn heran. Ob zu sechst oder zu viert, gegen das Feld waren sie chancenlos, auf der vorletzten Runde kam es zum Zusammenschluss. Diesem folgte auf der Stelle eine Vielzahl von Angriffen jener Fahrer, die es nicht auf einen Sprint ankommen lassen wollten. Richtig vom Feld absetzen konnte sich zunächst niemand. Ein Dutzend Fahrer, darunter Marcus Burghardt und Greg Van Avermaet (beide BMC Racing) sowie Simon Clarke und Cameron Meyer (beide Orica-GreenEdge), wies bei der letzten Zieldurchfahrt sieben Sekunden Vorsprung auf, war kurz darauf aber schon wieder Geschichte. Luxemburg-Rundfahrt-Gewinner Linus Gerdemann (Cult Energy), der ebenfalls zu dieser Gruppe gehört hatte, attackierte nochmals, kam aber auch alleine nicht weg. In der Steigung nach Schlatt, die etwa zwischen Kilometer drei und fünf den schwersten Abschnitt des Rundkurses darstellt, ging schließlich Dillier in die Offensive.

Dilliers Angriff sorgt für höchste Spannung
In der Abfahrt verschaffte sich Giro-Absolvent Dillier, der im Mai in Italien seine erste dreiwöchige Rundfahrt bestritt, einen Vorsprung von 17 Sekunden, den es auf dem flachen Schlussstück der Strecke zu verteidigen galt. Doch im Feld gab es keine Resignation und der Angreifer wurde konsequent verfolgt. Nur knapp misslang der Coup, erst wenige hundert Meter vor dem Ziel wurde Dillier wieder eingefangen. So kam es am Ende der 181,5 Kilometer zu einer Sprintentscheidung und dem 17. Saisonsieg von Alexander Kristoff, womit der Flandern-Rundfahrt-Champion die Marke des Vorjahresbesten André Greipel jetzt schon übertroffen hat. Albasini wurde, gefolgt von den Italienern Davide Appollonio (Androni Giocattoli), Niccolò Bonifazio (Lampre-Merida), Kristian Sbaragli (MTN-Qhubeka) und Giacomo Nizzolo (Trek Factory Racing), Zweiter. Ein Sieg hätte ihn zum alleinigen Rekordhalter in Gippingen gemacht, nun teilt er sich diesen Titel weiterhin mit den ebenfalls zweimal erfolgreichen Adrie van der Poel (1987, 1990) und Pascal Richard (1994, 1995). Die nächstbesten Schweizer waren Danilo Wyss (BMC Racing) und Fabian Lienhard (Nationalteam) als Zehnter und Zwölfter, die Deutschen Fabian Wegmann (Cult Engery) und Gerdemann belegten die Plätze sieben und elf. Für IAM Cycling schaffte es der australische Meister Heinrich Haussler auf den neunten Rang.

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Alexander Kristoff gewinnt den GP Aargau in Gippingen im Sprint
Alexander Kristoff gewinnt den GP Aargau in Gippingen im Sprint

Sieger Alexander Kristoff
Sieger Alexander Kristoff

Das Podium des GP des Kanton Aargau 2015 - 2. Michael Albasini - Sieger Alexander Kristoff - 3. Davide Appollonio
Das Podium des GP des Kanton Aargau 2015 - 2. Michael Albasini - Sieger Alexander Kristoff - 3. Davide Appollonio

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