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Dreifacher Gesamtsieger Gerrans gewinnt die erste schwere Etappe der Tour Down Under
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21.01.2016

Dreifacher Gesamtsieger Gerrans gewinnt die erste schwere Etappe der Tour Down Under

Info: TOUR DOWN UNDER 2016
Autor: Felix Griep (Werfel)



Campbelltown, 21.01.2016 – Den Ärger über seinen Sturz im gestrigen Finale hat Simon Gerrans schnell abgeschüttelt und sorgte mit einem Sieg auf der 3. Etappe der Tour Down Under sofort wieder für Freudenstimmung beim Team Orica-GreenEdge. In einem Sprint von zehn Fahrern setzte sich Gerrans knapp gegen Rohan Dennis (BMC Racing) durch, nachdem kurz zuvor dessen Teamkollege Richie Porte im Anstieg auf der Corkscrew Road die vorentscheidende Selektion herbeigeführt hatte. Jay McCarthy (Tinkoff) schlug sich im „Konzert der Großen“ mehr als achtbar, verpasste um ein Haar den dritten Etappenplatz, der ihm zum Erhalt der Gesamtführung gereicht hätte. Stattdessen trägt nun Gerrans wieder einmal Ocker.

Solo-Ausreißer De Vreese spielt im Finale keine Rolle
Zwar hatten die Favoriten sich gestern schon einen ersten kleinen Schlagabtausch geliefert und manche ein paar Zeitgutschriften eingesammelt, doch auf der 3. Etappe ging für sie der Kampf um die Tour Down Under erst richtig los. Die kurzen 139 Kilometer von Glenelg nach Campbelltown hielten im Finale den ersten schweren Anstieg der Rundfahrt bereit. Bis man diesen erreichte, spielte Laurens De Vreese (Astana) den Alleinunterhalter, war direkt nach dem Start ausgerissen und blieb bis 23 Kilometer vor dem Ziel als Solist an der Spitze des Rennens. Der Vorsprung des Belgiers ging während seiner Flucht immer wieder rauf und runter, erreichte nach 95 Kilometern an der zweiten Sprintwertung ein Maximum von vier Minuten, nahm danach aber rasant ab, weil De Vreese sich offenbar der Verfolgung durch das Feld ohne großen Widerstand ergab. An den beiden vom einzigen Ausreißer des Tages gewonnen Zwischensprints versuchte Jay McCarthy (Tinkoff) sich gut zu positionieren, um eine Chance auf den Gewinn der Punktewertung zu haben, falls er das am Vortag eroberte Leadertrikot nicht bis zum Ende der Rundfahrt würde verteidigen können. Beide Male wurde der Australier Sprint-Dritter, beim ersten Mal hinter Juan José Lobato (Movistar) und dann hinter Caleb Ewan (Orica-GreenEdge), der noch die Punkte-Führung innehatte.

Porte, Woods und Henao prägen das Renngeschehen im Anstieg
Kurz nachdem Ausreißer De Vreese eingeholt worden war, sorgte eio Sturz von Lucas Hamilton (UniSA), Marcus Burghardt (BMC Racing), Koen De Kort (Giant-Alpecin), Julian Arredondo (Trek-Segafredo), Songezo Jim (Dimension Data) und Bram Tankink (LottoNL-Jumbo) für einen temporären Riss im Peloton. Tinkoff führte eine etwa 30 Fahrer starke erste Gruppe ohne jeglichen Fahrer von Orica-GreenEdge an, doch das Hauptfeld schloss nach kurzer Zeit schon wieder auf, so dass es vor der Corkscrew Road keine Vorselektion gab. Diese zweieinhalb Kilometer lange Steigung beim Ort Montacute war bisher erst zweimal bei der Tour Down Under überquert worden – jene Etappen gewannen 2013 Geraint Thomas und 2014 Cadel Evans. Im ersten Teil des neunprozentigen Anstiegs sorgte Richie Porte (BMC Racing) ohne eine gewaltige Attacke, stattdessen mit konstantem Druck dafür, dass sich die Spreu vom Weizen trennte und sich nach und nach die Favoriten zu erkennen gaben. Bald hielten nur noch Sergio Henao (Sky), Domenico Pozzovivo (AG2R La Mondiale) und Michael Woods (Cannondale) seinem Tempo stand, wohingegen die letzten beiden TDU-Gesamtsieger, Rohan Dennis (BMC Racing) und Simon Gerrans (Orica-GreenEdge), ein paar Meter zurückfielen. Nach einer Weile attackierte der Kanadier Woods, der im vorigen Jahr als Zweiter der Tour of Utah erstmals für Aufsehen gesorgt hatte. Henao konterte stark und die beiden zogen gemeinsam davon.

Sieg und Führung für den TDU-Gewinner von 2006, 2012 und 2014
Henao gewann vor Woods die Wertung der 1. Kategorie auf dem Kulminationspunkt der Steigung, womit er sich das Bergtrikot holte. Acht Sekunden nach dem Duo folgte eine Gruppe mit acht Fahrern: nicht nur Dennis und Gerrans hatten zu Porte und Pozzovivo aufgeschlossen, auch Rafael Valls Ferri (Lotto Soudal), Ruben Fernandez (Movistar), Steve Morabito (FDJ) und McCarthy waren noch im Rennen um den Etappensieg. Henao und Woods konnten sich der Einholung durch die Verfolger nicht erwehren. Als diese vollzogen war, wagte der Schweizer Morabito einen Angriff, bei dem Dennis mitging, doch der auf den Erhalt seiner Führung bedachte McCarthy holte sie mit großem Krafteinsatz zurück, so dass es letztlich zum Sprint der Spitzengruppe und zum dritten australischen Etappensieg kam: Gerrans setzte sich in einem engen Duell gegen Dennis durch und übernahm die Gesamtführung, weil McCarthy von Woods Platz drei und somit die letzte Zeitgutschrift weggeschnaoppt wurde, weshalb er nun drei Sekunden hinter Gerrans rangiert. Dennis hat fünf Sekunden Rückstand auf den neune Leader, Woods elf und der Rest der Top10 fünfzehn. Im Punkteklassement hat McCarthy dagegen Platz eins übernehmen können. Die ersten Finisher hinter der Spitzengruppe waren Luis Leon Sanchez (Astana) und Simon Clarke (Cannondale) mit einem Rückstand von 13 Sekunden. Nach 22 Sekunden folgte eine ziemlich große Gruppe mit u.a. Geraint Thomas (Sky) und Diego Ulissi (Lampre Merida).

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Die 4. Etappe macht zwar den Eindruck, als würde sie grundsätzlich die Sprinter bevorteilen, doch gibt es auch ein potenzielles Hindernis für sie: eine Bergwertung der 2. Kategorie 19,8 km vor dem Ziel.





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