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Berg- und sprintstarker Geraint Thomas gewinnt erste selektive Etappe der Tour Down Under
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23.01.2013

Berg- und sprintstarker Geraint Thomas gewinnt erste selektive Etappe der Tour Down Under

Info: SANTOS TOUR DOWN UNDER 2013
Autor: Felix Griep (Werfel)



Rostrevor, 23.01.2013 – Ein kurzer Anstieg, der sich „Korkenzieher“ nennt, und dessen Abfahrt sorgten am Ende der 2. Etappe der Tour Down Under für ein interessantes, aber bei nicht wenigen Fahrern auch schmerzhaftes Finale. Geraint Thomas (Sky Pro Cycling) war der eindeutig stärkste Fahrer des Tages und holte sich mit dem Etappensieg das Führungstrikot, während einige der größten Favoriten herbe Rückschläge hinnehmen mussten. Eine Titelverteidigung von Simon Gerrans (Orica-GreenEdge) ist jetzt praktisch ausgeschlossen.

Steile Corkscrew Road fordert Kletterqualitäten
Die Strecke der 2. Etappe von Mt Barker nach Rostrevor war, vom Abschlusskriterium in Adelaide einmal abgesehen, die kürzeste Etappe der Tour Down Under. Nur 116,5 Kilometer waren zurückzulegen, wobei die letzten zehn mit der steil ansteigenden Corkscrew Road und der Abfahrt ins Ziel einen heißen Kampf der Anwärter auf den Gesamtsieg versprachen. Sun Tour-Gewinner Calvin Watson (UniSA), Christopher Juul Jensen (Saxo-Tinkoff), Guillaume Bonnafond (AG2R La Mondiale) und William Clarke (Argos-Shimano) spielten daher als Ausreißer nur so lange eine Rolle, bis man sich dem schweren Finale näherte. Clarke versuchte dem Ende der Flucht noch durch einen Alleingang zu entgehen, doch ein solcher Coup wie bei seinem Etappensieg im vorigen Jahr gelang dem Australier nicht, der sich mit den Prämien für zwei gewonnene Zwischensprints abfinden musste. Damit nicht allein die Ankunft am Old Willunga Hill auf der 5. Etappe über den Ausgang der Tour Down Under entscheidet, hat man den Corkscrew-Anstieg in diesem Jahr neu in die Strecke eingebaut: zweieinhalb Kilometer lang mit einer durchschnittlichen Steigung von satten neun Prozent und Stellen, wo die Werte durchaus fast doppelt so hoch liegen können. Keine Frage, dass dort umgehend attackiert wurde.

Geraint Thomas am Berg und im Sprint der Stärkste
Yann Huguet (Argos-Shimano) und Simon Clarke (Orica-GreenEdge), Andrey Amador (Movistar) und Matthew Lloyd (Lampre-Merida), die ersten Angriffe verpufften noch. Ernst wurde es mit dem guten Antritt von George Bennett (RadioShack Leopard), welcher den Neuseeländer einige Meter vom Hauptfeld wegbrachte. Als deutlich explosiver zeigte sich jedoch Geraint Thomas (Sky Pro Cycling), der ohne mit der Wimper zu zucken vorbeizog und die Bergwertung als Erster erreichte. Um sich mit mehr als „nur“ dem Bergtrikot zu belohnen, musste der Brite nun aber noch sieben Kilometer Abfahrt bewältigen. Sein Vorsprung auf die ersten Verfolger war nicht allzu groß, so dass er mit Javier Moreno (Movistar) und einem RadioShack-Pärchen aus Bennett und Ben Hermans rasch drei Konkurrenten an seiner Seite hatte. Zusammen konnten sie die nächste größere Gruppe knapp auf Distanz halten. Thomas, der Olympiasieger in der Mannschaftsverfolgung, lancierte 300 Meter vor der Ziellinie seinen Sprint – und eine Sekunde Rückstand für Moreno und Hermans verdeutlicht, wie klar er diesen gewann. Bennett war noch ein wenig weiter zurückgefallen und finishte mit elf weiteren Fahrern vier Sekunden nach dem Sieger. Zu ihnen gehörten unter anderem auch der letztjährige Gesamtdritte Tiago Machado, der zum klaren Sieg RadioShacks in der Tagesmannschaftswertung beitrug, Daniele Pietropolli, der nach den Etappenplätzen sieben und sechs nun die Punktewertung anführt, und mit Adam Hansen (Lotto Belisol) wenigstens ein Australier.

Mehr als 20 Fahrer stürzen in der Abfahrt zum Ziel
Der aus dem walisischen Cardiff stammende Thomas ist Nachfolger von André Greipel (Lotto Belisol) als Spitzenreiter der Gesamtwertung. Moreno (+0:05) und Hermans (+0:07) sowie die erwähnte Machado-Gruppe (+0:14) sind aber allemal noch in Schlagdistanz. Die als große Favoriten gehandelten Simon Gerrans (Orica-GreenEdge), Thomas de Gendt (Vacansoleil-DCM) und Philippe Gilbert (BMC Racing Team) sind dagegen unerwartet aus dem Kreis der Sieganwärter verschwunden, weisen allesamt fast schon drei Minuten Rückstand auf. Grund dafür waren zum einen Schwächen im Anstieg, aber auch ein Massensturz, der sich zu Beginn der Abfahrt ereignete. Die drei Genannten waren nicht unmittelbar in die Entstehung involviert, Gilbert und de Gendt fuhren jedoch in den Pulk der gestürzten Fahrer hinter einer Kurve hinein und gingen ebenfalls zu Boden. Während sie noch glimpflich davonkamen, endete für Amaud Courteille (FDJ) der Tag mit einem Schlüsselbeinbruch im Krankenhaus. Giovanni Visconti (Movistar) erreichte zwar das Ziel, wurde dann aber zum Röntgen hinterher geschickt. Auf Gerrans‘ Abschneiden hatten diese Ereignisse keinen direkten Einfluss, der Orica-Kapitän war schlicht nicht in der Verfassung, um sich die Chance auf einen dritten TDU-Gesamtsieg nach 2006 und 2012 zu wahren. Für das australische ProTeam sieht es im Klassement nun düster aus, Simon Clarke (+1:28) weist mit Rang 39 die beste Platzierung auf.

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Die morgige 3. Etappe endet nach 139 Kilometern in Stirling, wo es in den vergangenen Jahren bei leicht ansteigendem Finish eine Vielzahl verschiedener Szenarien gab. 2012 gewann dort William Clarke als Solist, 2011 machten die reinen Sprinter und 2010 die endschnellen Bergfahrer den Sieg unter sich aus.





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